Morgens noch nicht richtig wach? Viele brauchen dann erstmal einen Kaffee. Denn: Kaffee ist das Lieblingsgetränk der Deutschen. Von dem Wachmacher werden durchschnittlich 150 Liter im Jahr getrunken. Gut möglich, dass sich diese Zahl weiter erhöht, denn um guten Kaffee ist ein Hype entstanden. Das Marktforschungsinstitut Splendid Research hat in einer Umfrage 1.487 Personen zum Thema Kaffee befragt. Das Ergebnis: Werbung lohnt sich! Die bekanntesten Kaffeeverkäufer sind auch die beliebtesten. Tchibo, Jacobs und Dallmayr führen die Liste an. Dabei sind die schlechten Produktionsbedingungen ein offenes Geheimnis. Nachhaltigen Kaffee bieten nur wenige Hersteller an und wenn, dann lohnt sich ein zweiter Blick auf die Bedingungen in den Ernteländern.
Nachhaltiger Kaffee: Geht das überhaupt?
Zu oft steht das Milliardengeschäft auf den Beinen von Ausbeutung und Kinderarbeit. In Guatemala und anderen Ländern arbeiten ganze Familien für Hungerlöhne. Selbst das Fairtrade-Siegel schützt selten. Laut Wissenschaftler:innen der University of London waren die Löhne in Betrieben in Uganda und Äthiopien, die ohne ein Fairtrade-Siegel auskamen, zum Teil sogar höher, als die ihrer „fairen“ Konkurrenten. Und: Die Fairtrade-Prämie liegt gerade einmal bei einem Drittel Cent pro Tasse Kaffee.
Dazu kommt, dass Kaffee extrem viele Ressourcen verbraucht. Für eine Tasse werden 140 Liter Wasser benötigt. Teurer Kaffee ist nicht zwangsläufig auch nachhaltiger, umweltfreundlicher und qualitativ besser. Beim Kauf solltest du darauf achten, dass die Bohnen aus möglichst wenigen Anbaugebieten stammen. Das verringert die Wahrscheinlichkeit, dass die Kaffeebohnen vermischt werden und dadurch hochwertiger sind.
Diese Kaffeemarken sind empfehlenswert
Die Befragten der Studie waren sich in einer Sache besonders einig. Von den großen drei Herstellern wurde keiner als umweltbewusst oder nachhaltig empfunden, von fairen Produktionsbedingungen ganz zu schweigen. Ausnahmen gab es dennoch.
1. GEPA
Die erste Ausnahme: GEPA. GEPA-Kaffee liegt deutlich über den normalen Marktpreisen. Weil in der Branche die üblichen Preise mit unfairen Produktionsbedingungen verknüpft sind, ist die Preissteigerung vertretbar. GEPA legt Wert auf Kleinbauernorganisationen und verteilt zusätzliche Qualitätszuschläge.
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2. Café Intención von J.J. Darboven
Dieser Hersteller bezieht seinen Kaffee aus Honduras und Peru. Der erste Kaffee wurde 1993 das erste Mal in die Supermarktregale gestellt. Durch den Verein TransFair gilt verpflichtend ein Mindestpreis für die Ernten, die ohne Zwischenhändler von Kleinbauernfamilien kommen.
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3. Mount Hagen
Die Marke ist nach einer Stadt in Papua-Neuguinea benannt. In der Nähe liegt die erste Plantage, von der der Kaffee bezogen wurde. Die Kaffeebohnen sind der Kaffee-Kooperative HOAC zu verdanken, die aus verschiedenen Kleinbauernfamilien der Region besteht. Immerhin, hier hat Fairtrade seinen Nutzen erfüllt. Mit den Prämien konnten Straßen ausgebaut werden.
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4. Alnatura
Von jeder verkauften Packung des Alnatura-Kaffees kommen 40 Cent dem Bildungsprojekt Waman Wasi von terre des hommes zugute. Der Verein schützt Kinder vor Ausbeutung, Gewalt und Missbrauch.
Ein halbes Kilo gibt es für unter 7 € hier im Shop 🛒.
5. Coffee Circle
Coffee Circle ist ein relativ neuer Stern am Kaffee-Himmel und überzeugt mit seinem transparenten Umgang, was die Herkunft des Kaffees, die Bezahlung der Mitarbeiter:innen und den Handel anbelangt. So wird auf der Website genau beschrieben, wie sich Coffee Circle vom Fairtrade-Siegel unterscheidet und wie viel die Kaffeearbeiter:innen pro Kilo Kaffee als Lohn ausgezahlt bekommen.
Auf den Kaffees steht transparent beschrieben, woher die Kaffeebohnen kommen und du kannst dich auf der Website über alle Schritte der Produktion informieren. Außerdem werden soziale und umweltpolitische Projekte gefördert.
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Kaffee aus der Drogerie?
Einige Drogerien ziehen mittlerweile, nach was Nachhaltigkeit und Lebensmittel betrifft. So kannst du in bestimmten Drogerien mittlerweile auch nachhaltigen Kaffee verschiedener Sorten ergattern.
Fazit: Nachhaltiger Kaffee weiter verbreitet
Mittlerweile liefern viele Anbieter nachhaltigen Kaffee. Ob in deinem Lieblings-Bioladen, im Supermarkt oder Online. Mit unseren Tipps für die besten nachhaltigen Kaffeesorten hast du ein bisschen Inspiration bei der Suche. Lass dich aber ruhig von dem großen Angebot einiger Kaffee-Experten verzaubern. So startest du deinen Morgen mit der perfekten Tasse Kaffee.
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