Wenn der Job mehr frustriert, als dass er Freude bereitet, wird es Zeit für einen Wechsel. Damit ist jedoch nicht immer zwangsläufig auch ein Jobwechsel gemeint, sondern vielmehr eine Änderung des eigenen Mindsets. Anstatt den Job also hinzuschmeißen oder nur noch Dienst nach Vorschrift zu leisten und damit noch unglücklicher zu werden, stellt das sogenannten Quiet Thriving eine bessere Lösung des Problems dar. Was genau es damit auf sich hat und wie du deinen Jobfrust endgültig überwindest, verraten wir dir in diesem Artikel.
Alles zum Thema „Quiet Thriving“:
Was ist Quiet Thriving?
Noch immer ist das sogenannte Quiet Quitting bei frustrierten Arbeitnehmer:innen sehr beliebt. Darunter versteht man das Phänomen, wenn Mitarbeiter:innen eines Unternehmens keine Lust mehr auf den Job haben und nur noch das Nötigste tun, damit man ihnen nicht kündigen kann. Eigentlich haben sie aber bereits mit der Arbeit abgeschlossen, bevor der Arbeitstag überhaupt begonnen hat.
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Diese Strategie mag zwar einige Wochen lang funktionieren, macht aber auf Dauer ganz sicher nicht glücklich. Das sieht auch Neurowissenschaftlerin Laura Ellera so und hat daher eine neue Strategie entwickelt, mit welcher es Arbeitnehmer:innen eher gelingen soll, ihren Jobfrust loszuwerden.
Das sogenannte Quiet Thriving, was übersetzt so viel bedeutet wie leises Wachsen oder Gedeihen, stellt eher eine positive Reaktion auf die mit der Jobunzufriedenheit verbundene Wut dar. Während man beim Quiet Quitting eher eine passive Rolle übernimmt, geht man beim Quiet Thriving das tatsächliche Problem aktiv an.

So funktioniert Quiet Thriving
Anstatt den Arbeitstag auszusitzen und nur das Nötigste zu erledigen, nutzt man beim Quiet Thriving den Frust, um ihn in etwas Positives zu wandeln. Ellera rät dazu, sich vor allem auf die Dinge zu fokussieren, die man selbst kontrollieren und beeinflussen kann, um den Arbeitsalltag angenehmer zu gestalten.
Damit das gelingt, solltest du zunächst herausfinden, was deinen Jobfrust überhaupt auslöst und welche Dinge dich herunterziehen. Sind es die Arbeitszeiten, deine Vorgesetzten, deine Kolleg:innen oder doch etwas ganz anderes? Anschließend solltest du dir überlegen, welche dieser Situationen du beeinflussen kannst und welche nicht. Es ist sinnvoll, frustrierende Situation in die folgenden drei Kategorien einzuteilen:
- Kategorie 1: „Ich habe die Kontrolle darüber.“
- Kategorie 2: „Ich habe bedingt Kontrolle.“
- Kategorie 3: „Ich habe keine Kontrolle darüber.“
Der Trick des Quiet Thrivings besteht jetzt darin, dich vor allem auf die Dinge zu fokussieren, die du kontrollieren kannst. Alles andere solltest du dir auch hin und wieder bewusst machen, allerdings nicht deine Zeit und Energie dafür verschwenden. Mit diesem Trick sollte es dir mit der Zeit gelingen, deinen Fokus hauptsächlich auf die beeinflussbaren Komponenten zu lenken und dich von allen anderen Situationen nicht mehr so herunterziehen zu lassen.
Fazit: Ein toxisches Arbeitsumfeld lässt sich nur bedingt ändern
Selbstverständlich gehört zum Quiet Thriving auch, dass du dir hin und wieder mal Pausen gönnst und grundsätzlich auf deine körperliche und mentale Gesundheit achtest. Je nachdem, in welchem Arbeitsumfeld du arbeitest, ist das jedoch nur bedingt möglich. Insbesondere in einem besonders toxischen Arbeitsumfeld kommt man mit Quiet Thriving nur bis zu einem bestimmten Punkt. In diesem Fall sind dann andere Maßnahmen, wie beispielsweise eine Jobberatung oder Coaching angebracht, um den Jobfrust loszuwerden.

