Für Selbstzahlende kann eine Psychotherapie eine finanzielle Belastung sein. Wer keine Möglichkeit hat, sich die Kosten von der Krankenkasse erstatten zu lassen, sollte sich unbedingt informieren. Denn mit dem richtigen Know-how lässt sich einiges an Geld sparen. Wir verraten, wie du an kostengünstigere Therapiestunden kommst.
Foto: privat
Unsere Autorin Anna Chiara setzt sich ehrenamtlich als Erfahrungsexpertin für die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen ein und klärt über Themen rund um mentale Gesundheit und Resilienz auf.
Psychotherapie: Mit diesem Wissen sparen Selbstzahler Geld
Bye, bye, hohe Rechnungen!
Wer privat versichert ist oder die Kosten für die Psychotherapie aus eigener Tasche zahlen muss, sieht sich mit hohen Rechnungen konfrontiert. Natürlich ist die eigene Gesundheit jeden Cent wert. Dennoch gibt es einen Trick, mit dem Selbstzahler die Ausgaben gering halten und trotzdem gute Aussichten auf einen Therapieerfolg haben.
Preis-Schock: So teuer wird die Psychotherapie für Selbstzahler
Psychotherapie: Mit einfacher Methode Geld sparen
Bei einer Psychotherapie denken viele zuerst an eine Einzeltherapie. Allerdings gilt auch die Gruppentherapie als eine sehr erfolgreiche Therapieform. Und nicht nur das: Wer die Psychotherapie in einer Gruppe vollzieht, kann richtig Geld sparen!
Auf der Webseite der Privatpraxis Psychotherapie am Gendarmenmarkt in Berlin-Mitte heißt es, die Gruppentherapie sei eine „kostengünstige und ebenfalls sehr effektive Möglichkeit für Selbstzahler“.
Zum Vergleich: Rechnen wir die Ersparnis mal am Beispiel der Verhaltenstherapie durch. Laut der aktuellen Gebührenordnung für Psychotherapeut*innen (GOP) 2024 kostet eine Einzeltherapiestunde 100,55 Euro. Im Gegensatz dazu fällt für eine Stunde in der Gruppe lediglich ein Betrag von 25,74 Euro an. Du sparst demnach ganze 74,81 Euro. Für den Preis einer Einzelstunde bekommst du etwa vier Gruppensitzungen.
Warum die Gruppentherapie günstiger ist als die Einzelsitzung
Die Erklärung für diese Differenz: Eine Gruppentherapie ist günstiger als eine Einzelsitzung, weil der Therapeut/die Therapeutin mehrere Patienten/Patientinnen gleichzeitig betreut. Dadurch werden die Kosten auf mehrere Teilnehmer:innen verteilt. Bei einer Einzeltherapie zahlst du für die exklusive Zeit und Aufmerksamkeit des Therapeuten, was oft zu höheren Sitzungsgebühren führt.
Gruppentherapie hat viele Vorteile
Das ist nicht nur für die Therapeuten und Therapeutinnen wirtschaftlicher, sondern bringt auch für die Patienten und Patientinnen viele Vorteile mit sich.
Mehr Therapiezeit für weniger Geld
Gruppentherapien dauern oft länger als Einzelsitzungen, meist zwischen 90 Minuten und 2 Stunden. Das bedeutet, dass du mehr Zeit im therapeutischen Rahmen verbringst und trotzdem weniger zahlst.
Kosten-Nutzen-Verhältnis
In einer Gruppe profitierst du nicht nur von der Interaktion mit dem Therapeuten oder der Therapeutin, sondern auch von den Erfahrungen und Perspektiven der anderen Anwesenden. Du kannst von deren Erkenntnissen lernen und eigene Verhaltensmuster besser reflektieren. Diese zusätzliche therapeutische Wirkung bekommst du quasi „gratis“ obendrauf.
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Flexible Teilnahmeoptionen
Einige Praxen bieten flexible Modelle an, bei denen du nicht jede Woche teilnehmen musst. Du kannst die Frequenz der Teilnahme an deinen Bedarf und dein Budget anpassen. Das ist besonders nützlich, wenn du finanzielle Engpässe hast oder eine günstigere langfristige Therapieform suchst.
Gleicher Therapieansatz wie in der Einzeltherapie
Oftmals werden in der Gruppentherapie die gleichen therapeutischen Ansätze und Techniken angewendet wie in der Einzeltherapie. Das bedeutet, dass du auch in der Gruppe von Methoden wie kognitiver Verhaltenstherapie, tiefenpsychologischen Ansätzen oder Achtsamkeit profitierst – und das zu einem günstigeren Preis.