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Mode aus Kohlenstoffemissionen: So möchte Zara für mehr Umweltschutz sorgen

Fashion von Zara soll künftig mit Kohlenstoffemissionen & umweltfreundlicher produziert werden. Lies hier, wie wichtig dieser Schritt ist.

Inditex kooperiert mit LanzaTech, um nachhaltiger zu produzieren. Foto: SHOTPRIME/ canva.com

Zara und Inditex, der Mutterkonzern hinter der Marke, stehen seit Langem in der Kritik. Neben den Arbeitsbedingungen der Arbeiter:innen in den Fabriken, haben Kritiker:innen immer wieder den Umweltaspekt der Ultra-Fast-Fashion bemängelt, die Zara quasi erfunden hat. Nun hat das Unternehmen LanzaTech eine Kooperation mit Inditex angekündigt. Zusammen wollen sie Fashion kreieren, die mit Kohlenstoffemissionen hergestellt wird. Ob das reicht, um den negativen Fußabdruck der Marke zu verringern?

Zara: Inditex & LanzaTech planen gemeinsame Kollektion

Bereits am 13. Dezember kündigten der spanische Konzern Inditex und das amerikanische Unternehmen LanzaTech ihre Zusammenarbeit an. LanzaTech hat sich auf das biotechnologische Recycling von Kohlenstoff spezialisiert. Mit der Zusammenarbeit scheint der Inditex-Konzern, zu dem neben Massimo Dutti und Bershka auch Zara gehört, sich vorzunehmen, mehr Geld und Arbeit in die Bereiche Forschung und Entwicklung zu stecken.

Die Kapselkollektion soll aus Abendkleidern bestehen. Sie alle sind aus speziellen Polyestergarnen gesponnen, die man zuvor in einem biologischen Prozess gewinnt, der keine Kohlenstoffemissionen in die Atmosphäre abgibt. Diese neue Technologie ist bitternötig. In den letzten 30 Jahren ist der Co2-Ausstoß in der Mode nämlich explosionsartig angestiegen. Immer mehr Marken erhöhten ihre Produktionszyklen. Allein Zara brachte zuletzt 24 Kollektionen in einem Jahr heraus!

Warum verminderte Kohlenstoffemissionen so wichtig sind

Momentan machen die Produktion und Nutzung von Kleidung auf der Welt vier Prozent der Treibhausgasemissionen aus. Zudem sind sie für 25 % der Wasserverschmutzung und für ein Drittel Mikroplastik in den Weltmeeren verantwortlich.

Der CO2-Fußabdruck der Modeindustrie steigt stetig an, was zu einem großen Teil auch an den Rohstoffen liegt, welche man in der Produktion verwendet. Waren es im Jahr 1995 noch zwölf Millionen Tonnen Baumwolle und Polyester, die man verarbeitet hat, sind es im Jahr 2019 bereits 58 Millionen Tonnen gewesen! Ein Kilogramm synthetische Fasern herzustellen stößt dabei 17 Kilogramm C02 aus.

Diese Zahlen zeigen, dass es bereits fünf vor zwölf ist. Die Treibhausgasemissionen müssen dringend heruntergesetzt werden. Dass Inditex mit Zara diesen Schritt einer nachhaltigen Kooperation geht, erscheint vor diesem Hintergrund löblich und vorbildlich.

Wie viel Kohlenstoff sich mit dieser Technologie im Fast Fashion-Bereich einsparen lässt, bleibt jedoch unklar. Erst recht, wenn trotzdem weiterhin eine Kollektion die nächste jagt. Somit kann man diese Kooperation zwar als ersten Schritt in die richtige Richtung sehen. Inditex wird zukünftig jedoch nicht umhinkommen, das gesamte eigene Geschäftsmodell drastisch zu überdenken. Dafür müssten sie sich in erster Linie jedoch ihrer enormen Verantwortung für die (Um-)Welt bewusst sein – ein Umstand, der laut dem Zara-Dossier bisher ausblieb…

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