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Große Gehaltsänderung ab 2026 – das müssen Arbeitnehmer jetzt wissen

Ab 2026 bringt die EU-Entgelttransparenzrichtlinie mehr Lohngerechtigkeit und Einblick in Gehälter. Was das für Arbeitnehmende bedeutet, liest du hier.

Rolle von Hundert-Euro-Scheinen auf beigen Hintergrund.
© Getty Images/anilakkus

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Obwohl sich einige Unternehmen bemühen, die Lohnlücke zu schließen, erhalten viele Frauen in der EU immer noch ein deutlich geringeres Gehalt als ihre männlichen Kollegen. Mit der sogenannten EU-Entgelttransparenzrichtlinie soll der Gender Pay Gap ab 2026 weiter schrumpfen. Was die neue Richtlinie für Arbeitnehmende genau bedeutet und was sich ab nächstem Jahr ändert, erklären wir dir im Folgenden.

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EU-Entgelttransparenzrichtlinie ab 2026 – mehr Klarheit bei Gehältern

In der EU verdienen Frauen im Schnitt noch immer rund 13 Prozent weniger als Männer, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Doch damit soll jetzt Schluss sein. Denn ab 2026 müssen Unternehmen offenlegen, wie sie ihre Mitarbeitenden bezahlen, um gleiche Bezahlung transparenter zu machen. Die Entgelttransparenzrichtlinie (EU) 2023/970 wurde vom Rat der Europäischen Union bereits am 24. April 2023 verabschiedet. Jedes Land hat anschließend Zeit, die Regeln in nationales Recht zu übertragen. In Deutschland tritt die Neuregelung am 7. Juni 2026 in Kraft und verschärft das bisherige Entgelttransparenzgesetz von 2017.

Dabei ist das Entscheidende an der Richtlinie: Die Beweislast wird umgekehrt. Konkret bedeutet das: Arbeitnehmende müssen nicht mehr selbst nachweisen, dass sie benachteiligt werden. Stattdessen liegt die Verantwortung bei den Arbeitgebern. Sie müssen beweisen, dass keine Diskriminierung stattgefunden hat.

Ende des Gehaltsgeheimnisses: Arbeitnehmende dürfen offen über Löhne sprechen

Doch das ist noch nicht alles. Ein Kernpunkt weiterer Punkt der neuen Richtlinie beschließt das Aus für das sogenannte Gehaltsgeheimnis. Damit dürfen alle Beschäftigte ganz offen über ihr Gehalt sprechen – ohne Angst vor Konsequenzen. Unternehmen dürfen das weder durch Arbeitsverträge noch durch interne Regeln untersagen. Damit sind die bisherigen Schweigeklauseln in vielen deutschen Arbeitsverträgen bald Geschichte.

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EU-Richtlinie soll für klare Gehaltsübersicht und mehr Fairness sorgen

Die neue EU-Richtlinie verschafft Arbeitnehmenden mehr Durchblick bei ihrem Gehalt. Mit dem erweiterten Auskunftsrecht können sie künftig ihren Lohn direkt mit den Durchschnittswerten im Unternehmen vergleichen. So wird deutlich, ob sie fair bezahlt werden oder nicht. Doch keine Sorge. Dabei bleibt der Datenschutz gewahrt. Denn die Gehälter einzelner Kolleg*innen werden nicht offengelegt. So bekommen Beschäftigte einen klaren Überblick, ohne dass persönliche Daten preisgegeben werden.

Wichtig zu wissen!
Gender Pay Gap: Im Jahr 2024 verdienten Frauen in Deutschland durchschnittlich 16 Prozent weniger pro Stunde als Männer. Der bereinigte Gender Pay Gap, der vergleichbare Qualifikationen, Tätigkeiten und andere relevante Faktoren berücksichtigt, lag 2024 bei 6 Prozent. Etwa 63 Prozent der Unterschiede können auf strukturelle Ursachen zurückgeführt werden, wie unterschiedliche Branchenwahl, Teilzeit, oder geringere Vertretung in Führungspositionen (Quelle: destatis). Weitere wmn Informationen zum Gender Pay Gap bekommst du hier. 

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