Finanzen, Nachrichten, Musik und Fitness – für all das nutzen wir heutzutage Apps. Wieso dann nicht auch für unsere mentale Gesundheit? Während wir schon lange den Puls mit der Smartwatch messen und unsere Schritte mit unserem Handy tracken, zieht nun auch endlich die psychische Gesundheit in den App-Store ein. Doch was können die Anwendungen leisten? Wir haben die bekanntesten Apps gegen Angststörungen genauer unter die Lupe genommen.

Unsere Autorin Anna Chiara setzt sich ehrenamtlich als Erfahrungsexpertin für die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen ein und klärt über Themen rund um mentale Gesundheit und Resilienz auf.

6 Apps, die dir bei Angststörungen helfen können

Ob im Flugzeug, in der U-Bahn oder beim Einkaufen – Panikattacken überraschen uns in den ungünstigsten Momenten. Da wir oft unser Handy sowieso schon in der Hand halten und uns von Instagram und Co. berieseln lassen, kannst du in akuten Panik-Situationen auch mal eine App ausprobieren. Von Atemübungen über Meditation bis hin zu Einschlafgeschichten haben die Anwendungen eine ganze Menge zu bieten.

1. App gegen Angststörungen: „Rootd“

Die preisgekrönte App unterstützt dich mit interaktiven Übungen, geführten Visualisierungen und einer Tagebuch-Funktion. Anhand von Lehrplänen lernst du, die Angst zu verstehen und richtig einzuordnen. Außerdem kannst du mithilfe eines Panikknopfes festhalten, wann du tatsächlich eine Panikattacke erlebt hast. Über den App Store oder den Google Play Store kannst du die Anwendung kostenlos herunterladen.

2. „Mindable: Panikstörung und Agoraphobie“

Klingt seltsam, ist aber wahr: Diese App gibt es auf Rezept! Und zwar von deinem Arzt, deiner Ärztin oder von deiner/deinem Psychotherapeut:in. Die Anwendung basiert auf einem leitlinienkonformen Behandlungsprogramm und arbeitet mit der Methodik der kognitiven Verhaltenstherapie. Du lernst in drei Behandlungsschritten, deinem Körper wieder zu vertrauen, deine Angst zu verstehen und sie loszulassen.

3. Mit „iFlyHigh“ ist die Angst verflogen

Nie wieder Panik kriegen beim Fliegen – das verspricht die App „iFlyHigh“ aus der Schweiz. Insgesamt enthält die App zwölf Programme, die du individuell ausprobieren kannst. Diese beinhalten Klopf-, Yoga- und Atemübungen, autogenes Training sowie NLP-Programmierung. Allerdings solltest du hierbei dein Urlaubsbudget etwas höher ansetzen, denn mit 11,99 € ist die App sehr preisintensiv.

4. App gegen Angststörung: „7Mind Meditation & Achtsamkeit“

Mit der „7Mind“-App lernst du unterschiedliche Meditationstechniken kennen, die dich entspannter durch den Alltag oder in einen ruhevollen Schlaf begleiten. In verschiedenen Kursen erfährst du, wie du deine Resilienz stärkst, Stress bewältigst und wieder den Fokus findest. Kostenpflichtige Kurse werden von vielen Krankenkassen mittlerweile sogar übernommen. Schau mal im App-Store oder im Google Play Store nach!

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5. Schaffe Platz im Kopf mit „Headspace“

Deinen Atem zu kontrollieren, um der Angst entgegenzuwirken und besser zu schlafen, lernst du in der „Headspace“-App. Dort gibt es viele geführte Meditationen und Atemübungen, für jede beliebige Alltagssituation, beruhigende Schlafgeschichten und erholsame Naturaufnahmen. Besonders cool: die kurzen Mini-Meditationen für einen mentalen Neustart. Nach einer kostenlosen Testversion zahlst du 12,99€ für ein Monats- und 57,99€ für ein Jahresabo.

6. Keep „Calm“ und relax!

Kennst du schon die App des Jahres 2017? Das ist „Calm: Meditation und Schlaf“! Ähnlich wie bei Headspace findest du hier hilfreiche Meditationsanleitungen, sanfte Naturklänge und spannende Fantasiereisen, die sich mitnehmen in eine andere Welt. Seit Neuesten gibt es auch ein Stimmungsbarometer, das dir hilft, deine Emotionen festzuhalten und deine Ängste einzuordnen. Nach einer Probewoche kannst du die App für 49,99€ ein ganzes Jahr lang nutzen.

Angststörungen mit einer App bewältigen – geht das überhaupt?

Natürlich gehört weitaus mehr dazu, den Angstattacken den Kampf anzusagen, als einfach nur das Handy aus der Tasche zu zücken und eine App zu öffnen. In jeden Fall solltest du dir psychotherapeutischen Rat einholen und lernen, dich selbst ohne externe Hilfsmittel auf deinen Atem zu konzentrieren und zur Ruhe zu kommen. Oft ist es hilfreich, das Handy auch mal wegzulegen oder ganz auszuschalten, um achtsam Zeit in der Natur und mit geliebten Menschen zu verbringen. Trotz dessen kann eine App dir helfen, deine Angststörungen zu verstehen und mit ihnen im Alltag umzugehen. Stöbere doch mal durch die Angebote und probiere aus, was dir gut tut.