Kokoschips haben den größten Hype hinter sich und trotzdem tummeln sie sich immer wieder in den Frühstücks-Bowls von vielen Sportinfluencer:innen. Dort sorgen sie für leckere Süße und den richtigen Crunch, aber sind Kokoschips auch gesund? Hier erfährst du mehr.
Wie gesund sind Kokoschips?
Kokoschips im Check: So gesund sind sie wirklich
Spätesten seit der Vorstellung des Start-Ups Pook durch die Sendung „Höhle der Löwen“ dürfte jede:r Kokoschips schon einmal wahrgenommen haben. Inzwischen führt sie jede Drogerie- und Biokette und auch alle großen Lebensmittelhändler, denn die Nachfrage ist groß.
Kokoschips werden deshalb so gehyped, weil sie „raw“, also unbehandelt, einfach von der Kokosnuss entnommen und nur noch leicht getrocknet oder geröstet werden. Zusätzlicher Zucker ist nicht notwendig, denn das Kokosfleisch ist von Natur aus sehr süß. Aber macht sie das gesund?
Kokoschips vs. Kartoffelchips:
Allein das Wort Chips, sollte uns eigentlich sagen, dass es sich nicht wirklich um ein gesundes Produkt handeln kann. Doch vielleicht sind die Chips aus der Kokosnuss wenigstens gesünder als herkömmliche Chips.
Lasst uns dazu die Nährwerte vergleichen. So sehen die durchschnittlichen Nährwerte von Kokoschips aus:
Nährwerte | pro 100g |
---|---|
Energie | 679 kcal |
Kohlehydrate | 7,4 g |
davon Zucker | 7,4 g |
Fett | 65 g |
davon gesättigte Fettsäuren | 57 g |
Eiweiß | 6,7 g |
Was fällt auf? Kokoschips bestehen zu knapp 65 % aus Fett und davon sind 57 % gesättigte Fettsäuren. Dafür haben sie nur 7,4 g Kohlehydrate und sind damit für viele Low-Carb-Ernährungsformen geeignet. Stellen wir diese nun einmal mit herkömmlichen Chips gegenüber:
Nährwerte | pro 100g |
---|---|
Energie | 530 kcal |
Kohlehydrate | 49 g |
davon Zucker | 2,5 g |
Fett | 33 g |
davon gesättigte Fettsäuren | 3 g |
Eiweiß | 6,1 g |
Kokoschips überbieten die Kartoffelchips in Kalorien, Fett- und Zuckergehalt. Kartoffelchips sind dafür weitaus reichhaltiger in den Kohlehydraten. Schaut man auf die Nährwerte, kann man also nicht wirklich von einem gesunden Snack sprechen.
Das Problem mit dem Fett
Wie du schon in der Nährwert-Aufstellung gesehen hast, bestehen Kokoschips zu ca. 57 % aus gesättigten Fettsäuren. Das ist die Art von Fett, vor der wir immer gewarnt werden, denn sie treiben den Cholesterinspiegel in die Höhe. Deshalb empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, dass maximal 10 % der täglichen Kalorienmenge aus gesättigten Fettsäuren bestehen sollten.
Bei einem erwachsenen Mann sind das im Schnitt 200 Kalorien bei einem Gesamtbedarf von 2.000 Kalorien und damit knapp 22 Gramm (9 kcal pro 1 g). Mit einer Tüte Kokoschips (meist um die 100 g) hat man seinen Tagesbedarf an gesättigten Fettsäuren also doppelt überstiegen.
Sind Kokoschips nachhaltig?
Nein. Besonders nachhaltig ist die Kokosnusspalme nicht, zumindest für uns in Europa nicht. Lange Transportwege, Monokulturen und Waldrodungen gibt es nämlich nicht nur für Palmöl. Tatsächlich ist die Palmöl-Palme sogar nachhaltiger, weil sie ertragreicher ist.
Die Kokospalme produziert weniger Nüsse und so auch weniger Kokosöl und Kokosnussfleisch, braucht viel (Süß)Wasser und verbraucht viele Mineralien aus dem Boden. Die Bäuer:innen werden mit Niedriglöhnen abgespeist und haben nichts von den knapp 4 €, die wir im Laden für ein Tütchen blechen müssen.
Wer Kokosnusschips mit einem grünen Gewissen essen möchte, der sollte auf Fairtrade-Siegel achten und die Statements der einzelnen Marken zu Löhne und Lieferketten überprüfen.
Fazit: KokosCHIPS sind ein Snack!
Warum fallen wir eigentlich immer wieder auf „gesunde Chips“ herein? Klar, weil wir gern naschen wollen und das mit gutem Gewissen. Und das können wir auch, aber eben nur in Maßen.
Kokoschips haben natürlich Vorteile gegenüber Kartoffelchips, weil sie weniger Kohlehydrate haben und bei fast allen Anbietern auch nicht industriell verarbeitet werden. Wer nach Low-Carb-Snack sucht, ist hier also bestens bedient. Aber mehr als ein kleiner Snack sind die Chips dennoch nicht, aufgrund des hohen Fettgehalts.
Wenn du nach Alternativen für gesunde Snacks suchst, dann wirst du hier eher fündig.