Schlafstörungen sind nicht nur kräftezehrend, sondern stellen auch ein gesundheitliches Risiko dar. So senken sie beispielsweise die Konzentrationsfähigkeit oder sorgen für psychische Veränderungen. Eine neue Studie zeigt nun auf, dass Schlaf zudem erheblichen Einfluss auf die Herzgesundheit hat. Was die amerikanische Studie genau hervorbrachte, erfährst du hier.
Wenn wir nicht gesund schlafen, leidet unser Herz
Forscher:innen der University of South Florida wollten in einer Studie herausfinden, ob die subjektiv wahrgenommene und die objektiv gemessene Schlafgesundheit eines Menschen im Zusammenhang mit ihrer Herzgesundheit steht. Die Ergebnisse erschienen Anfang Februar bei Scientific Reports.
Dafür untersuchten sie 6.820 Proband:innen aus den Vereinigten Staaten, welche ihre Schlafmerkmale sowie die Vorgeschichte zu ihren Herzerkrankungen mitteilten. 663 Proband:innen lieferten zudem mithilfe der Aktigraphie gemessene Daten zu ihrem Schlaf-Wach-Rhythmus. Zur Messung dieser Daten trugen sie Aktiwatch-Uhren, welche mithilfe eines Licht- und Bewegungssensors den Ruhe- und Aktivitätsrhythmus aufzeichnen.
Letztlich hatten die Forscher:innen Daten zur Regelmäßigkeit des Schlafs, zur Schlafdauer, zur Zu-Bett-Gehzeit, zur Konzentration am Tag sowie zur allgemeinen Schlafzufriedenheit. All diese Daten verglichen sie nun mit der Herzgesundheit der Proband:innen. Dabei stellten sie eine deutliche Korrelation zwischen dem Schlaf und der Herzgesundheit fest.
Je unzufriedener man schläft, desto höher das Risiko für Herzerkrankungen
Besonders aufschlussreich bei dieser Korrelation ist, dass nicht nur die Qualität des Schlafs an sich, sondern auch die subjektive Einschätzung des Schlafs Einfluss auf die Herzgesundheit hat. Heißt: Wer unzufrieden mit seiner Schlafqualität ist, beeinflusst sein Herz. Hinzu kommt, dass eine Kombination aus verschiedenen Schlafproblemen der Herzgesundheit ganz besonders schadet.
„Diese Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, koexistierende Schlafprobleme bei einer Person zu bewerten, um das Risiko einer Herzerkrankung zu erfassen“, meint die Hauptautorin der Studie Dr. Soomi Lee.
Zahlreiche Studien zuvor konnten bereits aufzeigen, dass ungesunder Schlaf gesundheitliche Risiken birgt. Diese neue Studie zeigt nun einmal mehr, dass auch das Herz darunter leidet. Umso mehr sollte man um eine gesunde Schlafhygiene bemüht sein.
Weiterlesen: Erfahre hier, welche häufigen Ursachen Schlafstörungen haben.
Was ist eine gesunde Schlafhygiene?
Menschen brauchen in der Regel zwischen sechs und neun Stunden Schlaf in der Nacht, – wobei das eine Typfrage ist. Man sollte zur möglichst immer gleichen Zeit ins Bett gehen und aufstehen und in seinem Schlafzimmer für eine möglichst erholsame Atmosphäre sorgen. Das heißt:
- Fenster: Lüfte vor dem Schlafengehen einmal ordentlich durch, schließe die Fenster und die Gardinen danach aber. Weder die Lautstärke von draußen noch Straßenlicht sollte dich nachts wach halten.
- Licht: Vermeide blaues Licht vor dem Schlafengehen. Dein Smartphone, ein Fernseher oder ein Laptop haben in deinem Schlafzimmer nichts zu suchen.
- Bett: Investiere in ein Kopfkissen, welches sich deinen Bedürfnissen anpasst und in eine Decke, die dich weder schwitzen noch frieren lässt. Schwere Decken sollen übrigens besonders gut bei Schlafstörungen helfen.
- Lifestyle: Vermeide schwere Mahlzeiten zwei Stunden vor dem Schlafengehen. Vermeide Alkohol, der raubt dir Tiefschlafphasen. Vermeide Sport zwei Stunden vor dem Schlafen, der treibt den Puls hoch. Iss leicht, trainiere früher und lies im Bett ein Buch, um herunterzukommen und einzuschlafen.
Schlaf ist etwas Alltägliches. Leider wird er daher oftmals völlig unterschätzt. Diese neue Studie zeigt nun einmal mehr, dass wir dringend darum bemüht sein sollten, Schlafstörungen zu eliminieren. Ein gesunder Schlaf bedeutet nämlich nicht nur ein gesundes Herz, sondern auch ein gesundes Leben.
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