Positiv eingestellt zu sein, ist ja eigentlich etwas Gesundes, oder? Nicht immer. Tatsächlich kann man es mit einer durchgehend optimistischen Einstellung auch übertreiben. Dann tun diese Menschen schon wieder nicht so gut. Wir von wmn nennen dir hier 3 typische Sätze, an denen du toxisch positive Menschen erkennst.
Was bedeutet toxische Positivität?
Eins muss man sich eingestehen: eine gesunde Portion Optimismus ist grundsätzlich nichts Schlechtes. Um Freude im Leben zu haben und aus Fehlern zu lernen, brauchen wir einen gewissen Anschub, der entweder von uns selbst oder von anderen Menschen kommt. Allerdings sollte auch Positivität bestimmte Grenzen nicht überschreiten.
Das Phänomen der toxischen Positivität bedeutet nämlich, dass Menschen so positiv eingestellt sind, dass sie jegliche negativen Gefühle und Gedanken gar nicht erst an sich heranlassen. Sie geben diesen kaum Raum und versuchen auch die traurigsten Momente mit aufbauenden Sätzen zu überspielen.
Toxisch positive Menschen meinen zwar von sich aus, dass sie mit ihrer Einstellung sehr zufrieden sind, allerdings ist das langfristig nicht gesund. Wer jedoch vor allem unter toxisch positiven Menschen leidet, sind deren Mitmenschen. Diese suchen sich ja auch mal in schlechten Zeiten den Trost von anderen Menschen, die Verständnis zeigen und sich in sie hineinversetzen können.
Diese 5 Sätze stehen für toxisch positive Menschen
Wenn du mit negativen Gefühlen und Gedanken auf eine toxisch positive Person triffst, dann wehrt diese deine Gedanken ab und versucht, alles in ein positives Licht zu stellen. Sie zeigt somit kein Verständnis für deine Situation und verbietet dir regelrecht, traurig und bedrückt zu sein. An diesen Punkten ist eure Beziehung eindeutig toxisch. Das hier sind die Top 5 Sätze, die toxisch positive Menschen dir in einer solchen Situation sagen.
1. „Es könnte schlimmer sein.“
Klar, schlimmer geht’s immer! Aber tröstet dich das in dem Moment wirklich? Wir wollen in dem Moment nicht wirklich wissen, wie wir uns fühlen würden, wenn die Situation anders wäre. Zwar versucht die Person, deine Situation ein bisschen zu relativieren, allerdings nimmt sie damit deine Gefühle und deinen Schmerz nicht wahr. Und diese Gefühle sind nun mal echt.
2. „Versuche, das Positive daran zu sehen.“
Ja, ein positives Mindset kann guttun und dich in den richtigen Momenten weiterbringen. Auch hin schlechten Momenten kann es dich ablenken, aber nicht überall lässt sich ein positiver Aspekt finden. Manchmal läuft etwas halt richtig doof und man kann nichts daran ändern. Hinzunehmen, dass es auch mal einfach schlechte oder herausfordernde Phasen im Leben gibt, ist in Ordnung und das sollte man anerkennen.
3. „Denk einfach nicht daran.“
Eigentlich ist dieser Satz schon fast eine Red Flag. Dieser Rat ist weder tröstend noch wegweisend, sondern einfach nur eine Aufforderung dazu, die schlechten Dinge im Leben möglichst zu verdrängen. Allerdings macht es das noch schlimmer, weil dich die Gedanken daran irgendwann wieder einholen werden. Natürlich soll man sich nicht in ein Gefühl hineinsteigern, aber es komplett auszublenden ist auch ein falscher Ansatz. Hier merkst du, dass die Person eindeutig versucht, deine negativen Emotionen nicht auf sich übertragen zu lassen.
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4. „Alles geschieht aus einem Grund“
Manchmal passieren Dinge im Leben, deren Sinn wir uns einfach nicht erklären können. Gerade dann finden toxisch positive Menschen Halt darin, ihnen einen höheren Grund zuzuschreiben – stets nach Glaube und Spiritualität. Es ist jedoch vollkommen in Ordnung, wenn du über ein Geschehnis verärgert, traurig oder frustriert bist.
5. „Gib niemals auf!“
Klar, ein gewisses Maß an Ehrgeiz und Zielstrebigkeit sind gut, doch toxisch positive Menschen tendieren zur Übertreibung. Sie betrachten das Scheitern als eine Schande. Daher ist Aufgeben für sie keine Option. Allerdings ist es hilfreich, Fehler zu machen und die eigenen Grenzen zu erkennen, denn nur so können wir wachsen.
Wie geht man mit toxisch positiven Menschen um?
Wenn negative Emotionen totgeschwiegen, missachtet und ignoriert werden, sprich sie einfach keinen Raum in eurer Beziehung finden, dann bringt die positive Einstellung der Menschen auch nichts, sondern sie zeigen ein sehr egozentrisches Verhalten. Schließlich erhoffen wir uns bei anderen Menschen Empathie und Verständnis, sobald es mal nicht gut läuft, dafür sind ja auch Freund:innen da.
Mit seinen Gefühlen erstmal auf Unverständnis zu stoßen, kann sehr belastend sein und auf Dauer auch ein richtiger Energiefresser, denn irgendwann geht es gar nicht mehr um deine Bedürfnisse. Es geht nur noch darum, dass die andere Person sich negativen Situationen nicht stellen möchte.
Ich persönlich bin der Meinung, dass Menschen wirklich Freund:innen für mich sind, wenn sie mich auch mal in schwierigen Zeiten erlebt haben und das mit mir durchgestanden haben. Menschen, mit denen du nur die Sonnentage erlebst, aber die deine Gefühle kleinreden, sollten keinen festen Platz in deinem Leben haben.