In Deutschland sind immer mehr Rentner:innen auf Grundsicherung angewiesen. Welche Gründe dahinter stecken, erklärt nun die Deutsche Rentenversicherung. Alle Details dazu findest du hier.
Altersarmut: Immer mehr Rentner:innen sind auf Grundsicherung angewiesen
In Deutschland sind immer mehr Senior:innen auf Sozialhilfe angewiesen, um ihre Rente aufzubessern, wie die Neue Osnabrücker Zeitung berichtet. Dabei verweist die Zeitung auf Daten, die das Statistische Bundesamt der Bundestagsfraktion Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zur Verfügung gestellt hat. Demnach bezogen bis Ende des ersten Halbjahres 2024 bundesweit 728.990 Menschen die sogenannte Grundsicherung im Alter. Dies ist der höchste Stand, der jemals verzeichnet wurde.
Laut den Daten sind etwa 37.000 Menschen mehr auf Sozialhilfe angewiesen als im Jahr zuvor. Im Juni 2023 erhielten demnach 691.820 Rentnerinnen und Rentner Sozialhilfe. Im Vergleich zu 2015 entspricht dies einem Anstieg von fast 40 Prozent bei denjenigen, die Anspruch auf Grundsicherung haben.
Das sind die Gründe für den Anstieg
Wie die Deutsche Rentenversicherung berichtet, ist der Anstieg der Rentner:innen in der Grundsicherung vor allem auf die Freibetragsregelung des „Grundrentengesetzes“ zurückzuführen.
So können seit Januar 2021 haben Rentnerinnen und Rentner, die mindestens 33 Jahre an sogenannten Grundrentenzeiten nachweisen können, die Möglichkeit, einen zusätzlichen Freibetrag bei der Beantragung von Grundsicherungsleistungen im Alter zu nutzen. Dieser Freibetrag ermöglicht es, einen Teil der Rente bei der Berechnung der Grundsicherung unberücksichtigt zu lassen.
Der Freibetrag stieg von 223 Euro im Jahr 2021 auf bis zu 281,50 Euro im Jahr 2024. Dies entspricht einem Anstieg von über 25 Prozent. Personen, deren Einkommen zuvor knapp über dem Grundsicherungsanspruch lag, können nun aufgrund des neuen Freibetrags anspruchsberechtigt werden. Diese Änderungen erklären den Anstieg der Zahl der Rentner:innen in der Grundsicherung.
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Geflüchtete Ukrainer:innen lassen Zahlen ebenfalls ansteigen
Der Anstieg der Empfängerinnen und Empfänger von Grundsicherung könnte laut der Deutschen Rentenversicherung auch auf den Zuzug von Flüchtlingen aus der Ukraine zurückzuführen sein. Seit Juni 2022 haben diese Flüchtlinge die Möglichkeit, nach Erreichen des regulären Rentenalters anstelle von Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz Grundsicherung zu beantragen. Allerdings haben sie keinen Anspruch auf Leistungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung.