Du bist ständig am Trainieren, machst ein Workout nach dem anderen, doch statt stärker zu werden, fühlst du dich immer schlapper und kraftloser? Dann könnte es sein, dass du im Übertraining bist! Wir zeigen dir, woran du erkennst, dass du zu viel Sport gemacht hast und helfen dir dabei, das richtige Maß zu finden.
Übertraining: Was ist das?
Was ist Übertraining und warum ist es schädlich?
Wie die Sportwissenschaftler Prof. Dr. Lars Donath und PD Dr. Oliver Faude auf Owayo erklären, ist Übertraining ein Prozess, der von vielen Profisportler:innen genutzt wird. Sie übertreiben es wenige Tage mit dem Training, gehen also ins Übertraining, um ihr Leistungsniveau zu steigern. Im Anschluss brauchen sie allerdings auch wieder Zeit, um sich zu regenerieren. Nach der Erholung sind sie bestenfalls leistungsfähiger als zuvor.
Auch du kannst und solltest hin und wieder an deine Grenzen gehen – jedoch ohne es zu übertreiben. Es macht Spaß, sportliche Erfolge zu erzielen und das Beste aus seinem Körper rauszuholen. Wer seine Grenzen überschreitet und sich nicht genug Zeit zur Erholung gibt, schadet dem Körper jedoch mehr, als ihm zu nützen. Daher solltest du nicht vergessen, dass auch Profisportler:innen nur unter fachlicher Anleitung und medizinischer Überwachung ins Übertraining gehen. Wer nur hobbymäßig trainiert, sollte Übertraining daher besser vermeiden.
Wie kommt man ins Übertraining?
Übertraining kann zwei Ursachen haben: Entweder war die Belastung zu lang und zu hoch oder die Regenerationsphase zu kurz. Beides ist für Sportler:innen fatal! Der Körper wird nicht stärker, sondern schwächer und antwortet mit einer chronischen Überlastungsreaktion.
Betroffen sind sowohl Ausdauer- als auch Kraftsportarten. Besonders, wenn du längere Zeit im anaeroben Bereich trainierst, also sehr häufig Tempoläufe machst oder wenn dein Training monoton und nicht abwechslungsreich gestaltet ist.
Die Symptome von Übertraining
Die Folge: Leistungsabfall, subjektive Beschwerden und unser ständiger Begleiter: Stress. Also das, was Überbelastung für den Körper im Grunde ist. Werden besonders viele Stresshormone über einen zu langen Zeitraum ausgeschüttet, beeinflussen diese das zentrale und das autonome Nervensystem, den Stoffwechsel und das Herz-Kreislauf-System.
Spürst du folgende Symptome, wird es Zeit für eine Pause.
- Verletzungsanfälligkeit
- Häufige Krankheiten
- Schmerzen in den Muskeln oder Gelenken
- Müdigkeit, Schwäche
- Unruhe, Nervosität
- Schlaflosigkeit
- Erhöhter Blutdruck
- Hormonelle Störungen
- Veränderung des Menstruationszyklus
Dein Körper fährt runter, geht in den Stand-by-Modus und macht dich müde. Sportliche Überbelastung ist deswegen auch mit einem Burnout vergleichbar.
Nur müde oder übertrainiert?
Der Übergang zwischen Müdigkeit und Überbelastung ist fließend. Momentan gibt es keinen richtigen Marker, der eine Einteilung zulässt. Stattdessen wird die Diagnose über ein Ausschlussverfahren gestellt. So wird erst einmal alles ausgeschlossen, was zu der Müdigkeit führen kann, beispielsweise chronische Infekte, Eisenmangel oder Stoffwechselerkrankungen.
Bei Kraftsportlern zeigt sich Übertraining eher durch Unruhe, Schlaflosigkeit und einen erhöhten Ruhepuls, Ausdauersportler neigen eher zu Antriebslosigkeit und einem niedrigeren Ruhepuls.
So erholst du dich bei Übertraining
Ist das Übertrainingssyndrom erst einmal eingetreten, ist es bereits zu spät. Dann bringen dich auch keine Medikamente und Supplements wieder sicher in die Spur. Dein Körper braucht einfach eine Pause. Für die nächsten Wochen und Monate zählt nur noch eines: Stress abbauen.
Das gilt auch für alle anderen Lebensbereiche, etwa den Job oder Verpflichtungen gegenüber Freunden. Viel Schlaf und Meditationen können dabei helfen, genauso wie ein gutes Buch oder leichte Spaziergänge.
3 Tipps, um Übertraining zu vermeiden
Du kannst Übertraining vorbeugen, indem du dir klarmachst, dass du deine Ziele nicht von heute auf morgen erreichen wirst, sondern eine ganze Zeit dranbleiben und dich langsam steigern musst.
1. Sport-Tagebuch führen
Hast du einen Überblick über dein sportliches Pensum, läuft dein Training auch seltener aus dem Ruder. Tracking Apps gibt es viele, sowohl für Läufer:innen als auch im Bereich Kraftsport.
2. Plan machen
Wenn du bereits weißt, auf welchem Level du dich befindest, kannst du dein Training auf im Voraus planen. Achte auf genügend Regenerationszeiten und steigere dich nur langsam. Dein Körper braucht Zeit, um sich an die Trainingssteigerung zu gewöhnen.
3. Richtig regenerieren
Dehnen, Saunabesuche und die berühmte Eistonne sind alle nicht wissenschaftlich nicht eindeutig und wirken individuell verschieden. Es ist sogar möglich, dass sie einen gegenteiligen Effekt hervorrufen. Außerdem solltest du deinem Körper das geben, was dieser bei harten Trainings benötigt. Um eine gesunde und vollwertige Ernährung kommst du nicht herum.
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Fazit: Übertraining betrifft vor allem Profis
Sport bringt uns an unsere Grenzen – und darüber hinaus. Die wenigsten Hobbysportler:innen müssen sich Gedanken um Übertraining machen, es sei denn, sie trainieren jeden Tag über einen längeren Zeitraum, wofür die wenigsten Zeit haben werden. Aus eigenem Antrieb in ein Übertraining zu kommen ist eine Sache, bei Sportsüchtigen ist die Sache komplizierter. Wir verraten dir, warum es so gefährlich ist.
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