Ich persönlich würde von mir behaupten, dass ich zwar modebewusst bin, jedoch nicht jeden neuen Trend nachjagen muss. Als Teenagerin sah das aber ganz anders aus. So fehlten mir damals Inspirationen durch Instagram und andere soziale Medien. Daher ließ ich mich von Frauen in meinem Umfeld inspirieren, wenn es um meinen Klamottenstil ging. Dabei spielte die Schwarze Kultur eine sehr große Rolle. Heute hat es die jüngere Generation da weitaus leichter, denn mittlerweile genügt nur ein kleiner Klick auf den Smartphone-Bildschirm, um Modeinspiration zu erhalten.
Alles zu der Schwarzen Kultur in der Modebranche findest du hier
So sehr prägt die Schwarze Kultur unsere Kleiderschränke
Die Generation Z trägt trendy und coole Klamotten, die vom Mainstream abweichen und von den „alternativen“ Menschen getragen werden. Weg von hautengen Kleidern, hin zur Oversized-Mode und Bucket Hats.
Was viele jedoch nicht wissen: Die heutigen Trends sind keineswegs eine Erfindung der Gen Z, sondern sind tief in der Schwarzen Kultur verwurzelt. Vorreiter sind weder TikToker:innen noch das alternative Mädchen von nebenan, sondern meist Schwarze Künstler:innen. Wir zeigen dir drei Fashion-Trends, die dank Schwarzen Menschen immer noch in Mode sind:
1. Bucket Hat
Der Fischerhut, der damals vorwiegend von Fischern und Bauern aus Irland getragen wurde, ist aus der Fashion-Szene der Generation Z überhaupt nicht mehr wegzudenken. Egal ob am Strand, im Club oder zum Einkaufen im Supermarkt: Überall begegnet man dem neusten Style-Must-have. Erfunden hat diesen Stil jedoch kein TikTok-Sternchen, sondern Big Bank Hank von der Sugar Hill Gang. Als der Schwarze Rapper den Bucket Hat zu einer TV-Show trug, wurde der funktionale Hut zu einem ikonischen Mode-Accessoire.
2. Creolen
Creolen oder Hoops, wie sie auch genannt werden, sind in allen Generationen beliebt und bis heute nicht aus der Mode gekommen. Die Ohrringe werden der Schwarzen und lateinamerikanischen Gemeinschaft zugeschrieben und so müssen sich PoCs immer noch mit einem Stigma herumschlagen, wenn es um Creolen geht. So gelten weiße Menschen als trendy und modisch, wenn sie Hoops tragen, während People of Color als unprofessionell oder „ghetto” abgestempelt werden.
Ein Redakteur der Vogue, Andre Leon Talley, sieht einen Zusammenhang zwischen Creolen und afrikanischer weiblicher Schönheit. So verbindet er den Modeschmuck mit bekannten Größen wie der Sängerin Nina Simone oder der Bürgerrechtlerin Angela Davis, die die Creolen bereits in den 1960er Jahren trugen.
3. Sneaker
Viele Menschen bezeichnen sich als „Sneakerhead” oder „ Hypebeast”, wenn sie über die Sneaker-Szene sprechen. So findet man in den sozialen Medien oft Influencer:innen, die beliebte Turnschuhe in die Kamera halten. Der Turnschuh an sich kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. So wurde der Schuh mit Gummisohle bereits im 18. Jahrhundert in Deutschland erfunden, aber erst im 20. Jahrhundert auch als Sportschuh benutzt. Erst in den 1980er Jahren wurde der Schuh dann zu einem modischen Accessoire, dank des berühmten Basketballspielers Michael Jordan.
So arbeitete Jordan 1984 mit Nike zusammen und entwickelte gemeinsam mit dem Unternehmen den Air Jordan. Der Schuh, der die gesamte Sneaker-Industrie und –Kultur revolutionierte. Bis heute, fast 40 Jahre später, ist der Air Jordan immer noch der meistverkaufte Sneaker der Welt.
Einflussreiche Schwarze Rapper wie Run-DMC und Grandmaster Flash sorgten zusätzlich dazu, dass Sneakers zu einem coolen, hippen und trendigen Accessoire wuchsen. So erfanden Schwarze Menschen die Idee des Turnschuhs neu und verwandelten ihn von einem einfachen Gegenstand für Sportlichkeit und Funktion in ein modisches Extra, welches für Reichtum und Status steht.
Die Schwarze Kultur in der Modebranche
Heutzutage lassen sich viele trendbewusste Menschen von den sozialen Medien inspirieren, um den Inhalt ihres Kleiderschranks zu füllen. Neben einem schönen neuen Oberteil oder den neuesten Sneakern, kann es sich immer auch noch lohnen, hinter die Kulissen des vermeintlich neuen Trends zu blicken. So lernt man, wie im Falle dieses Artikels, nicht nur etwas Neues über die Fashion-Szene, sondern auch etwas über die Geschichte der Schwarzen Kultur in der Modebranche.
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