Na, kennst du schon jemanden in deinem Familien- oder Freundeskreis, der geimpft ist?! Die Wahrscheinlichkeit dafür ist mittlerweile jedenfalls relativ groß. Denn 6.771.476 Personen sind in Deutschland bisher komplett immunisiert (Stand 04.05.2021). Fast 29 Prozent der Bevölkerung haben ihren ersten Piks erhalten. Doch wie steht es um die Nebenwirkungen der Corona-Impfung? Die einen empfinden sie als stark, andere merken dagegen gar nichts. Wie sehr die Impf-Reaktion ausgeprägt ist, kann interessanterweise auch mit dem Alter zusammenhängen. Lies hier, wie Expert:innen sich das erklären.
Diese Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung sind am wahrscheinlichsten
Bis auch du dir deine Corona-Impfung abholen kannst, ist es wahrscheinlich noch ein paar Wochen hin. Ab Juni aber soll die Priorisierung aufgehoben werden und spätestens dann könntest auch du die Vakzine von Astrazeneca, Biontech oder Moderna bekommen.
Wenn es dann endlich so weit ist, kann es sein, dass du die Nebenwirkungen einer Corona-Impfungen zu spüren bekommst – oder aber auch nicht. Denn: Wie du tatsächlich auf den Piks reagierst, ist nicht vorherzusagen. Bei den meisten gibt es recht milde Nebenwirkungen, die auch schnell wieder abklingen. „Jeder hat eine andere Reaktion auf die Vakzine,“ erklärt Dr. Choi, Pulmologe an der Cleveland Clinic, gegenüber dem US-Magazin Health.
„Aber generell lässt sich sagen, dass jüngere Menschen (unter 60 oder 55) dazu neigen, öfter Nebenwirkungen zu bekommen.“ Der Grund: Ihr Immunsystem reagiert tendenziell stärker auf den Impfstoff als ältere Erwachsene. Solche Nebenwirkungen sollten aber in wenigen Tagen verschwinden. Dazu gehören:
- Schmerzen an der Einstichstelle
- Abgeschlagenheit
- Kopfschmerzen
- Muskel- und Gliederschmerzen
- Krankheitsgefühl
- Fieber
- Schüttelfrost
- Unwohlsein
- Schwindelgefühl
- Lokale Reaktionen
Ein paar der Nebenwirkungen haben auch Ähnlichkeit mit einem Kater. Tatsächlich haben Proband:innen ihre ersten Stunden nach der Corona-Impfung mit einem Hangover verglichen.
Schwere allergische Reaktionen wie bei einem Fall mit Biontech in den USA sind äußerst selten. Zudem ist es bei dem Impfstoff Astrazeneca vereinzelt zu schweren Thrombosen in den Hirn-Venen gekommen. Kürzlich wurde sogar ein Zusammenhang einer Hirnblutung mit Todesfolge mit der Vakzine nachgewiesen. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hält trotzdem an dem Impfstoff für sämtliche Altersgruppen fest. Der Nutzen der Impfung überwiege den seltenen Nebenwirkungen von Astrazeneca. In Deutschland ist der Impfstoff ab 60 Jahren freigegeben. Manche Bundesländer wie Sachsen, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern haben den Impfstoff allerdings für Erwachsene jeder Altersgruppe freigegeben.
Lese-Tipp: Haben etwa die Antibabypille und das Rauchen zu Thrombosen bei Astrazeneca-Geimpften geführt? Expert:innen vermuten einen Zusammenhang. Wir erklären, was bisher bekannt ist.
So kannst du die Nebenwirkungen abmildern
Solltest du eine oder mehrere der oben genannten Symptome nach der Corona-Impfungen bekommen, ist es ratsam, einen Gang runterzuschalten. Die Expert:innen empfehlen dann besonders auf den Körper zu hören. Vielleicht ruhst du dich einfach mal aus und lässt es dir auf der Couch gut gehen, anstatt sogar schon wieder an Sport nach der Corona-Impfung zu denken.
Sind die Nebenwirkungen sehr störend, kannst du mit deinem Arzt darüber sprechen, ob du die Symptome mit Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Paracetamol abmildern kannst.
Solltest du aber sehr starke Nebenwirkungen der Corona-Impfung, wie zum Beispiel sehr hohes Fieber, extreme Ermüdung oder Schüttelfrost, ist es laut der Spezialistin für Infektionskrankheiten Dr. Shah ratsam, lieber deinen Arzt konsultieren. Das gilt auch, wenn sich Rötungen und Schmerzen nach 24 Stunden verschlechtern. Gleiches gilt, wenn die Nebenwirkungen nach ein paar Tagen nicht abklingen.
Mehr Informationen zu den Nebenwirkungen der Corona-Impfungen gibt das Robert-Koch-Institut und klärt auch, ob es Langzeitfolgen geben könnte.