Der Konservatismus ist eine kulturelle, soziale und politische Philosophie, die darauf abzielt, traditionelle gesellschaftliche Institutionen und Praktiken zu fördern und zu erhalten. Die zentralen Grundsätze des Konservatismus können je nach dem Status quo der Kultur und Zivilisation, in der er auftritt, variieren. Wir haben uns den Konservatismus mal genauer angeschaut, und woran du erkennst, ob deine Mitmenschen konservativ sind.
Was ist Konservatismus eigentlich?
Der Konservatismus und seine modernisierenden, anti traditionalistischen Konkurrenten, der Liberalismus und der Sozialismus, sind die einflussreichsten politischen Philosophien und Ideologien der Zeit nach der Aufklärung. Konservatismus im weitesten Sinne, als gesellschaftliche Haltung, hat es schon immer gegeben. Er ist Ausdruck der instinktiven menschlichen Angst vor plötzlichen Veränderungen und der Neigung zu gewohnheitsmäßigem Handeln.
Im allgemeinen Sprachgebrauch ist „konservativ“ ein Sammelbegriff für „rechtsgerichtete Ansichten, die im politischen Spektrum zwischen Liberalismus und Faschismus angesiedelt sind“. Philosophische Kommentator:innen bieten wiederum eine differenziertere Charakterisierung an. Viele betrachten ihn als einen Standpunkt, der abstraktem Denken in der Politik skeptisch gegenübersteht und stattdessen an die lebendige Tradition appelliert und die Möglichkeit begrenzter politischer Reformen zulässt.
Daran erkennst du konservative Menschen
Sie haben es nicht leicht, wollen an dem festhalten, was für sie richtig ist – und das, obwohl sich die Welt laufend ändert. Sie trauern alten Zeiten nach, in denen noch „alles besser war“, verstehen die Jugend nicht und haben Schwierigkeiten mit emanzipierten Frauen. Doch ist das nicht etwas übertrieben?
Nicht ganz, denn genau diese Merkmale zeichnen den Konservativismus aus. Der Konservative ist ein Pragmatiker und will an dem festhalten, was er für gut und richtig hält.
Sind deine Eltern konservativ?
Noch immer lässt sich in vielen Familien ein traditionelles Familienbild erkennen. Mama in Teilzeit, Papa in Vollzeit – die Rollen sind klar geregelt. Sie kümmert sich um die Familie und er schafft das Geld ran. Das bedeutet: Frauen müssen beruflich noch immer zurückstecken.
Kinder spielen im Hinblick auf konservative Sichtweisen eine wichtige Rolle. Dabei befindet sich das traditionelle Familienbild bei den jüngeren Generationen mehr denn je im Wandel. Nicht selten entscheiden sich Kinder der Generation Y dafür, dass sie selbst keine Kinder wollen und lassen sich immer häufiger sterilisieren (mehr zum Thema Sterilisation für Frauen findest du hier). Geht mit dieser Einstellung auch der Konservativismus zurück?
Ganz so leicht ist das nicht, denn der Ursprung liegt weit zurück.
Ursprung des Konservativismus
Der Beginn des Konservativismus ist schon eine ganze Weile her. Denn er entstand im 18. Jahrhundert als Gegenbewegung zu den Umwälzungen der Französischen Revolution. Dabei versuchten die Anhänger im 19. Jahrhundert an den Ordnungen der Monarchie festzuhalten. Es war ihnen wichtig, dass die Verteilung von Macht und Reichtum bestehen blieb und nicht durch Neuerungen verändert wurde.
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg öffnete sich der Konservativismus gegenüber modernen Entwicklungen. Jedoch setzte er sich dann vor allem für einen starken Rechtsstaat ein, der die Sicherheit gewährleistet. Denn nach konservativem Denken sollen Veränderungen in der Gesellschaft behutsam gestaltet werden. Besteht der Grundgedanke somit noch immer?
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Der Grundgedanke ist noch immer präsent
Doch nach und nach scheint der Konservativismus zu verschwinden – zumindest ein Stück weit. Denn die Prioritäten der jüngeren Generation verändern sich. Heiraten ist Jüngeren nicht mehr so wichtig, Kinder spielen keine so große Rolle (mehr darüber erfährst du hier: Ich will keine Kinder) mehr und Flexibilität ist mehr denn je gefragt.
Jüngere Menschen sind häufig offener gegenüber fremden Kulturen, neuen Technologien oder verschiedenen Beziehungsmodellen. Die Offenheit gegenüber Veränderungen zieht sich bei den jüngeren Generationen durch alle Lebensbereiche.
Fazit: Der Konservativismus lässt nach
Konservative Menschen gibt es noch immer und wird es wohl auch immer geben. Dennoch verschwinden traditionelle Rollenbilder und festgefahrene Ansichten immer mehr. Stattdessen wird Platz geschaffen für neue Ideen und größere Veränderungen.