Allgemein ist bekannt, dass man von Weißwein eher fröhlich und beschwipst wird, während Rotwein uns schwermütig und ein wenig müde macht. Wo kommen diese Vorurteile über Wein her? Ist da etwas Wahres dran? Wir gehen der Sache auf den Grund und haben uns die Effekte von Rotwein und Weißwein mal genauer angeschaut.
Erst einmal Rot- & Weißwein verstehen lernen
Lasst uns zunächst mit einem riesigen Weinirrtum aufräumen: Die Färbung des Weins kommt nämlich nicht von der Farbe der Trauben an sich. Beide, die roten Trauben und die grünen Trauben, sind nämlich von innen hell und durchsichtig.
Wusstest du beispielsweise, dass der Grauburgunder (der Deutschen liebster Weißwein) aus roten Trauben gewonnen wird?
Wie kommt die Farbe in den Rot- & Weißwein?
Es liegt nicht an der Farbe der Traube, welche Farbe der Wein hat. Es liegt vielmehr an der Art der Verarbeitung. Weißwein wird nur aus dem Inneren der Traube hergestellt (eine sogenannte Mostgärung), während Rotwein mit der Schale verarbeitet wird (das ist eine sogenannte Maischegärung).
Aus den unterschiedlichen Gärprozessen der Weine können wir auch schließen, warum Rotwein und Weißwein sich geschmacklich so sehr unterscheiden. Die Schale der Trauben enthält nämlich einige Bitterstoffe, die im Rotwein weiterhin vorhanden sind. Diese Bitterstoffe machen teilweise den “rotweinlichen” Geschmack aus. Wenn der Wein dann noch viele Tannine besitzt, gilt er als besonders schwer und besonders trocken.
Warum Rotwein viel gesünder ist als Weißwein erfahren wir hier. Spoiler: Auch die Tannine spielen hier eine wichtige Rolle!
Rotwein & Weißwein enthalten gleich viel Alkohol
Die Frage, ob Rotwein oder Weißwein schneller betrunken macht, kann nicht am Alkoholgehalt festgemacht werden. Es liegt nämlich an der Art und Weise der Verarbeitung der Weine, wie viel Alkohol tatsächlich enthalten sind.
So können Rot- und Weißwein zwischen 9 % und sogar 13,5 % Alkohol schwanken.
Rotwein gewinnt trotzdem
Rotwein ist dem Weißwein dennoch eine Nasenlänge voraus, wenn es darum geht uns betrunkener zu machen. Jedenfalls fühlen wir uns betrunkener. Und das liegt am Zuckergehalt.
Rotwein hat grundsätzlich weniger Zucker als Weißwein. Durchschnittlich kommt Rotwein auf 0,6 Gramm auf 100 Mililiter. Weißwein kommt durchschnittlich auf 1 Gramm Zucker, er kann aber – je süßer er ist – noch viel mehr enthalten.
Zucker ist Energie und sorgt in unserem Körper daher für einen echten Energieschub. Wir werden also während wir betrunken werden gleichzeitig wacher. Für kurze Zeit zwar, aber dennoch ist es spürbar.
Rotwein macht zwar nicht wirklich müde, aber der niedrigere Zuckergehalt sorgt auch nicht dafür, dass wir wach werden. Deshalb fühlen wir uns mit mehr Rotwein im Körper immer schwerer und eben betrunkener.
Du willst auf der nächsten Fete mit deinem Weinwissen glänzen? Na dann haben wir hier noch einige Fakten, die nur echte Weinkenner kennen.