„Das ist ja finsteres Mittelalter“, empört sich der zeitreisende Dr. McCoy im Film „Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart“. Was ihn so aufregte, war die Behandlung einer nierenkranken Patientin per Dialyse im Jahr 1986. Er als Arzt des 22. Jahrhunderts konnte ihr mit einer einfachen Tablette das Leben retten.
So wie dem Raumschiff-Doc unsere heutigen Methoden barbarisch vorkommen, so blicken wir erschüttert auf Behandlungsmethoden aus der Vergangenheit zurück. Da gab es einiges, das früher als der letzte Schrei des medizinischen Fortschritts galt, das einem heute aber mindestens einen eiskalten Schauer über den Rücken jagt. Bei den folgenden Beispielen kann man nur dafür danken, in der heutigen Zeit geboren zu sein.
1.) Das Antimasturbationskorsett
Im 18. und 19. Jahrhundert sah man Masturbation als Wurzel vielen Übels an. Man glaubte, die Selbstbefriedigung führe zu Gehirnerweichung, Haarverlust, Muskelschwund, Kleinwüchsigkeit und vielem mehr. Wenn erzieherische Maßnahmen gegen die „Selbstbefleckung“ nicht halfen, wurde bisweilen zu drastischeren Maßnahmen gegriffen. Dieses Korsett etwa sollte verhindern, dass die Geschlechtsorgane berührt werden können. Wie sinnvoll und hygienisch das war, steht auf einem anderen Blatt.