In Deutschland erhalten Eltern für alle noch minderjährigen Kinder das sogenannte Kindergeld. Es soll sie dabei unterstützen, für all die Kosten, die Kinder so mit sich bringen, aufzukommen. Doch wie ist das eigentlich, wenn man im Ausland wohnt oder aber gar nicht die deutsche Staatsangehörigkeit hat? In diesem Artikel verraten wir dir, wem auch Kindergeld im Ausland zusteht.
Alles zum Thema „Kindergeld im Ausland“:
Wer bekommt Kindergeld?
In der Regel erhalten in Deutschland alle deutschen Staatsbürger:innen mit Nachwuchs auch das Kindergeld. Dabei wird bei der Anzahl der Kinder nicht differenziert. Pro Kind gibt es daher monatlich einer Summe in Höhe von 255 Euro. Wichtig ist, dass das Kind dabei entweder noch minderjährig ist oder sich aber in der Ausbildung befindet und somit regelmäßig entsprechend Nachweise bei der Familienkasse einreicht.
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Wer kann Kindergeld im Ausland bekommen?
Auch wer einen Wohnsitz im Ausland hat, hat Anspruch auf Kindergeld. Das ist jedoch nur möglich, wenn bei der Bundesagentur für Arbeit bestimmte Voraussetzungen hinterlegt worden sind. Entweder müssen die Betroffenen in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig sein und somit all ihre Einnahmen in Deutschland versteuern oder sie sind nur beschränkt steuerpflichtig, müssen dann allerdings sozialversicherungspflichtig angestellt sein.
Doch Kindergeld kann auch ausländischen Staatsangehörigen zustehen. Bei EU-Bürger:innen müssen dazu die folgenden Voraussetzungen erfüllt sein:
- Die Person ist selbstständig oder unselbstständig erwerbstätig.
- Die Person ist als arbeitssuchend oder unfreiwillig arbeitslos gemeldet.
- Die Person hat ausreichende Existenzmittel und einen Krankenversicherungsschutz.
- Die Person hat ein Daueraufenthaltsrecht erworben.
- Das Freizügigkeitsrecht kann von einem Familienangehörigen abgeleitet werden.
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Nicht-EU-Bürger:innen müssen die folgenden Voraussetzungen erfüllen, um in Deutschland Kindergeld zu erhalten:
- Die Person hat die Staatsangehörigkeit eines der folgenden Staaten: Algerien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Marokko, Montenegro, Serbien, Tunesien oder Türkei.
- Die Person ist in Deutschland sozialversicherungspflichtig beschäftigt oder bezieht Arbeitslosen- oder Krankengeld.
- Die Person hat eine gültige Niederlassungs- oder Aufenthaltserlaubnis, mit der sie in Deutschland arbeiten darf.
- Die Person gehört zu den unanfechtbar anerkannten Flüchtlingen und Asylberechtigten.
Fazit: Entschieden wird im Einzelfall
Grundsätzlich ist es also möglich, Kindergeld zu bekommen, wenn man entweder im Ausland lebt oder eine ausländische Staatsangehörigkeit hat. Allerdings solltest du wissen, dass die oben genannten Voraussetzungen dich zwar dazu berechtigen können, Kindergeld zu erhalten, es gibt jedoch keinen gesetzlichen Anspruch darauf. Die Familienkassen prüfen bei Antragstellung jeden Fall einzeln und schauen, ob eine angemessene Berechtigung vorliegt.