Die Migränepatient:innen unter euch kennen es: Es ist unglaublich schwer, eine gute, funktionierende Behandlungsmethode zu finden. Doch ein neues Nasenspray soll nun Abhilfe leisten!
Was ist Migräne genau?
Migräne ist eine neurologische Erkrankung, die durch anfallsartige Kopfschmerzen gekennzeichnet ist, die oft einseitig, pulsierend und von mäßiger bis starker Intensität sind. Die Kopfschmerzen werden oft von anderen Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit sowie Sehstörungen begleitet. Migräneanfälle können von wenigen Stunden bis zu mehreren Tagen dauern und können das tägliche Leben stark beeinträchtigen. Es gibt verschiedene Auslöser für Migräne, wie zum Beispiel Stress, bestimmte Lebensmittel, Hormonschwankungen und Umweltfaktoren. Die Behandlung von Migräne kann durch verschiedene Medikamente und Änderungen des Lebensstils erfolgen.
Wie wird Migräne herkömmlich behandelt?
Es gibt verschiedene herkömmliche Behandlungsmöglichkeiten für Migräne, je nach Schweregrad und Häufigkeit der Symptome. Einige gängige Optionen sind:
- Schmerzmedikamente: Schmerzmittel wie Acetaminophen, Ibuprofen oder Aspirin können helfen, die Kopfschmerzen zu lindern. Für schwerere Fälle können verschreibungspflichtige Schmerzmittel wie Triptane oder Ergotamin verwendet werden.
- Vorbeugende Medikamente: Wenn Migräneanfälle häufig auftreten, können bestimmte Medikamente wie Betablocker, Antidepressiva oder Antikonvulsiva zur Vorbeugung eingesetzt werden.
- Veränderungen des Lebensstils: Eine Änderung des Lebensstils kann dazu beitragen, Migräne zu reduzieren oder zu verhindern. Dazu gehören eine regelmäßige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Stressbewältigung.
- Akupunktur: Akupunktur kann bei einigen Menschen helfen, Migräneanfälle zu reduzieren.
- Entspannungstechniken: Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung können dabei helfen, Stress abzubauen und somit auch Migräne zu reduzieren.
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Behandlungsmöglichkeiten bei jedem Patienten wirken und dass es manchmal erforderlich ist, verschiedene Optionen auszuprobieren, um eine wirksame Behandlung zu finden. Es ist auch wichtig, mit einem Arzt zu sprechen, bevor Sie mit einer Behandlung beginnen, um sicherzustellen, dass die Behandlung sicher und geeignet ist.
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Neuheit: Dieses Nasenspray hilft gegen Migräne?
Eine schnelle Hilfe bei Migräne könnte für Erwachsene in Zukunft in Form eines Nasensprays erfolgen. Denn: Zavzpret, vom Pharmagiganten Pfizer, hat nun seine Zulassung von der „Food and Drug Administration“ (FDA), der US-Arzneimittelbehörde, erhalten. Die Behandlung erfolgt per Spray durch die Nase und soll laut Pfizer die Schmerzen innerhalb von Minuten lindern. Laut Hersteller ist dies ein starkes Medikament. Aber wenn man sich die Daten ansieht, sticht es in Bezug auf die Wirksamkeit und das Sicherheitsprofil wirklich heraus. Zavzpret sei besonders für Migräne-Patienten geeignet sei, die orale Medikamente nicht gut vertragen oder gar nicht erst einnehmen dürfen.
Und warum könnte das Nasenspray schnelle Abhilfe verschaffen? In den Nasenlöchern befinden sich viele Blutgefäße, sodass das Medikament sehr schnell absorbiert wird. So könnte man innerhalb von Minuten je nach Studie innerhalb von zehn bis 15 Minuten bereits eine Schmerzlinderung feststellen, so die Mediziner:innen.
Zu den wichtigsten Nebenwirkungen, über die in der Studie zum Migräne-Nasenspray berichtet wurde, zählt ein verändertes Geschmacksempfinden. Davon berichteten etwa eine von fünf Personen. Ansonsten traten bei einigen Probanden nasale Beschwerden und Übelkeit auf. Ab Juli soll das Medikament verfügbar sein.
Expert:innen sagen: Nasenspray ist kein Wunderheilmittel
Neu sei bei dem Medikament die Applikationsform, bei der Betroffene den Wirkstoff per Nasenspray anwenden können und sich daher schneller ein Gefühl der Besserung einsetzt. Das macht es einfacher, weil der Patient es sich selbst verabreichen und sich somit schneller helfen kann.
Trotzdem ist laut den Mediziner:innen eines klar: Das Nasenspray sollte nicht als Mittel gegen grundsätzlichen Kopfschmerz gesehen werden. Das Nasenspray hilft nur gegen Migräne und ist kein Mittel, das man einfach mal so einnimmt. Für die Wirkstoffgruppe braucht es eine eindeutige Diagnose, erfolgt von einem spezialisierten Neurologen. Erst wenn wirklich eindeutig ist, dass jemand Migräne hat, könnte das Nasenspray zum Einsatz kommen. Es bleibt also abzuwarten, bei wem das neue Medikament anschlägt und wie gut die Erfahrungsberichte in der Umsetzung ab Juli tatsächlich sind.