Die Weihnachtszeit neigt sich ihrem Ende zu. Was übrig bleibt: tonnenweise Geschenkpapier und Berge an Essensresten. Nach den festlichen Mahlzeiten bleibt oft eine Menge übrig, und es wäre doch schade, diese Lebensmittel einfach wegzuwerfen. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du übrig gebliebene Knödel, Raclettekäse und Reis in ein köstliches und kreatives Resteessen verwandeln kannst.
Das musst du über „Resteessen“ wissen:
Resteessen: Darum solltest du Essensreste verwerten, statt wegwerfen
Nicht alle Essensreste lassen sich wiederverwerten und auch nicht alle sind dafür gemacht, sie am nächsten Tag nochmal zu essen, dennoch solltest du immer versuchen, übrig gebliebenes Essen noch einmal zu verwenden, anstatt es wegzuschmeißen. Hier sind ein paar gute Gründe dafür:
1. Geld und Zeit sparen
Je öfter du deine Reste verwertest, desto mehr Geld sparst du im Endeffekt auch, da du ja nicht extra neues Essen einkaufen musst und die Reste eben nicht im Müll landen. Außerdem kannst du so eine Menge Zeit sparen.
Nicht nur, weil du dir die Zeit beim Einkaufen sparst, sondern auch, weil du nicht jeden Tag ein neues Gericht kochen musst. Stattdessen kannst du die Essensreste einfach aufwärmen oder sie zu einem leckeren Resteessen verwerten. Wie das funktioniert, erfährst du weiter unten im Artikel.
2. Weniger Kalorien
Ja, du hast richtig gelesen: Mit wieder aufgewärmtem Essen kannst du neben Biomüll auch zusätzlich ein paar Kalorien einsparen. Genauer gesagt geht das nur bei aufgewärmten Kartoffeln oder Nudeln. Beide enthalten nämlich die sogenannte resistente Stärke. Sie entsteht nach dem Erkalten von zuvor erhitzten, stärkehaltigen Lebensmitteln.
Resistent heißt sie deswegen, weil sich ihre Struktur beim Erkalten so verändert hat, dass sie im Dünndarm nicht abgebaut werden kann. So landet die Stärke unverdaut im Dickdarm und wird wieder ausgeschieden. Die resistente Stärke kann also nicht vom Körper abgebaut oder verwertet werden und hat somit keine Kalorien.
3. Kein schlechtes Gewissen
Essen wegzuschmeißen ist immer mit dem eigenen schlechten Gewissen verbunden. Dieses schlechte Gewissen musst du aber nicht haben, wenn du die übrig gebliebenen Essensreste einfach restlos verwertest. Außerdem entdeckst du beim Experimentieren mit verschiedenen Rezepten für ein Resteessen vielleicht noch dein neues Lieblingsgericht.
Wie lange halten sich Essensreste?
Die meisten Gemüsesorten und auch stärkehaltige Lebensmittel halten sich im Kühlschrank relativ lange und können somit auch am nächsten Tag noch verwertet werden:
- Bereits zubereiteter Reis hält sich im Kühlschrank etwa zwei Tage
- Nudeln und Kartoffeln kannst du nach dem Erhitzen problemlos für drei bis vier Tage im Kühlschrank lagern
- Pilze halten sich im Kühlschrank nicht so lange, verbrauche sie am besten direkt
Lediglich zubereitete Eier-Speisen sind für eine Wiederverwendung am nächsten Tag nicht gut geeignet. Verspeise diese also am besten sofort.
Tipp: Ein Mindesthaltbarkeitsdatum gibt an, bis wann ein Lebensmittel mindestens haltbar ist. Nur weil etwas nach diesem Datum bereits abgelaufen ist, bedeutet das noch lange nicht, dass dieses Lebensmittel auch ungenießbar ist. War das Lebensmittel noch komplett verschlossen, kannst du es wahrscheinlich noch problemlos nutzen. Verlasse dich ansonsten immer darauf, wie das Lebensmittel aussieht und riecht, wenn du dir unsicher bist.
Mit diesen Basics gelingt dir ein gutes Resteessen
Leider lassen sich nicht alle Reste einfach so verzehren. Für die meisten benötigst du noch einige andere Zutaten, um darauf ein neues Gericht zu zaubern. Damit du nicht immer extra dafür einkaufen gehen musst, ist es praktisch, wenn du die folgenden Dinge immer zu Hause hast:
- Gemüsebrühe
- Raps- oder Sonnenblumenöl
- Zwiebeln & Knoblauch
- verschiedene Gewürze
- Senf
- Tomatenmark
- passierte Tomaten
- dein liebstes Tiefkühlgemüse
- verschiedene Konserven (zum Beispiel Mais, Kidneybohnen, Oliven, etc.)
- Dosen-Thunfisch
All diese Zutaten sind sehr lange haltbar und außerdem für viele verschiedene Gerichte anwendbar. Für ein Resteessen musst du jetzt nur noch die Zutaten, die du übrig hast, mit den oberen kombinieren.
3 Rezepte für ein weihnachtliches Resteessen
Auch über die Weihnachtsfeiertage haben sich bei dir vermutlich einige Essensreste angesammelt. Damit du diese nicht wegwerfen musst, zeigen wir dir hier 3 Rezepte, mit denen du die Reste deines Weihnachtsessens ganz einfach wiederverwerten kannst:
1. Gemüse-Auflauf für Raclette-Reste
An Weihnachten gab es bei dir Raclette und jetzt sind aber noch viele der Zutaten übrig? Dann ab in die Auflaufform damit. Aus dem übrig gebliebenen Gemüse kannst du nämlich noch einen leckeren Auflauf zaubern.
Du benötigst für 4 Portionen:
- etwa 300 Gramm Kartoffeln
- ca. 700 Gramm Gemüse deiner Wahl (zum Beispiel Möhren, Oliven, Paprika, Karotten oder Brokkoli)
- eine Zwiebel
- 500 Milliliter passierte Tomaten
- 200 Gramm geriebenen Käse (oder auch restlicher Raclette-Käse)
- ein Esslöffel Tomatenmark
- etwas Olivenöl
- ein Esslöffel Honig
- Thymian (entweder frisch oder auch als Gewürzmischung)
- Salz und Pfeffer
So geht’s:
- Heize zuerst den Ofen auf 165 °C Umluft vor.
- Wasche, schäle und schneide nun dein Gemüse und die Kartoffeln, falls du das noch nicht getan hast. Gib nun das vorbereitete Gemüse in eine Rührschüssel und vermische alles miteinander.
- Schäle die Zwiebel und schneide sie in kleine Stückchen. Gib sie jetzt mit etwas Olivenöl in einen Topf und schwitze sie leicht an, bis sie glasig werden. Jetzt kannst du das Tomatenmark hinzugeben und es ebenfalls für etwa zwei Minuten anschwitzen.
- Fülle dieses Gemisch anschließend mit den passierten Tomaten auf und schmecke es mit Salz, Pfeffer und etwas Honig ab.
- Jetzt kannst du noch den Thymian hinzufügen und ihn gemeinsam mit der Tomatensauce aufkochen lassen. Anschließend fügst du auch die Gemüsemischung hinzu und lässt alles etwa acht Minuten vor sich hin köcheln.
- Nach etwa acht Minuten gibst du dieses Gemisch in eine Auflaufform und bestreust es mit dem Käse. Hier kann der Auflauf nun etwa 30 Minuten backen, bis der Käse eine schöne, goldgelbe Farbe hat. Guten Appetit!
2. Knödel-Salat für übrig gebliebene Klöße
Kaum ein Gericht ist typischer für Weihnachten als Gans oder Ente mit Klößen und Rotkohl. Leider bleibt von den Knödeln nur oft sehr viel übrig. Das ist allerdings kein Problem. Wenn dir der Sinn am nächsten Tag nach etwas Leichterem steht, solltest du mal unseren Knödelsalat austesten.
Du brauchst für 4 Portionen:
- etwa 500 Gramm Semmelknödel (oder auch normale Klöße)
- 150 Gramm würzigen Käse
- 100 Gramm Kaminwurzen (oder auch eine andere Wurstsorte deiner Wahl)
- 125 Gramm Paprika
- 100 Gramm Radieschen
- zwei Frühlingszwiebeln
- 150 Milliliter Gemüsebrühe
- vier Esslöffel Weinessig
- fünf Esslöffel pflanzliches Öl
- etwas Schnittlauch
- etwas Zucker
- Salz und Pfeffer
So geht’s:
- Erhitze die Gemüsebrühe für das Salatdressing in einem kleinen Topf. Nimm sie anschließend vom Herd und füge Essig, Zucker, Salz, Pfeffer und das Pflanzenöl hinzu. Rühre das Dressing anschließend solange um, bis sich die Zuckerkristalle vollständig aufgelöst haben. Jetzt lässt du das Ganze abkühlen.
- Wasche und schneide das Gemüse und schneide auch den Käse, die Wurst und die Knödel in mundgerechte Streifen.
- Verteile nun alles auf den Tellern und gieße die abgekühlte Salatsauce darüber. Jetzt lässt du alles für ca. 10 Minuten einziehen, streust den Schnittlauch darüber und schon ist dein leckerer Knödelsalat verzehrfertig. Guten Appetit!
3. Reis-Frikadellen
Reis ist immer eine beliebte Beilage, von der man leider auch häufig sehr viel übrig hat. Da sich gekochter Reis im Kühlschrank maximal zwei Tage hält, solltest du daraus schnell etwas Leckeres kochen: zum Beispiel ein paar leckere Reisbratlinge, die du auch ideal mit übrig gebliebenem Fleisch servieren kannst.
Du benötigst für 4 Portionen:
- 125 Gramm Langkornreis
- 60 Gramm Quark
- 50 Gramm Parmesan
- 20 Gramm Weizenmehl
- ein Ei
- vier Frühlingszwiebeln
- Salz und Pfeffer
- etwas Pflanzenöl zum Anbraten
So geht’s:
- Wasche, putze und schneide zuerst die Frühlingszwiebeln und vermische sie mit dem Reis. Rühre jetzt auch den Parmesan unter den Reis.
- Nun kannst du auch den Quark, das Ei und das Mehl unter die Masse rühren und anschließend alles mit Salz und Pfeffer würzen.
- Forme aus dieser Masse nun die kleinen Frikadellen. Das Rezept sollte für etwa 12 Frikadellen ausreichen.
- Gib jetzt etwas Öl in eine beschichtete Pfanne und brate die Frikadellen bei mittlerer Hitze von jeder Seite etwa drei Minuten, bis knusprig goldbraun sind. Guten Appetit!
Fazit: Auch Resteessen kann köstlich sein
Ganz egal, welche Lebensmittel sich bei dir über die Feiertage angesammelt haben, du kannst sicherlich noch ein leckeres Resteessen daraus zaubern. Wenn dich die drei Rezepte oben gar nicht ansprechen, kannst du zum Beispiel auch etwas Ofengemüse, einen Kartoffelsalat, Brotchips, Nudeln mit restlichem Gemüse oder Fleisch, eine Gemüsesuppe oder einen bunten Salat aus deinen Essensresten kochen. Guten Appetit!