Die Modekette C&A befindet sich seit einigen Jahren in der Krise. Nun scheint die letzte Rettungsaktion eingeleitet: Der Fokus auf den Online-Handel soll zunehmen, in Deutschland werden zahlreiche Filialen geschlossen und auch von Stellenabbau ist die Rede…
C&A hat seit einem Jahr eine neue Europachefin – und die greift nun durch
Kürzlich erschien im manager magazin ein Artikel über die Europachefin der Marke C&A, Giny Boer. Lange war Boer Ikea-Managerin, doch seit einem Jahr verfolgt sie die Mission, der Modemarke C&A aus der Krise zu helfen.
Vor ihr scheiterten bereits mehrere Manager an diesem Vorhaben und schafften es nicht, den sinkenden Umsätzen des Unternehmens Einhalt zu gebieten. Zuletzt misslang es dem ehemaligen Rewe-Chef Alain Caparros. Er häufte laut Insiderinformationen stattdessen Personalkosten in Millionenhöhe an.
Boer möchte nun unter anderem in den Online-Handel investieren, der von der Marke viel zu lange vernachlässigt wurde. Außerdem soll es zu einer Zentralisierung der Verwaltung kommen, zum einen, um Abläufe zu beschleunigen, und zum anderen, um Personalkosten zu sparen.
Stellenwegfall & Schließung der zweiten Zentrale?
In der Tat arbeitete C&A jahrelang mit zwei Hauptverwaltungen in Brüssel und in Düsseldorf. Laut Informationen des manager magazins könnte die Verwaltung in Brüssel künftig wegfallen – und mit ihr zahlreiche Stellen.
Ob diese Stellen tatsächlich wegfallen, ist bislang allerdings unklar und wird sich in den kommenden Verhandlungen zeigen. Gegenüber Focus Online dementierte der Konzern die Schließung der Filiale in Brüssel zudem: „Die Brüsseler Zentrale wird nicht geschlossen. Eine Schließung wurde nicht verkündet und ist nicht geplant.“
Was tatsächlich passieren wird, ist die Zentralisierung der Länderorganisationen: Deutschland als wichtigster Markt bleibt als eigenständige Organisation erhalten. Die anderen Märkte werden zu Mittelosteuropa, Benelux und Südeuropa zusammengefasst.
Über 100 Filialen schließen in Deutschland
Laut Medienberichten schließen in Deutschland künftig mehr als 100 von insgesamt 450 deutschen C&A-Filialen. Vor allem die Standorte Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Bayern, Berlin und Brandenburg sind betroffen. Diese hohe Zahl sei jedoch aus der Luft gegriffen, betont eine Sprecherin des Unternehmens gegenüber CHIP:
„Die Zahl der angeblich für eine Schließung in Deutschland vorgesehenen Filialen entbehrt der faktischen Grundlage. Die am Mittwoch angekündigten Modernisierungsprozesse stehen nicht im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung unseres Filialnetzes.“ Es bleibt also spannend um die künftigen Entwicklungen der Modekette C&A.
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