Alle Frauen über einen Kamm zu scheren ist nicht möglich. Das “schöne Geschlecht” könnte diverser nicht sein. Alle Frauen in einen Topf zu werfen wäre, als würde man sagen “Tiere haben vier Beine”. Das stimmt zwar, ist aber auch grundfalsch. Es gibt Tiere mit vier Beinen, aber eben auch mit zweien, mit sechsen und mit acht Beinen (Ihh…).
Das kennt jede Frau: 6 Situationen, in denen wir uns alle schon wiedergefunden haben
Dennoch: Im Folgenden beschreibe ich 5 Situationen, die mir als Frau immer wieder passieren. Es sind Dinge, die mir vielleicht gerade deshalb wiederfahren, weil ich eine Frau bin. Ich bin mir sicher, dass sich die meisten von euch Frauen es kennt, sich in einer solchen oder ähnlichen Situation ebenfalls zu befinden. Vielleicht fühlst auch du dich widergespiegelt?
1. Angst auf dem Heimweg gehabt
Für die meisten Frauen ist der Heimweg nach einer Party ein wahres Horrorszenario. In der Bahn, auf den Straßen oder sogar im Taxi begegnen uns oft Männer, die uns Angst einjagen wollen, oder sogar noch Schlimmeres im Hinterkopf haben. Leider ist das für uns Frauen aber Alltag.
2. Einem Mann erklären, warum Feminismus Gleichberechtigung bedeutet
Ich begebe mich immer wieder gerne in die Situation einen Mann zu erklären, was Feminismus eigentlich bedeutet. Noch immer ist in vielen Köpfen (vor allem Alter Weißer Männer) gespeichert, dass der Feminismus nur von Frustrierten gepusht wird. Das Klischee der untervögelten Kampflesbe, die schreit “Frauen an die Macht” treffe ich zwar immer weniger an, doch es ist noch immer da.
Ich bin jedes Mal aufs Neue überrascht, wie wenig sich die Menschen bis jetzt mit dem Feminismusgedanken als Gleichberechtigungsgedanken auseinandergesetzt haben und dagegen um jeden Preis wettern wollen.
“Wir haben es doch schon lange geschafft.”, “Ihr dürft doch alles.” und “Irgendwann ist aber auch mal gut.” sind allerdings immer wieder aufkommende Sätze, die sich für mich anfühlen, als würde ich gegen Windmühlen kämpfen. Ist es bei euch auch so?
3. Auf der Straße unhöflich sein, obwohl man es eigentlich nicht will
Jede Frau kennt das Gefühl, nachts allein auf der Straße unterwegs zu sein und dabei ständig zu denken “Warum habe ich das getan. Bin ich denn komplett bescheuert. Wieso fordere ich das Schicksal so heraus.”
Dass Frauen Angst haben, sich nachts allein in einer Stadt zu bewegen, ist traurige Wirklichkeit. Dagegen gibt es zahlreiche Seminare und Workshopangebote.
Sich in so einer vermeindlichen Gefahrensituation unhöflich zu verhalten, ist ganz normal und trotzdem schwer mit dem Gewissen zu vereinbaren. Wenn ich nachts über die Straße laufe und von weitem eine Stimme höre, die ruft: “Hey, warte. Ich habe ganz kurz eine Frage.” dann nehme ich die Beine in die Hand. Aus Angst. Doch unhöflich bin ich ebenfalls. Wer weiß, vielleicht wollte die Person einfach nur die Uhrzeit wissen?
Wie viel Alltagssexismus gibt es eigentlich in unserer modernen Gesellschaft? Unsere Redakteurin klärt auf, welche Sexismussituationen sie am allermeisten aufregen.
4. Sex ausschlagen, auch wenn man eigentlich total Bock drauf hat
Sex auszuschlagen, wenn man gerade unfassbar rattig ist, gehört zu den schwierigsten Übungen eines Frauenlebens überhaupt. Und trotzdem ist es manchmal einfach nötig. Nur ein Beispiel: Du triffst dich mit deinem Ex-Partner zum Kaffeetrinken. Ihr versteht euch super. Aus Kaffee wird Wein. Aus Wein wird Schnaps. Und schwups: sind alle Antennen auf “vögeln” gestellt.
Wem das noch nicht passiert ist, der werfe den ersten Stein. Doch in vielerlei Hinsicht ist der Sex mit dem Ex keine brilliante Idee. Wer es schafft, ihn auszuschlagen, die hat wirklich einen starken Willen.
4. Sehnsüchtig auf ein Kompliment warten
Neue Schuhe, neue Nägel, neue Jeans? All das sind Dinge, wo man – zurecht – stolz drauf sein darf. Egal, wie viel Geld ich für meine neuen Treter ausgegeben habe: Ich will, dass sie Beachtung finden. Sobald ich sie also das erste Mal “ausführe” bin ich in gespannter Erwartung, ob denn bitte jemand anders auch bemerkt, was das für Wahnsinnsschuhe sind. Geht es dir auch so?
6. Zu ehrlich geantwortet auf die Frage: “Kannst du das?”
Niemand jede:r kann alles und schon gar nicht kann ich alles. Manchmal wäre es aber besser, das nicht so raushängen zu lassen. Immer wieder kauen wir die gleiche Leier durch und hören uns von den Motivationstrainer:innen denselben Tenor an: “Frauen sind zu bescheiden.”
Wenn mich jemand fragt “Kannst du das?” und ich mir nicht ganz sicher bin, ob ich es zu 100% perfekt kann, dann sage ich lieber “Nein, das kann ich nicht.” Das ist viel zu ehrlich, wie mir langsam klar wird. Jede Frau, die das auch so macht wie ich, sollte sich mal schleunigst darin üben, sich selbst mehr zuzutrauen. Nur um ein Beispiel zu nennen: Donald Trump wusste auch nicht wie man ein Land regiert. Hat er es sich trotzdem zugetraut? Aber sowasvon!
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Frauen kennen das, Männer auch?
Ich kann weder für alle Frauen, noch für alle Männer, sprechen. Das will ich auch gar nicht. Ich bin mir aber sicher, dass viele Frauen ähnliche Begegnungen haben und von ihrem Erfahrungsschatz gegenseitig profitieren können.
Mit welchen Situationen vor allem Männer konfrontiert wären, steht auf einem ganz anderes Blatt.
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