Egal, ob wir unser Abendessen fotografieren und es auf Instagram hochladen, das Lachen unserer Kinder einfangen oder doch nur Selfies schießen und sie als neues Whatsapp-Profilbild nutzen – mit unserem Smartphone haben wir eigentlich ständig eine Kamera dabei. Und so gehören Fotos längst zu unserem Alltag dazu. Dennoch finden sich die meisten Menschen nicht schön auf Fotos. Es fallen Sätze, wie: „Ich mag mich nicht auf Fotos„; „Bitte lösch das Bild“ oder „Sehe ich in echt auch so aus?“ Wissenschaftlerinnen haben nun eine Erklärung für das Phänomen gefunden. Es liegt am sogenannten Mere-Exposure-Effekt.
Was der Mere-Exposure-Effekt ist
Der Mere-Exposure-Effekt besagt, dass wir besonders positiv auf etwas reagieren, dass wir häufig sehen. Das heißt: Wir sind den täglichen Blick in den Spiegel gewöhnt, kennen unsere zu kurze Augenbraue, unser Grübchen in der Wange oder unsere asymmetrischen Augen.
Aber auf einem Foto sind wir anders ausgerichtet. In der Folge kommen wir uns asymmetrisch, merkwürdig und unattraktiv vor. Wir sind den Anblick nicht gewohnt. Wenn du das bei dir auch schon beobachten konntest, bedeutet das einfach nur, dass du nicht so oft Fotos von dir machst. Aber es gibt noch einen weiteren Faktor, der dazu beiträgt, wieso du dich selbst auf Fotos nicht magst. Denn es kann auch daran liegen, dass wir uns auf Fotos besonders stark auf unsere vermeintlichen Makel konzentrieren.
Übrigens: Der Mere-Exposure-Effekt kommt auch beim Essen oder Beziehungen vor. Wenn wir beispielsweise denjenigen, den wir sympathisch finden, öfter sehen, kann sich daraus eine Freundschaft entwickeln. Und auch wenn wir Gerichte öfter essen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir sie mehr mögen.
Demnach bedeutet der Mere-Exposure-Effekt aber auch, dass wir, wenn wir mehr Fotos von uns machen, uns an den Anblick gewöhnen und die Bilder viel häufiger schöner finden, oder?
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