Hast du Angst vor Spinnen, Dunkelheit oder Höhe? Das ist erst einmal völlig normal und kein Grund zur Sorge. Problematisch wird es dann, wenn dich deine Angst einschränkt und dir dein alltägliches Leben schwer macht. Die einfachsten Dinge werden für dich zur Belastungsprobe und du vermeidest bestimmte Situationen, um den Angstgedanken zu entfliehen. Schluss damit! Höchste Zeit, dir deine Lebensqualität zurückzuholen. Lerne hier Strategien, wie du deine Angst überwinden kannst.
Ängste überwinden heißt, die Angst zu verstehen
Angst ist laut Definition eine emotionale Reaktion auf eine bevorstehende Bedrohung, erklärt HelloBetter. Indem sie uns bei Gefahr alarmiert und mobilisiert, erfüllt Angst eine wichtige Schutzfunktion. Was als Bedrohung wahrgenommen wird oder nicht, entscheidet unser Unterbewusstsein in Sekundenschnelle. Im Falle einer Angstreaktion werden sofort verschiedene automatische Prozesse in Gang gesetzt. Der Körper schüttet Adrenalin aus, das Herz schlägt schneller, unsere Muskeln spannen sich an.
Erst in einem zweiten Schritt kommt der bewusste (bewertende) Teil unseres Gehirns ins Spiel. Wir können überlegen, ob es sich um einen Fehlalarm handelt. Wenn ja, entspannt sich unser Körper wieder. Bei krankhafter Angst ist dieser Mechanismus jedoch gestört. Betroffene erleben oft regelrechte Angstanfälle, verbunden mit Erstickungsgefühlen, Herzrasen und intensiver Anspannung. Das Gefühl, die Angst überwinden zu können, rückt in weite Ferne. Es gibt jedoch einige Möglichkeiten, wie du deine Angst überwinden kannst.
Übung: Wie dir eine Zitrone dabei helfen kann, deine Angst zu verstehen
Angst überwinden: 8 Wege, wie du es endlich schaffen kannst
Viele Betroffene leiden unter leicht bis mäßig ausgeprägten Ängsten trauen sich viele Dinge nicht. In solchen Fällen reichen oft schon einfache Selbsthilfemaßnahmen, um sie dauerhaft in den Griff zu bekommen:
1. Akzeptiere deine Angst
Einer der wichtigsten Schritte, um Ängste erfolgreich überwinden zu können, ist sie zuzulassen und die Gefühle, die in dem Moment aufkommen, zu akzeptieren.
2. Hinterfrage dein Denken
Hängst du immer wieder in Gedankenkreisen fest? Laut der Techniker Krankenkasse solltest du dich fragen, wieso du eigentlich gerade darüber nachdenkst. Gerade gehäufte negative Denkmuster können so erkannt und durchbrochen werden.
3. Suche die Konfrontation
Das ist manchmal leichter gesagt als getan und dennoch: Ängste besiegen wir, auch indem wir uns ihnen stellen. So kannst du beispielsweise mit kleinen Schritten anfangen. Sobald ein Erfolgserlebnis erreicht wird, wird die Angst beim nächsten Mal weniger.
4. Bewege dich
Wenn du regelmäßig Sport machst, wirkt es sich nicht nur positiv auf den Körper, sondern auch auf die Psyche aus. Sport und Bewegung können mentalen Erkrankungen wie Depressionen und Panikstörungen nachweislich entgegenwirken. Insbesondere Ausdauersport hat sich als hilfreich zur Angstbewältigung erwiesen. Die Bewegung löst nicht nur die körperliche Anspannungen, sondern reduziert auch die Angstreaktion.
5. Entspannte dich durch Atemübungen
Ängste gehen häufig mit einer großen körperlichen Anspannung einher. Bei akuter Angst können Entspannungsverfahren und Meditationsübungen typische Symptome wie Herzrasen und Schwitzen deutlich reduzieren.
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6. Schreibe deine Gedanken auf
Wenn du deine Ängste aufschreibst, wirst du dir mehr darüber klar, wo sie herkommen und wie sie eigentlich aussehen. Dies kann dabei helfen, Ängste loszuwerden, da wir sie benennen und erklären können.
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7. Stressmanagement
Angst und Stress hängen eng miteinander zusammen. Die Ursache vieler Angstzustände ist schlichtweg zu viel Stress. Ein effektives Stress- und Zeitmanagement ist daher gerade bei Angstproblemen wichtig. Mithilfe einer guten Tagesplanung können typische Stressauslöser (z. B. Zeitdruck) weitgehend vermieden werden.
8. Psychotherapie
Selbsthilfemaßnahmen reichen nicht immer aus, um Ängste zu überwinden. Gerade bei Angststörungen kann eine Psychotherapie hilfreich sein. Dabei kommen verschiedene Therapieverfahren zur Anwendung. Mehr zu verschiedenen Therapieformen findest du hier.
„Ich traue mich nicht“ war gestern: Überwinde deine Angst
Halte dir immer vor Augen, dass es Zeit brauchen kann, bis du deine Ängste überwunden hast, gerade wenn sie seit langer Zeit festsitzen. Versuche dich Schritt für Schritt daran zu gewöhnen und die beste Methode für dich zu finden. Es ist immer ratsam, therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen und mit deinem Arzt oder deiner Ärztin darüber zu sprechen.