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Grundsteuer: In dieser Großstadt zahlst du laut Consult-Analyse am wenigsten

Einige Eigentümer*innen müssen durch die Reform deutlich höhere Grundsteuern zahlen. Dabei zeigen sich massive Unterschiede je nach Stadt.

Eine Straße mit Reihenhäusern.
© Getty Images/Karl Hendon

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Wer in Deutschland Eigentum besitzt, spürt seit Anfang des Jahres die Folgen der Grundsteuerreform. Doch nicht überall ist die Belastung gleich stark. Denn eine Analyse des IW Consult zeigt, wie groß die Unterschiede zwischen Städten teilweise ausfallen. Wir haben die genauen Zahlen für dich im Überblick.

Neue Grundsteuer sorgt für ungleiche Belastung in Städten

Die seit Januar geltende Reform der Grundsteuer stößt beim Eigentümerverband Haus & Grund auf Kritik. Verbandspräsident Kai Warnecke bemängelte, dass Eigentümer*innen nun mit einem „Flickenteppich aus stark unterschiedlichen Jahresbeträgen“ konfrontiert seien. Eine Untersuchung der 100 größten Städte im Auftrag des Verbands zeigt, dass die Reform vielerorts zu deutlichen Steuersteigerungen geführt habe – in einigen Fällen sanken die Sätze jedoch auch.

Die Analyse von IW Consult, einer Tochter des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), nennt Zwickau in Sachsen mit 258 Euro pro Jahr für ein Musterhaus als günstigste Großstadt. Am oberen Ende der Skala stehen mehrere Städte in Baden-Württemberg: Tübingen, Mannheim, Heidelberg, Stuttgart und Karlsruhe. In Tübingen beträgt die jährliche Belastung laut Studie 1.377 Euro.

Ebenfalls große Unterschiede bei Grundsteuer zwischen Bundesländern

Zwischen den Bundesländern bestehen laut Grundsteuerranking ebenfalls deutliche Unterschiede. Eigentümer*innen eines Einfamilienhauses zahlten in den betrachteten Städten Sachsen-Anhalts im Durchschnitt 305 Euro pro Jahr, in Berlin dagegen 850 Euro. Das Ranking zeigt, dass in acht Bundesländern, darunter Baden-Württemberg, Berlin und Hamburg, die Jahresgrundsteuer gegenüber 2024 gestiegen ist, während sie in den übrigen sank. Im Schnitt legte die Steuer in allen 100 untersuchten Städten um 46 Euro pro Jahr zu.

Seit Anfang des Jahres gelten für rund 36 Millionen Grundstücke und Immobilien neue Regeln zur Festsetzung der Grundsteuer, die zusammen mit der Gewerbesteuer zu den wichtigsten Einnahmequellen der Kommunen zählt. Die bisherige Regelung hatte das Bundesverfassungsgericht 2018 gekippt, weil sie auf überholten „Einheitswerten“ basierte und Wertsteigerungen von Immobilien vielerorts nicht berücksichtigt wurden.

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Haus & Grund fordert einheitliches Grundsteuermodell

Haus & Grund kritisiert, dass die unterschiedlichen Modellentscheidungen der Länder und die variierende Hebesatzpolitik der Städte die Grundsteuer nach der Reform „stärker denn je“ beeinflussen. „Für Eigentümer entsteht dadurch keine verlässliche, gerechte Belastung“, so Warnecke. Der Verband plädiert dafür, das bayerische oder niedersächsische Modell „umgehend in allen Ländern einzuführen“. Das wertorientierte Modell in Baden-Württemberg habe dem Bundesland hingegen „einen beispiellosen Abstieg im Ranking beschert“, während auch das Bundesmodell „zahlreiche Steuersteigerungen ermöglicht“ habe.

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