Ob im Job, im Haushalt oder wenn es darum geht, rechtzeitig alle Weihnachtsgeschenke beisammen zu haben: Wir alle haben hin und wieder Stress. Das ist nichts Schlimmes, denn Stress hilft uns, uns besser auf eine Aufgabe zu fokussieren und Ehrgeiz zu entwickeln. Problematisch wird es erst, wenn Stress chronisch wird und sich negativ auf die Gesundheit auswirkt. An welchen Krankheiten du erkennen kannst, dass dein Stresslevel zu hoch ist und welche Ursachen Stress haben kann, erfährst du in diesem Artikel.
Ursachen von Stress erkennen und auflösen
Ursachen von Stress: Darum fühlen sich viele dauerhaft gestresst
Für eine Studie mit dem Titel „Entspann dich, Deutschland!“ hat die Techniker Krankenkasse das allgemeine Stresslevel in der Bevölkerung abgefragt. Das Ergebnis: Immer mehr Menschen fühlen sich dauerhaft gestresst.
Basis für die Studie der Techniker Krankenkasse ist eine repräsentative Forsa-Umfrage, für die 1000 Menschen ab 18 Jahren nach ihrem subjektiven Stressempfinden befragt wurden. 64 Prozent der Befragten gaben an, sich manchmal gestresst zu fühlen. 26 Prozent gaben an, sich sogar dauerhaft gestresst zu sein.
Der Vorsitzende der TK Jens Baas ordnet diese Zahlen ein: „Es zeigt sich, dass der subjektiv empfundene Stress bei den Menschen in den vergangenen Jahren noch einmal signifikant zugenommen hat.“ Dabei bezieht er sich auf eine frühere Studie und ergänzt: „Im Vergleich zu unserer ersten Studie von 2013 verzeichnen wir bei den häufig Gestressten einen Anstieg um 30 Prozent.“
Stress kann krank machen
Auch wenn Stress bis zu einem bestimmten Grad gesund ist, sollte man seinen Körper genau beobachten. Denn chronischer Stress kann krank machen und zu körperlichen Symptomen führen. Typische Anzeichen eines zu hohen Stresslevels sind:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen, z. B. Bluthochdruck
- Diabetes
- erhöhte Leberwerte
- Hautausschlag und -krankheiten, z. B. Psoriasis und Neurodermitis
- Magen-Darm-Erkrankungen, z. B. Durchfall, Sodbrennen
- Burnout und Depression, die sich durch ständige Müdigkeit, Schlafstörungen, Reizbarkeit, Ängste und sozialen Rückzug bemerkbar machen
Solltest du diese Krankheiten bzw. Symptome bei dir selbst feststellen, kontaktiere bitte deine:n Hausärzt:in und lass dich untersuchen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen können beispielsweise zu einem Herzinfarkt führen, daher ist es wichtig, frühzeitig zu erkennen, ob ein erhöhtes Risiko vorliegt.
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Das sind die Ursachen für den Dauerstress
Die Ursachen für den Stress sind vielfältig. Angefangen mit der Coronapandemie, welche eine starke Auswirkung auf das Stressempfinden hat. Rund die Hälfte der Befragten (47 Prozent) bejahten die Frage danach, ob ihr Leben seit der Pandemie stressiger geworden wäre. Vor allem Familien mit Kindern fühlen sich seither besonders gestresst (60 Prozent). Bei Haushalten ohne Kinder sind es ‚nur‘ 43 Prozent. Am höchsten fällt der Stress bei Alleinerziehenden im Homeoffice aus (64 Prozent).
Daneben gibt es aber auch Ursachen für den Stress, die seit jeher vorherrschen: der Job, die Uni oder die Schule. Ganze 47 Prozent gaben diese als Stressursache an. Auch der eigene Perfektionismus bzw. Anspruch an sich selbst wird als Stressauslöser angebracht (46 Prozent). Streitigkeiten mit Freund:innen, der Familie oder der / dem Partner:in stressen 26 Prozent der Befragten. Nicht zuletzt wird auch die ständige Erreichbarkeit mit 25 Prozent als Ursache für Stress genannt.
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Warum man die Ursachen von Stress schnell beseitigen muss
Mal eine stressige Phase zu haben, ist nicht weiter wild. Wer jedoch im Dauerstress verweilt, schadet auf Dauer seiner Gesundheit. Erste Anzeichen dafür zeigt auch die Studie der TK. Baas meint: „Neben körperlichen Beschwerden wie zum Beispiel Rückenschmerzen, Kopfschmerzen und Magenbeschwerden kann Dauerstress auch auf die Psyche gehen.“
Von den Befragten, die sich dauerhaft gestresst fühlen, geben 80 Prozent an, sich erschöpft zu fühlen. 52 Prozent klagen über Schlafstörungen, 40 Prozent über Kopfschmerzen und Migräne. Weitere 34 Prozent berichten von Gefühlen der Niedergeschlagenheit bis hin zur Depression.