Ein T-Shirt mit großem LV-Zeichen, dein Laptop in einer Gucci-Tasche – ab und zu hat man einfach Lust auf große Markennamen. Sie symbolisieren Wohlstand und so geraten viele in den trügerischen Gedanken, dass dies bei anderen gut ankäme. Eine Studie aus den USA leistet nun Widerspruch. Wir erklären, warum du bei deiner Bürokleidung darauf achten solltest, keine Luxus-Teile in dein Outfit zu implementieren.
Bürokleidung: Mit Statussymbolen zum Erfolg?
Einige nutzen sie als offensichtliches Statussymbol, anderen gefällt schlicht der Look. Doch seien wir mal ganz ehrlich: Klobige Markenzeichen auf einem normalen Baumwolle-T-Shirt schreien geradezu nach Abgrenzung.
Schon 2018 wurde durch eine Studie der University of Michigan in den USA herausgefunden, dass teure Autos oder Markenklamotten im Knüpfen neuer Freundschaften nachteilig sind. Menschen werden von Statussymbolen eher abgeschreckt als angezogen.
Doch: Wie sieht es im Berufsleben aus? Könnte ein teurer Look im Büro nicht dazu führen, dass du als kompetenter wahrgenommen wirst?
Deshalb solltest du keine Markenkleidung im Office tragen
Eine weitere Studie der University of Michigan fand jetzt eine Antwort auf die Frage, wie teure Bürokleidung auf andere wirkt. Anhand von sechs unterschiedlichen Experimenten mit insgesamt 3.600 Teilnehmer:innen aus 27 Ländern fanden die Forscherinnen heraus, dass Personen, die auf Statussymbole setzen, als weniger kooperativ und großzügig gesehen werden.
Für die Experimente zog das Forschungsteam vor allem Social Media heran. So mussten in einem Versuch Teilnehmende ein Social-Media-Profil erstellen und ein Profilbild auswählen. Das Profil sollte dem Eintritt einer Online-Gruppe gelten. Sie konnten bei der Kleidung auf dem Bild zwischen Luxus-Marken wie Prada oder Gucci, non-luxury Brands wie Sketchers oder unmarkierter Kleidung wählen.
„Strategische Bescheidenheit“
Der Clue dabei: Nur der Hälfte der Teilnehmenden wurde gesagt, dass sie auf ihrem Profilbild als kooperativ gelten sollten. Das Ergebnis zeigt, dass sich diejenigen, die als teamorientiert wirken wollten, viel weniger häufig für die Markenkleidung auf dem Foto entschieden.
Dieser Effekt wird von den Autorinnen der Studie, Prof. Alixandra Barasch, Prof. Shalena Srna und Prof. Deborah Small als „strategisch bescheiden“ beschrieben. Genauso, wie Leute für bestimmte Zwecke strategisch auf Luxussymbole setzen, würdest du, wenn es auf das Miteinander ankommt, eher auf diese verzichten.
Statussymbole wirken überheblich
Ein weiteres Experiment innerhalb der Untersuchungsfrage bestand daraus, eine Reihe von Social-Media-Profilen zu bewerten, um Menschen für eine Gemeinschaft zu finden. Diese sollten für einen Beitritt als besonders großzügig und selbstlos eingeschätzt werden.
Die erstellten Profile enthielten dabei Beiträge, die einen durchschnittlichen Status signalisierten – etwa Posts mit Golden Retrievers – oder mit hohem sozialen Status. In diesen Posts stand etwa: „Auf dem Weg nach Madrid! #firstclass #luxury“.
Profile mit letzteren Beiträgen wurden bei der Studie seltener für die Community-Mitgliedschaft empfohlen. Sie wurden als wohlhabender, statusorientierter und weniger an anderen interessiert abgetan.
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In dem Artikel zur Studie schreiben die Autorinnen, dass es bei der Ausstrahlung von Erfolg, Kompetivität und Einfluss, sinnvoll sei, auf deine besten Kleider zu setzen. „Wenn du aber kooperativ wirken, andere zur Zusammenarbeit anregen oder warmherzig erscheinen möchtest, ist Bescheidenheit der bessere Ansatz.“
Du wählst deine Bürokleidung also am besten danach aus, was du ausstrahlen möchtest. Lass’ dich nicht einschränken, aber sei dir darüber bewusst, wie deine Outfit-Wahl auf andere wirken kann. Du musst dich nicht dem Druck aussetzen, Wohlstand auszustrahlen – der Schuss könnte nämlich nach hinten losgehen. Na dann, frohes Schaffen!