Wir leben in einer Konsumgesellschaft, die uns dazu bringt, den Trends dieser Zeit hinterherzujagen und uns immer wieder mit den neusten und tollsten Dingen einzudecken. Allerdings ist dies nicht nachhaltig, nicht ressourcenschonend und für unseren Geldbeutel auch nicht gerade förderlich. Vor allem in Sachen Kleidung fragen sich viele Menschen zurecht: Ist dieser hohe Konsum noch zumutbar? Genau gegen diesen geht allerdings ein momentaner Mode-Trend vor, der sich dazu verschrieben hat, Kleidung zu reparieren, anstatt direkt neue zu kaufen. Wir haben uns diesen Upcycling-Trend genauer angeschaut.
Upcyling in der Mode: So wurde der Trend rund ums „Kleidung reparieren“ geboren
Auslöser für diese nachhaltige Welle war die Herbst/Winter 2023/24 Kollektion von Dries van Noten, der diese „der Liebe zur Kleidung“ gewidmet hat, wie Harpers Bazaar berichtet. So sprach er in der Presseinformation zur Show von den „intimen, zärtlichen Momenten“, die zwischen den Kleidungsstücken und den Träger:innen herrscht.
So sagt er nach seiner Show: „Es geht um kleine Dinge, die kostbar sind. Die uns dazu bringen, Kleider wertzuschätzen […] Wenn sie auseinanderfallen, nähst du sie zusammen oder pinselst Farbe darüber und trägst sie weiter, weil du so an ihnen hängst.“ Mit diesen Worten trifft er einen Zeitgeist, der im Zeichen der Nachhaltigkeit steht und gegen die Konsumgesellschaft vorgehen möchte (und auch sollte).
Seinen Worten lässt van Noten auf dem Laufsteg auch Taten folgen, denn hier sieht man zwar nagelneue Kleidungsstücke, die allerdings ausgefranste Kanten am Revers eines Blazers aufweisen oder mit Goldfarbe bemalte Trenchcoats. Somit möchte der belgische Designer zeigen, dass man aus ‚einfachen Dingen‘ mit ein wenig DIY-Talent auch etwas ganz Besonderes machen kann – sogar ein Designer-Stück im wahrsten Sinne des Wortes. Die Kollektion erzählt eine Geschichte, die uns vor Augen führt, dass Kleidung nicht in einem tadellosen Zustand sein muss, sondern in erster Linie geliebt werden sollte – und das eben auch, indem man Kleidung repariert, wenn es nötig ist.
Kleidung reparieren: Darum ist es mehr als nur ein Trend
Wenn etwas von unseren Kleidungsstücken kaputt ist, führt für die meisten von uns erst einmal der Weg zum nächsten Shopping-Center, um uns dort kleidungstechnisch neu einzudecken. Natürlich ist es einfacher, eine neue Hose zu kaufen als diese zu flicken. Aber dies bedeutet auch, dass im Jahr um die 5,8 Millionen Tonnen Textilmüll entstehen – welchen man minimieren könnten, wenn man sich einfach an die Arbeit macht und die Kleidung selbst repariert.
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Somit ist der Trend rund um das Reparieren von Kleidung nicht nur eine ‚Mode-Erscheinung‘, sondern auch ein wichtiger Schritt, um Ressourcen zu schonen und den Müll zu minimieren, den ein jeder von uns schon genug im Alltag produziert. Um dies zu fördern, geht Frankreich sogar so weit, für all diejenige, die ihre Kleider und Schuhe reparieren lassen, einen Bonus auszuzahlen. Hier steht zwischen 2023 und 2028 ein Fond von 154 Millionen Euro zur Verfügung, aus welchem Kund:innen Geld für das Ausbessern ihrer Kleidung beantragen können.
So kreativ kannst du deine Kleidung reparieren
In den sozialen Medien gibt es mittlerweile schon tausende von Anleitung zum Upcyclen und Reparieren von Kleidung. Und während früher noch darauf geachtet wurde, dass man die Ausbesserungen oder Reparaturen nicht sieht, gilt heute: je auffälliger, desto besser. Sollte deine Jeans also gerissen sein, kannst du sie mit einem coolen Patch nicht nur reparieren, sondern auch noch richtig stylisch aufpeppen.
Um deine alten, ausgetretenen Stiefel einen neuen Look zu verleihen, kannst du einfach auf die Schnürsenkel ein paar süße Perlen fädeln und so aus einfachen Schuhen ein echtes Unikat machen! Wie genau das aussehen kann, siehst du in dem oben aufgeführten TikTok.