Panikattacken und Depressionen sind zwei der häufigsten psychischen Erkrankungen. Nicht selten treten beide laut Expert:innen sogar gemeinsam auf. In diesem Artikel erklären wir dir, wie die beiden Erkrankungen sich gegenseitig beeinflussen und wann sie gemeinsam oder getrennt auftreten.
Triggerwarnung: Der Artikel handelt von Angststörungen und Depressionen. Am Ende des Artikels findest du Anlaufstellen, die du kontaktieren kannst, falls es dir nicht gut geht.
Panik und Depressionen: So treten sie gemeinsam auf
Panikattacken und Depressionen: Der Zusammenhang
Eines vorweg: Jede Erkrankung kann sich bei Menschen individuell auswirken. Allerdings gibt es einige Gemeinsamkeiten, die Forscher:innen bisher erkannt haben. So kann es sein, dass man bei Depressionen anfälliger für Panikattacken ist, da eine Depression phasenweise Angst hervorrufen kann.
1. Angst durch Depression
Während depressiven Phasen leiden viele Betroffene laut Studien verstärkt unter Ängsten vor beispielsweise der Zukunft, haben Panikattacken, Angst vor Versagen oder Ablehnung. Auch alltägliche Situationen, wie der Einkauf oder eine Bahnfahrt, können angstauslösend wirken. Oft sind dies keine eigenständigen Angststörungen, sondern eher Folgen der Depression. So ist es in solchen Fällen sinnvoll, die Depression zu behandeln und meist verschwinden die Panikattacken damit wieder.
2. Depression durch Angst
Andersherum kann eine Depression allerdings auch aus einer Angsterkrankung entstehen. Generell sind Angsterkrankungen oft von Depressionen begleitet, die als Folgeerkrankung durch die hohe Belastung infolge der Angst auftreten.
Zum Beispiel weil wir aufgrund der Angst Dinge, die uns wichtig sind, nicht mehr machen können. So zieht man sich aus dem sozialen Umfeld zurück und Reisen oder Konzertbesuche werden unmöglich. Dies kann bei Betroffenen laut Psycholog:innen starke Auswirkungen auf die Stimmung haben und im schlimmsten Fall eine Depression auslösen.
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3. Mischformen
Auch Mischformen, in denen keine der beiden Erkrankungen aus der jeweils anderen entsteht, gibt es. Dann mischen sich einige depressive Symptome wie beispielsweise Antriebslosigkeit, Selbstzweifel und Schlafstörungen mit Ängsten oder Sorgen. Im Unterschied zu den anderen beiden Fällen liegt dabei laut Expert:innen keine von beiden Störungen vollständig vor. Es sind jeweils nur einige Aspekte vorhanden, sodass weder allein von einer „Depression“ noch von einer „Angststörung“ gesprochen werden kann.
Panikattacken und Depressionen: Der Unterschied
Während Angsterkrankungen Angstgefühle und körperliche Anspannung auslösen, haben diese nur zeitweise Auswirkungen auf die Stimmung. Bei einer Depression können sich Betroffene laut der deutschen Depressionshilfe phasenweise nicht aufraffen, sind niedergeschlagen oder empfinden kaum Freude. Zusätzlich kommen Symptome wie Selbstzweifel, Schuldgefühle, schlechte Konzentration und negative Gedanken an die Zukunft vor. Körperlich ist eine Veränderung von Schlaf und Appetit typisch.
Verschiedene Behandlungsmöglichkeiten
Beide Erkrankungen treten häufiger auf als du denkst. Es gibt laut Expert:innen allerdings unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. Bei einer Depression wird meist eine Psychotherapie in Betracht gezogen. In dieser lernst du, ein aktives Leben mit schönen und entspannenden Momenten aufzubauen, problematische Denkmuster zu hinterfragen und Sicherheit im Kontakt mit anderen Menschen gewinnen.
Angststörungen werden in der Regel rein psychotherapeutisch behandelt. Typischerweise lernst du gemeinsam mit deinem Therapeuten, deine Ängste besser zu verstehen. Dann werden Strategien im Umgang mit der Angst gefunden und angstbesetzte Situationen aufgearbeitet.
Wenn du wissen möchtest, wie du am besten an einen Therapieplatz kommst, schau hier vorbei.
Info: Anlaufstellen
Unter folgenden Telefonnummern kannst du dich rund um die Uhr beraten lassen:
Telefonseelsorge: 0800.1110111
Nummer gegen Kummer (Kinder- und Jugendtelefon): 116111
Nummer gegen Kummer (Elterntelefon): 08000 110550