Der Gender Pay Gap ist seit Jahren ein zentrales Thema in der Diskussion um Gleichstellung und Chancengleichheit. Meist wird er in Verbindung mit Gehältern und Karrierechancen betrachtet. Doch die geschlechtsspezifische Benachteiligung beschränkt sich nicht nur auf den Arbeitsmarkt – sie zeigt sich auch im Finanzwesen. Besonders bei Krediten zahlen Frauen oft höhere Zinsen als Männer, wie nun eine Auswertung von Verivox zeigt.
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Gender Pay Gap: Frauen verdienen weniger und stehen finanziell schlechter da
In Deutschland verdienen Frauen immer noch weniger als Männer. Im Durchschnitt liegt ihr Bruttogehalt 16 Prozent unter dem ihrer männlichen Kollegen, so das Statistische Bundesamt (Destatis). Selbst wenn man Unterschiede in Beruf, Branche oder Arbeitszeit berücksichtigt, verdienen Frauen im Schnitt immer noch sechs Prozent weniger.
Diese Lücke wirkt sich direkt auf ihr Leben aus: Sie erhalten niedrigere Renten und bauen Vermögen langsamer auf. Auch Banken zahlen Frauen weniger Geld und verlangen dafür höhere Zinsen, wie eine Auswertung von Verivox zeigt. All das erschwert es Frauen, finanziell unabhängig zu werden und langfristig Vermögen aufzubauen.
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Frauen zahlen bei Krediten drauf: Höhere Zinsen, kleinere Summen
Frauen zahlen für Kredite im Durchschnitt deutlich mehr als Männer: Während der Zinssatz für Frauen bei etwa 7,39 Prozent liegt, liegt er für Männer bei rund 6,89 Prozent. Auch die Kreditsummen unterscheiden sich: Frauen bekommen im Schnitt 12.632 Euro, Männer dagegen 15.568 Euro. Über die gesamte Laufzeit summieren sich die Mehrkosten für Frauen auf rund 168 Euro, allein an Zinsen.
„Frauen arbeiten öfter in Teilzeit und haben häufiger unterbrochene Erwerbsbiografien. Darum verdienen sie im Schnitt noch immer deutlich weniger als Männer. Aus Sicht der Bank wirkt sich das geringere Gehalt negativ auf die Kreditwürdigkeit aus. Deshalb verlangen die Geldhäuser von Frauen im Schnitt höhere Zinsen“, erklärt Melanie Ulbrich, Finanzexpertin bei Verivox.
Frauen, die bei Verivox einen Ratenkredit aufnehmen, verdienen im Median 2.344 Euro, Männer 2.800 Euro. Der Median markiert genau die Mitte: Die Hälfte verdient mehr, die Hälfte weniger. Schon hier zeigt sich, dass Frauen im Schnitt hinter den Männern liegen.