Während ich mich in manchen Nächten herumwälze und nicht einschlafen kann, wache ich in anderen ständig mitten in der Nacht auf. Dieses Problem kennen sicherlich viele und nach einiger Zeit kann es zu einer wahren Belastung werden. Doch woran liegen diese Einschlafstörungen? Das kann dir die chinesische Organuhr verraten. Und nicht nur das: Laut dieser Methode wirst du auch darüber aufgeklärt, welches deiner Körperteile krank ist! Wie genau die chinesische Organuhr funktioniert, verraten wir dir hier.
Alles zum Thema „chinesische Organuhr“:
Was ist die chinesische Organuhr?
Wer nachts immer zur immer selben Zeit aufwacht, der sollte das laut der traditionell chinesischen Medizin, kurz TCM, als Botschaft des eigenen Körpers verstehen. Basierend auf der chinesischen Organuhr könnten so nämlich Beschwerden einzelner Organe oder Körperfunktionen angezeigt werden.
Leseempfehlung: Nicht nur die chinesische Organuhr geht auf die traditionell chinesische Medizin zurück. Auch der beliebte Tiger-Balsam hat hier seinen Ursprung. Was er kann? Wir verraten dir alles.
Die chinesische Organuhr hat jeder Tages- und Nachtzeit ein bestimmtes Organ zugeordnet. Diese Zuordnungen entstanden durch jahrelange Beobachtungen und durch das Dokumentieren gesundheitlicher Beschwerden des menschlichen Organismus. Tatsächlich wird diese Uhr in der TCM bis heute als wichtiges Diagnosekriterium verwendet.
So wird die Organuhr aus der TCM gelesen
Jede Tages- und Nachtzeit bekommt bei der chinesischen Organuhr ein bestimmtes Körperteil- bzw. eine Funktion zugeordnet. Genaugenommen werden aber nicht nur einzelne Organe, sondern auch die Meridiane betrachtet. Meridiane sind die sogenannten Leitbahnen, durch welche die Lebensenergien fließen. Schlägt beispielsweise zwischen 11 und 13 Uhr die Zeit des Herzens, ist nach der Lehre der TCM die Energie dieses Organs hier am größten.
Wacht man nun nachts immer wieder zu einer bestimmten Zeit auf, sollte man sich der Lehre zufolge ansehen, welches Organ zu dieser Zeit auf seinem Energiemaximum steht. So könnten Rückschlüsse auf die eigene Gesundheit gezogen werden. Das bedeuteten die Nachtzeiten auf der chinesischen Organuhr:
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21 bis 23 Uhr: Dreifacher Erwärmer
In diesem Zeitraum hat tatsächlich kein Organ, sondern der dreifache Erwärmer sein Energiemaximum. Dabei handelt es sich um ein Zusammenspiel aus wichtigen Energiekreisläufen, welche dem Körper helfen, nach einem langen Tag zur Ruhe zu kommen. So sinken hier beispielsweise der Blutdruck sowie der Puls und die Verdauung erholt sich.
Wer seinem Körper in dieser Zeit etwas Gutes tun möchte, ergänzt diese Prozesse durch entspannende Tätigkeiten wie Lesen oder Meditieren. Wacht man um diese Zeit auf, weil man beispielsweise sehr früh ins Bett geht, könnte Stress im Alltag, aber auch schwere, späte Mahlzeiten dahinterstehen.
23 bis 1 Uhr: Gallenblase
In dieser Zeit ist die Gallenblase auf seinem maximalen Energielevel und der Puls, der Blutdruck sowie die Kortisolwerte sinken ab. Auch regeneriert sich hier die Haut besonders. Wacht man um diese Uhrzeit in aller Regelmäßigkeit auf, könnte das ebenfalls an zu schweren Mahlzeiten liegen.
1 bis 3 Uhr: Leber
Von ein bis drei Uhr entgiftet die Leber den Körper im besonderen Maße. Wacht man zu dieser Zeit auf, stehen die Chancen gut, dass Alkohol dahinterstecken könnte. Im Zweifel sollte ein Alkoholverzicht in Betracht gezogen werden. Setze stattdessen auf grünen Tee, welcher die Funktionen der Leber unterstützt.
3 bis 5 Uhr: Lunge
In dieser Zeit reinigt sich die Lunge. Wer mitten in der Nacht aufwacht, könnte demnach ein Problem mit den Atemwegen haben. Rauchen, aber auch Allergien könnten dafür die Übeltäter sein. Manchmal hat man aber auch einfach zu wenig getrunken und verspürt deswegen einen Hustenreiz in der Nacht.
5 bis 7 Uhr: Dickdarm
Die Zeit des Darms beginnt und der Körper bereitet sich vor, aufzuwachen. In diesem Zug stößt der Organismus vermehrt Kortisol aus und die Verdauung wird angekurbelt.
7 bis 9 Uhr: Magen
Mitten im Aufwach- und Aufstehprozess setzt die Zeit des Magens ein. Der Körper stellt sich nun darauf ein, mit Energie versorgt zu werden. Wer seinen Körper etwas Gutes tun möchte, setzt auf eine warme und ballaststoffreiche Ernährung um diese Uhrzeit und wartet noch etwas mit dem Kaffee.
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Wie viel ist dran an der chinesischen Organuhr?
Beim Lesen der theoretischen Beschreibungen zur chinesischen Organuhr wirst du dich vielleicht unweigerlich gefragt haben: Ist das alles nur Hokuspokus oder ist das aussagekräftig?
In der Tat blieben wissenschaftliche Belege zur Wirksamkeit der chinesischen Organuhr bislang aus. Es konnte lediglich nachgewiesen werden, dass die Kortisolwerte und der Katecholaminspiegel im Blut zyklischen Schwankungen unterliegt.
Der Schlafmediziner Dr. med. Michael Feld erklärt allerdings gegenüber der Fit for Fun: „An der Organuhr ist theoretisch etwas dran. Nur nicht ganz so streng wie in der TCM-Lehre festgehalten.“
„Wenn man die Organuhr betrachtet, ist es tatsächlich so, dass es gewisse Zuordnungen zur Organphysiologie in der Nacht gibt“, meint Dr. Feld weiter. So ist die Leber tatsächlich vor allem nachts mit der Entgiftung des Körpers beschäftigt. Dem Experten zufolge ist der Ansatz der Organuhr daher nicht falsch, allerdings seien die zeitlichen Zuordnungen zu streng.
Wann bestimmte Organe ihre Arbeit verrichten, hängt zum Beispiel davon ab, wann man ins Bett geht, wie aktiv man tagsüber war, was man gegessen und getrunken hat.
Chinesische Organuhr: Sinnvoll oder überholt?
Die chinesische Organuhr kann laut dem Experten also sehr wohl als Hinweis auf gesundheitliche Probleme dienen, wenn sie auch keineswegs passgenau auf die einzelnen Organe anzuwenden ist. Allerdings gibt es auch zahlreiche andere Gründe, warum man zur immer gleichen Zeit aufwacht.
So kann das häufige Aufwachen in der Nacht völlig ohne Grund oder als Folge der Gewöhnung auftreten. Es kann aber auch einfach Stress anzeigen, Folge von Sodbrennen, verengter Bronchien oder dem Schnarchen sein.
Wer bemerkt, dass die Ursachen für das nächtliche Erwachen ungenau sind, sollte sich im Zweifel nicht auf die Organuhr verlassen, sondern einen Arzt oder einer Ärztin aufsuchen – der oder die nach den Methoden der Schulmedizin arbeitet. Erst recht, wenn die Schlafstörungen zu Konzentrationsschwierigkeiten, Tagesmüdigkeit oder anderen Problemen führt.
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