Wenn es um Bewerbungsgespräche geht, denken die meisten zunächst an überzeugende Antworten, beeindruckende Qualifikationen und ein selbstbewusstes Auftreten. Doch mit einem simplen Trick kannst du im Vorstellungsgespräch einige Sympathiepunkte sammeln. Was der Benjamin-Franklin-Effekt damit zu tun hat, erfährst du hier.
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Was ist der Benjamin-Franklin-Effekt?
Der Benjamin-Franklin-Effekt basiert auf einem psychologischen Prinzip, das Franklin selbst erlebte: Menschen, die einem anderen einen Gefallen tun, entwickeln oft stärkere positive Gefühle für diese Person, wie Karrierebibel berichtet. Das liegt daran, dass unser Gehirn konsistent sein möchte. Wenn wir also jemandem helfen, neigen wir dazu, unsere Handlung zu rechtfertigen, indem wir den anderen als sympathisch und vertrauenswürdig wahrnehmen.
Benjamin-Franklin-Effekt: Anwendung im Bewerbungsgespräch
In einem Vorstellungsgespräch kann dieses Prinzip subtil eingesetzt werden. Anstatt ausschließlich die eigenen Fähigkeiten zu präsentieren, kann man den/die Gesprächspartner*in in eine Art „Helferrolle“ bringen, indem man um Rat oder Unterstützung bittet. Beispiele:
- „Ich würde gerne Ihre Einschätzung hören, wie ich meine Erfahrung am besten in Ihr Team einbringen könnte.“
- „Könnten Sie mir kurz erläutern, welche Prioritäten für diese Position besonders wichtig sind?“
Solche Fragen signalisieren nicht nur Respekt, sondern aktivieren auch den Benjamin-Franklin-Effekt: Indem der/die Interviewer*in sein Wissen teilt, steigt seine positive Wahrnehmung des Bewerbers beziehungsweise der Bewerberin.
Warum funktioniert das?
Der Effekt beruht auf zwei psychologischen Mechanismen:
- Kognitive Dissonanz: Wer jemandem hilft, möchte die Handlung rechtfertigen. Wenn der/die Helfer*in den anderen vorher neutral oder unbekannt eingeschätzt hat, neigt er dazu, ihn positiver zu bewerten.
- Gefühl der Kompetenz: Indem ein*e Interviewer*in sein Wissen weitergibt, fühlt er sich geschätzt und kompetent, was eine positive emotionale Bindung zum/zur Bewerber*in erzeugt.
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Benjamin-Franklin-Effekt: Kleine Hilfe, großer Sympathie-Bonus
Der Benjamin-Franklin-Effekt ist ein subtiler, aber wirkungsvoller Weg, um Sympathie im Bewerbungsgespräch zu erzeugen. Wer geschickt kleine Hilfegesten oder Fragen einsetzt, kann die Gesprächsatmosphäre positiv beeinflussen, Vertrauen aufbauen und gleichzeitig authentisch bleiben. So kann ein einfaches „Könnten Sie mir kurz Ihre Sicht dazu geben?“ mehr Wirkung haben als jede ausgefeilte Selbstpräsentation.

