Facebook ist bekannt, unliebsame Inhalte rigoros zu blockieren. Dazu gehörte offenbar auch Periodenblut. Doch diesen Streit verliert Facebook.
Facebook vs. Periodenblut
Das australische Periodenwäsche-Label Modibodi steht für die Enttabuisierung der weiblichen Periode. Deshalb zeigt es bewusst Menstruationsblut statt blauer Flüssigkeit in ihren Fotos und Werbeclips. Das hat offenbar bei einigen Fans zu Unbehagen geführt, die den Clip gemeldet haben.
Daraufhin sperrte Facebook das Video wegen „schockierender Inhalte“. Nachdem die Macher des Videos eine Begründung einreichten, musste Facebook jedoch einsehen, dass solche Bilder für 50 % der Bevölkerung alltäglich und normal sind und sie gaben das Video wieder frei.
Allerdings erst nach einem hefigen Kampf, denn ursprünglich hatte Facebook gefordert, dass drei Szenen, in denen das rote Regelblut gezeigt wurde, herausgeschnitten werden. Zu gewalttätig sei die Darstellung.
Das sah die CEO Kristy Chong von Modibodi anders:
„Der Film sollte nicht absichtlich schockierend oder provokativ sein, sondern die sehr reale und natürliche Seite der Periode zeigen. Wir haben vom ersten Tag an Rot verwendet, um Blut darzustellen. Unsere Kampagne ‚The New Way to Period‘ zeigt die Menstruation, wie sie tatsächlich ist […]. Wir haben das 21. Jahrhundert und es ist enttäuschend, dass Facebook das Gespräch rund um die Menstruation nicht normalisieren will. Wir stellen auch fest, dass andere Medienplattformen nicht die gleiche Richtung wie Facebook eingeschlagen haben.“
Schaut man sich den Clip dann an, dann sieht man, wie lächerlich die Sperrung des Videos war. Nichts an den wenigen Sekunden-langen Szenen war eklig oder anstößig oder gar gewalttätig. Oder was denkst du?
Ist Social Media im 21. Jahrhundert angekommen?
Facebook ist nicht allein, immer wieder gibt es Berichte, dass Social Media Plattformen Bilder sperren, weil dort Periodenblut darauf zu sehen ist. Für sie offenbar noch ein absolutes Tabu. Anders als Fake-News (hust).
Damit machte Facebook übrigens genau das, was im Werbeclip angesprochen wurde. Hier erzählten Frauen, wie sie zeitlebens mit dem Tabu um ihre Menstruation umgehen mussten. Kein Thema für die Öffentlichkeit, das wurde uns beigebracht und so wird auch immer noch mit dem Thema umgegangen.
Klar, wir müssen nicht mit unseren getragenen Slip-Einlagen winkend auf dem Times-Square stehen, wenn wir unsere Periode überlebt haben. Aber dass wir darüber sprechen können, ohne als wehleidig, eklig oder unangemessen abgestempelt zu werden, ist nicht zu viel verlangt.
Auch in hier kann man übrigens die Tampon-Alternativen kaufen, zum Beispiel von der deutschen Marke Ooia. Die besten Apps zum Tracken deiner Periode, zeigen wir dir hier. Und wie du während deiner Periode trotzdem Sex haben kannst, erklären wir hier.