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Depressionen durch eine Lebensmittelunverträglichkeit?

Wir haben uns mal angeschaut, ob eine Lebensmittelunverträglichkeit Depressionen auslösen oder verstärken kann.

Wer unter einer Lebensmittelallergie leidet, muss ganz genau auf Inhaltsstoffe achten. Foto: d3sign/ Getty Images

Mir war schon lange bewusst, dass ich auf manche Lebensmittel nicht gut reagiere. Nur war mir nicht klar, gegen welche Inhaltsstoffe und Lebensmittel ich allergisch bin. Doch nachdem ich in der letzten Woche eine relativ starke allergische Reaktion gehabt hatte und ich endlich den Übeltäter gefunden hatte, fiel mir auf, wie stark man davon auch mental beeinträchtigt wird. So gibt es Forscher:innen, die sich schon häufiger gefragt haben, ob Depressionen durch eine Lebensmittelunverträglichkeit verstärkt oder angekurbelt werden können.

Lebensmittelunverträglichkeit vs. Allergie: Was sind die Unterschiede?

Nicht jede Reaktion des Körpers ist gleich. Wir haben uns mal die Unterschiede zwischen einer Allergie und einer Unverträglichkeit angeschaut.

Lebensmittelunverträglichkeit

Lebensmittelunverträglichkeiten und allergische Reaktionen können unterschiedliche Reaktionen im Körper hervorrufen, und der Schweregrad der Reaktion kann von Mensch zu Mensch variieren.

Eine Lebensmittelunverträglichkeit ist eine nicht-allergische, nicht-immune Reaktion des Körpers auf bestimmte Lebensmittel oder Lebensmittelzutaten. Sie tritt auf, wenn der Körper Schwierigkeiten hat, ein bestimmtes Lebensmittel zu verdauen, oder wenn eine Person empfindlich auf ein bestimmtes Lebensmittel reagiert. Zu den Symptomen einer Lebensmittelunverträglichkeit können die Folgenden gehören:

  • Blähbauch
  • Blähungen
  • Unterleibsschmerzen
  • Durchfall
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Hautausschlag

Diese Symptome können innerhalb weniger Stunden bis zu einigen Tagen nach dem Verzehr des betreffenden Lebensmittels auftreten.

Lebensmittelallergie

Lebensmittelallergien hingegen sind eine Reaktion des Immunsystems auf bestimmte Lebensmittel oder Zutaten. Wenn eine Person mit einer Lebensmittelallergie ein Lebensmittel isst, gegen das sie allergisch ist, erkennt ihr Immunsystem das Lebensmittel fälschlicherweise als schädlich an und löst eine allergische Reaktion aus. Die Symptome einer Lebensmittelallergie können von leicht bis schwer reichen und folgende Symptome umfassen:

  • Anschwellen der Lippen, Zunge oder des Rachens
  • Atembeschwerden
  • Magenkrämpfe
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Anaphylaxie (eine lebensbedrohliche Reaktion, die zu Atemnot, schnellem Blutdruckabfall und Bewusstlosigkeit führen kann)

Die Symptome einer Lebensmittelallergie treten in der Regel innerhalb von Minuten bis wenigen Stunden nach dem Verzehr des betreffenden Lebensmittels auf und können schwerwiegend und in einigen Fällen sogar lebensbedrohlich sein.

Wenn du den Verdacht hast, dass du eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder -allergie hast, solltest du unbedingt schnellst möglichst eine:n Ärzt:in aufsuchen, um eine Diagnose und Behandlung zu erhalten.

Kann man von einer Lebensmittelunverträglichkeit Depressionen bekommen?

Ich habe eine relativ ausgeprägte Unverträglichkeit gegenüber Soja. Das weiß ich seit Kurzem. Bevor ich dies allerdings bemerkt habe, habe ich natürlich Produkte mit Soja gegessen, ohne zweimal darüber nachzudenken. Die Unverträglichkeit ist dann so schlimm geworden, dass sie einen starken Ausschlag im Gesicht ausgelöst hat und zudem ging es mir mental nicht gut.

Seitdem ich auf Soja-Produkte verzichte, geht es mir um einiges besser. Daraufhin habe ich mir die Frage gestellt, ob eine Lebensmittelintoleranz einen Einfluss auf unsere mentale Gesundheit haben kann?

Das sagt die Forschung

Laut dem Online-Magazin The Conversation vermuten Forscher:innen schon seit Jahrzehnten, dass Nahrungsmittelüberempfindlichkeiten eine mögliche Ursache für psychische Erkrankungen sind.

Laut Imupro können Systemische Entzündungen und depressive Symptome durch Lebensmittel ausgelöst werden. Proteine oder aus Proteinen gewonnene Verbindungen, die in Lebensmitteln vorkommen, können die Immunreaktion des Körpers modulieren. Eine Veröffentlichung der International Society of Nutrition and Psychiatry in der Fachzeitschrift Lancet Psychatry legt demnach nahe, dass die Ernährung in der Psychiatrie ebenso wichtig ist wie in der Kardiologie, Endokrinologie und Gastroenterologie.

So schreibt Imupro weiter, dass das Immunsystem Lebensmittelproteine oder davon abgeleitete Verbindungen als Immunogene aufnimmt, die lebensmittelspezifische IgG-Antikörper erzeugen. Diese verbinden sich mit Lebensmittelpartikeln und rufen dann Entzündungsreaktionen hervor, die sich als Symptome oder Krankheiten äußern.

Der kontinuierliche und wiederholte Verzehr derselben Lebensmittel, die IgG-vermittelte Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen, kann somit stille Entzündungen fördern und aufrechterhalten, was eine Ursache für die Entstehung zahlreicher Krankheiten sein kann, wie beispielsweise Depressionen.

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Die richtige Ernährung ist das A und O

Für unseren Körper ist die richtige Ernährung wahnsinnig wichtig. Wer eine Lebensmittelunverträglichkeit ignoriert, riskiert also nicht nur körperliche Unannehmlichkeiten und Symptome, sondern könnte auch seine mentale Gesundheit beeinträchtigen.