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Banktautomat: Wer die 30-Sekunden-Regel nicht kennt, verliert seine Karte

Ein kurzer Augenblick der Unaufmerksamkeit und der Bankautomat hat die Karte eingezogen. Was die 30-Sekunden-Regel damit zu tun hat, liest du hier.

Eine Frauenhand führt eine Bankkarte in einen Geldautomaten ein, um Geld abzuheben.
© Getty Images/d3sign

Sparkasse, Volksbank, Postbank & Co. – das sind Deutschlands größte Banken

Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit – und die Bankkarte wurde vom Geldautomaten verschluckt. Dieses Szenario ist vielen vielleicht schon einmal passiert. Was viele nicht wissen: Die Ursache liegt oft in der berüchtigten „30‑Sekunden‑Regel“. Was sich genau dahinter verbirgt und ob es sich bei der Regel um einen Mythos handelt oder nicht, erfährst du hier.

Lesetipp: Geld im Bankautomaten vergessen? Das musst du jetzt sofort tun

Bankautomat: Darum gibt es die 30-Sekunden-Regel

Viele Geldautomaten arbeiten mit einem eingebauten Timer: Bleibt nach dem Einstecken der Karte etwa 30 Sekunden lang jede Eingabe aus, wertet das System dies als Abbruch der Transaktion. Die Folge: Der Automat zieht die Karte ein. Der Hintergrund dieser 30-Sekunden-Regel ist ein Sicherheitsmechanismus. Bleibt das Terminal längere Zeit ungenutzt, geht es davon aus, dass der Kunde die Karte vergessen hat oder aus einem anderen Grund nicht mehr vor Ort ist. Um Manipulation, Diebstahl oder den Zugriff Unbefugter zu verhindern, wird die Karte automatisch einbehalten.

Welche Banken setzen die 30-Sekunden-Regel um?

Die 30‑Sekunden-Regel ist kein Einzelfall: Banken wie die Sparkasse, Commerzbank oder Volks‑ und Raiffeisenbanken bestätigen die Regel offiziell. So erklärt etwa Sparkasse Kraichgau: „Falls Ihre Karte beispielsweise im Gerät steckt, ohne dass Sie das Gerät aktiv verwenden, ziehen unsere Automaten die Karte nach 30 Sekunden zu Ihrer Sicherheit automatisch ein.“ Dabei gilt die 30‑Sekunden-Rege sowohl an Automaten in Filialen als auch an Außenautomaten – eine gängige Sicherheitsfunktion, auf die du dich einstellen solltest, wie Chip.de berichtet.

Bankautomat: Warum führt die 30-Sekunden-Regel zu Problemen?

Auch wenn die Regel zum Schutz gedacht ist, gibt es mehrere Fallstricke:

  • Ablenkung: Schon ein kurzer Moment beim Suchen der PIN oder beim Einklemmen der Karte reicht, und die 30‑Sekunden-Frist läuft ab.
  • Falsche Erwartung: Viele wissen gar nicht, dass die Frist existiert. Wenn dann nichts passiert, denkt man oft, der Automat hänge, statt zu merken, dass die Karte eingezogen wurde.
  • Ungünstiger Zeitpunkt: Besonders bei Außenautomaten, nach Schließung der Filiale oder nachts kann ein eingezogener Automat richtig problematisch sein.
  • Bürokratischer Aufwand: Ist die Karte eingezogen, kann der Weg zur Rückgabe oder Neuausgabe mühsam sein, in manchen Fällen wird die Karte sogar vernichtet.

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Bankautomat: Was kannst du tun, falls deine Karte eingezogen wird?

Wenn deine Karte eingezogen wird, etwa durch die 30‑Sekunden-Frist, helfen diese Schritte:

  1. Finde heraus, zu welcher Filiale oder Bank der Automat gehört. In einer geöffneten Filiale kann oft mit Ausweis die Karte wieder herausgegeben werden.
  2. Kontaktiere deine Bank oder den Sperrnotruf (in Deutschland z. B. 116 116), vor allem, wenn die Karte vernichtet wurde.
  3. Beantrage eine neue Karte, falls keine Rückgabe möglich ist, und achte auf eventuelle Gebühren oder die Lieferzeit.
  4. Habe Notfall-Bargeld oder alternative Zahlungsmittel bereit, falls du kurzfristig nicht an deine Karte kommst.

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