Viele Sportler und Sportlerinnen setzen auf schwere Hanteln, effektive Übungen oder trinken viele Eiweißshakes, um das Maximum aus ihrem Training herauszuholen. Doch wusstest du, dass es nicht nur das Training und die Ernährung sind, die darüber bestimmen, ob deine Muskeln wachsen oder nicht? Sondern dass du auch mit der Kraft deiner Gedanken viel erreichen kannst? Wie wir darauf kommen und was das mit der Muscle-Mind Connection zu tun hat, erfährst du hier.
Muskeln wachsen lassen mit der Kraft der Gedanken
Wissenschaftler:innen von der Cleveland Clinic in Ohio haben in einer Untersuchung gezeigt, dass bereits nur die Kraft der Gedanken ausreicht, um die Muskeln in den Armen wachsen zu lassen.
Für die Untersuchung sollten sich die Proband:innen vorstellen, wie sie ihren Bizeps maximal anspannen. Über 14 Tage sollten sie jedoch kein Hanteltraining absolvieren. Fünf Mal in der Woche wurden die Gehirnaktivitäten mit Elektroden aufgezeichnet und überwacht, dass die Proband:innen ihre Armmuskeln nicht tatsächlich anspannen. Alle zwei Wochen wurde dann nachgemessen, ob sich etwas verändert hat. Das Ergebnis: Nach 14 Tagen Gedankentraining bekamen die Teilnehmenden eine um 13,5 % gesteigerte Muskelkraft.
Aber auch die Auswirkungen der eigenen Gedanken auf den Verlust von Muskelmasse haben Forschende untersucht. Dafür wurden die Proband:innen in zwei Gruppen aufgeteilt. Während die einen einfach nichts tun sollten, haben sich die anderen an fünf Tagen in der Woche vorgestellt, wie sie die Muskeln ihres Handgelenks anspannen. Bei der Gruppe, die nichts getan hat, hat sich das Muskelgewebe stärker zurückgebildet. Aber bei denjenigen, die mental ihr Handgelenk trainiert hatten, konnte im Ergebnis 50 % mehr von der Muskelstärke behalten werden.
Wie wachsen Muskeln überhaupt?
Doch: Woran liegt es? Wie kommt es, dass wir anscheinend mit unseren Gedanken unsere Muskeln vor einem Abbau schützen können oder sogar noch dazu anregen können zu wachsen? Laut der Forschenden werden beim Mentaltraining die gleichen Hirnregionen im Kortex angeregt wie bei einem tatsächlichen Muskeltraining.
Auch wenn es auf den ersten Blick so wirkt, sind diese Forschungsergebnisse nicht nur für den Fitnessbereich relevant. Sondern sie können auch dazu beitragen, dass weiter geforscht wird daran, dass Menschen mit Querschnittslähmung mit ihren Gedanken Armprothesen steuern können.
Weitere Untersuchungen haben gezeigt, dass Sportler:innen, denen vor der Ausführung von Übungen, wie etwa dem einseitigen Beinheben in Bauchlage gesagt wurde, dass sie sich auf die Po-Muskulatur fokussieren sollen, diese dann tatsächlich besonders stark genutzt haben.
Wie kannst du die Studienergebnisse nun für dich nutzen?
Klar, für maximale Ergebnisse solltest du auch weiterhin zum Sport gehen und dich nicht nur auf die Couch legen und an das Fitnesstraining denken. Aber wenn du noch bessere Erfolge erzielen willst, kannst du in Zukunft auch die Muskeln, die du unbedingt trainieren willst, bewusst mit deinen Gedanken ansteuern. Dazu raten übrigens auch sehr viele Fitnesstrainer und Fitnesstrainerinnen. Das Fachwort dafür heißt: Die sogenannte Muscle-Mind-Connection.
Doch wie steuerst du diese am besten an?
Muscle-Mind-Connection: Volle Konzentration auf die Muskeln
Wenn du dich beim Training darauf konzentrierst, wie sich deine Muskeln anfühlen, kannst du mehr Muskelfasern aktivieren und so letztendlich deinem Muskelwachstum einen kleinen Schub verpassen. Und on top kann die Muscle-Mind-Connection dabei helfen, Asymmetrien auszugleichen und sauberer zu trainieren, sodass das Verletzungsrisiko gesenkt wird. Doch: Wie konzentriert man sich da am besten drauf?
Anstatt beim Training direkt in die Vollen zu gehen, kannst du jede Übung vorab mit weniger Gewicht ausführen und dich dabei genau auf den Muskel konzentrieren, der durch die Übung wachsen soll. Außerdem helfen dir auch Isolationsübungen dabei, dich besser auf die spezifischen Muskeln zu konzentrieren.
Schaue dir dazu auch einmal die 50 Sekunden Regel an. Diese kann dir ebenfalls dabei helfen, dich auf einen bestimmten Muskel zu konzentrieren und ihn so stärker zu reizen.
Du trainierst fleißig & machst trotzdem nicht die Fortschritte, die du dir wünscht? Dann machst du garantiert einen dieser Trainingsfehler.
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