Du liebst Kinder über alles und hättest gerne eigene, doch deine unglaubliche Angst vor einer Schwangerschaft steht dir im Weg? Die Vorstellung, einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen zu halten, verursacht bei dir Schweißausbrüche und Atemnot? Dann könntest du an einer Tokophobie leiden. Auch wenn sich deine Angst irrational anfühlen. Dieser Artikel zeigt dir: Sie ist sogar wissenschaftlich belegt.
Das erfährst du in diesem Artikel
- Tokophobie – die Angst vor der Schwangerschaft
- Wie viele Frauen leiden unter Tokophobie?
- Ursachen und Arten der Tokophobie
- Welche Symptome treten bei der Tokophobie auf?
- Welche Folgen zieht die Angst nach sich?
- Ist die extreme Angst vor der Schwangerschaft begründet?
- Was kannst du tun, bei großer Angst vor der Geburt?
- Fazit: Die Angst vor der Schwangerschaft sollte dir nicht im Weg stehen
Tokophobie – die Angst vor der Schwangerschaft
2000 untersuchte die Psychologin Kristina Hofberg die Angst vieler nicht-schwangerer Frauen vor der Geburt und dem Schwangersein und benutzte erstmalig den Begriff Tokophobie.
Tokophobie beschreibt die unvernünftige Angst vor der Schwangerschaft und Geburt und wird auch oft obsessive Geburtsangst genannt. In der Vergangenheit wurde diese als natürliche Angst eingestuft. Inzwischen ist die Tokophobie eine psychisch anerkannte Phobie, die verschiedenste Gründe und Symptome haben kann.
Wie viele Frauen leiden unter Tokophobie?
In ihrer ersten Studie von 2000 sprach Kristina Hofberg von knapp 13 % betroffenen Frauen. Genauere Zahlen dazu gibt es nicht, weil in Folgestudien nur noch schwangere Frauen befragt wurden, nicht aber die, die wegen ihrer Angst gar nicht schwanger werden würden.
Spätere Studien gaben an, dass knapp 80 % der Schwangeren Angst vor der Geburt hätten, davon 20 % intensive Angst und 6 bis 10 % pathologische Angst. Der Bund deutscher Hebammen spricht ebenfalls 20 % Schwangeren mit großer Angst und 6 % an Schwangeren, deren Angst die Schwangerschaft maßgeblich beeinträchtigen würde. Die Zahlen sind also vermutlich gr0ßer als 6 %.
Ursachen und Arten der Tokophobie
Dass jede schwangere Frau nicht ganz ohne Angst in die Geburt geht, ist völlig klar. Doch nicht alle Frauen würden deshalb ihren Kinderwunsch an den Nagel hängen. Für Frauen mit Tokophobie ist das hingegen oft der einzige Ausweg, trotz Kinderwunsch.
Eingestuft wird sie in zwei Formen: Die primäre und sekundäre Tokophobie. Erstere entwickelt sich mit dem Erwachsenwerden und sorgt dafür, dass betroffene Frauen gar keine Kinder bekommen möchten. Die sekundäre Tokophobie betrifft Frauen, die bereits ein Kind bekommen haben und durch traumatische Ereignisse während Geburt und Schwangerschaft ausgelöst wurde.
Welche Gründe gibt es für die primäre Geburtsangst?
Anders als bei der sekundären Tokophobie, die auf schlechten Erfahrungen basiert und ist die primäre Tokophobie nicht wirklich nachvollziehbar.
Laut Psychologen gibt es verschiedene Faktoren, die die Angst begünstigen können wie etwa ein schlechtes Bildungsniveau, kein soziales Netz oder eine unbefriedigende Partnerschaft, negative Berichterstattung in den Medien, Horrorgeschichten von Bekannten und in den sozialen Netzwerken, sexueller Missbrauch, Versagensängste oder Depressionen.
Die Angstmotive sind dabei vielfältig wie die Angst bei der Geburt zu sterben, zu große Schmerzen, zerrissen zu werden, ohne Ärzte gebären zu müssen, Gefährdung des Kindes, Verlust der Privatsphäre, Kontrolle über die Geburt und den eigenen Körper zu verlieren, die Angst ein Lebewesen in sich zu tragen und viele mehr.
Welche Gründe gibt es für die sekundäre Geburtsangst?
Die sekundäre Tokophobie hingegen ist nachvollziehbarer für Außenstehende, denn hier ist ein Traumata verantwortlich, wie:
- Fehl- und Totgeburten
- Schwangerschaftsabbrüche
- medizinisch „normale“ Geburten, die als traumatisch empfunden wurden
- traumatische Erlebnisse bei der Geburt
- postnatale Depression ( wird auch als 3. Form der Tokophobie gelistet)
Auf der nächsten Seite lernst du mehr über die Symptome und Behandlung von Tokophobie.