Vorstellungsgespräche sind oft eine der größten Herausforderungen im Bewerbungsprozess. Neben den klassischen Fragen zu deiner Erfahrung und deinen Fähigkeiten kommt früher oder später die Frage nach deinen Schwächen. Viele Bewerber geraten hier ins Stolpern und fürchten, einen negativen Eindruck zu hinterlassen. Doch was, wenn du Schwächen so präsentierst, dass sie eher wie Superkräfte wirken? Wir verraten es dir.
Lesetipp: Vorsicht beim Vorstellungsgespräch: An dieser Frage scheitern 99 % der Bewerber
Schwächen clever umwandeln: So punktest du im Vorstellungsgespräch
Vorstellungsgespräch: So präsentierst du deine Schwächen als Superkräfte
In einem Vorstellungsgespräch nach Schwächen gefragt zu werden, kann zunächst herausfordernd wirken. Doch keine Sorge mit den richtigen Tipps kannst du sie ganz leicht als Superkräfte erscheinen lassen. Wie das genau funktioniert, verraten wir dir im folgenden:
1. Schwächen bewusst auswählen
Der erste Schritt ist, eine Schwäche zu wählen, die realistisch, aber nicht kritisch für den Job ist. Beispiel: Wenn du dich für eine Stelle im Marketing bewirbst, wäre „schlechte Rechtschreibung“ keine gute Wahl. Besser sind Schwächen wie „Ungeduld bei langwierigen Prozessen“ oder „manchmal zu perfektionistisch“.
2. Den positiven Spin finden
Jede Schwäche kann in ein Licht gerückt werden, das deine Stärken verdeutlicht. Beispiel:
- Perfektionismus: „Ich achte sehr auf Details und möchte, dass meine Arbeit stets hochwertig ist. Manchmal dauert es daher etwas länger, bis ich ein Projekt abschließe, aber die Ergebnisse überzeugen dadurch besonders.“
- Ungeduld: „Ich bin sehr ergebnisorientiert und möchte Fortschritte sehen. Das treibt mich an, Lösungen effizient zu finden und Projekte aktiv voranzubringen.“
Die Kunst liegt darin, zu zeigen, dass deine Schwäche einen positiven Effekt auf deine Arbeit haben kann.

3. Zeige, dass du an dir arbeitest
Personalverantwortliche möchten sehen, dass du Selbstreflexion besitzt und an deiner Entwicklung arbeitest. Füge deshalb immer einen Hinweis hinzu, wie du deine Schwäche aktiv in den Griff bekommst oder ausgleichst:
- „Ich habe gelernt, meine Perfektionismus-Tendenz durch klare Priorisierung zu steuern, sodass Deadlines eingehalten werden.“
- „Meine Ungeduld kompensiere ich durch regelmäßige Abstimmungen mit dem Team, um sicherzustellen, dass alle Schritte abgestimmt sind.“
Dieser Schritt signalisiert, dass du proaktiv und lernfähig bist – Eigenschaften, die in jedem Job geschätzt werden.
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4. Authentisch bleiben
Vermeide es, Schwächen künstlich zu „verschönern“, indem du sie zu sehr drehst oder völlig unrealistisch darstellst. Authentizität wirkt überzeugender. Recruiter*innen merken schnell, wenn Antworten zu konstruiert klingen.

5. Übung macht den Meister
Wie bei jedem Teil des Vorstellungsgesprächs hilft Übung. Simuliere das Gespräch mit Freunden oder vor dem Spiegel und achte auf:
- Eine ruhige, selbstbewusste Körpersprache
- Eine positive Tonalität, die zeigt, dass du aus der Schwäche etwas Gutes ziehst
- Kurze, prägnante Antworten, die nicht abschweifen
Vorstellungsgespräch: Warum deine Schwächen eigentlich deine größten Stärken sind
Schwächen sind im Vorstellungsgespräch kein Makel, sondern eine Chance, deine Persönlichkeit und Professionalität zu zeigen. Wer sie ehrlich benennt, geschickt erklärt und in einen konstruktiven Rahmen setzt, kann daraus Superkräfte ableiten. Perfektionismus, Ungeduld oder übermäßiges Engagement – richtig präsentiert – lassen dich reflektiert, engagiert und lösungsorientiert wirken.

