Nachhaltigkeit spielt eine immer größer werdende Rolle in unserer Gesellschaft. Es wird auch höchste Zeit, dass wir etwas FÜR unseren Planeten tun und nicht GEGEN ihn arbeiten – schließlich ist er unser bisher einziges Zuhause, welches es zu schützen gilt. Nachhaltiger Konsum ist der erste Schritt, den viele gehen, um ein größeres Stück Nachhaltigkeit in ihrem Leben zu inkorporieren. Doch was genau bedeutet nachhaltiger Konsum eigentlich und ist es einfach, nach diesem Prinzip zu leben? Wir haben die fünf größten Missverständnisse rund um dieses Thema für dich gesammelt.
Alles zum Thema „Nachhaltiger Konsum“:
Was genau bedeutet nachhaltiger Konsum?
Nachhaltigkeit beginnt bei einem selbst – so auch in Bezug auf den eigenen Konsum. Nachhaltiger Konsum bedeutet in diesem Sinne, dass man nicht kopflos drauflos kauft, sondern die Umstände der Produkte in Betracht gezogen werden. Vor allem auf Regionalität und Saisonalität sollte in diesem Zusammenhang geachtet werden.
Beim nachhaltigen Konsum geht es also darum, dass man bewusster und weniger einkauft und die soziale und ökologische Seite der Produkte und Dienstleistungen auf dem Schirm hat, die damit Auswirkungen auf die (eigene) Lebenswelt hat.
Nachhaltiger Konsum: 5 Missverständnisse, die es aus der Welt zu schaffen gilt
Nicht jede:r wird nun sofort wissen, wie man nachhaltig konsumieren soll oder kann. Im Internet und auch auf den sozialen Medien kursieren Tausende von Tipps, wie man ein nachhaltiges Leben führen kann. Doch mit diesen Tipps kommen auch die Verwirrungen, was eigentlich richtig und falsch ist. Wir versuchen ein wenig Ordnung in dieses Wirrwarr zu bringen und nennen dir die fünf größten Missverständnisse dieses Themas und zeigen, wie es besser geht.
1. Nachhaltiger Konsum ist unmöglich
Viele Menschen halten Nachhaltigkeit für ein Thema, was ein einzelner Mensch gar nicht angehen kann, weil es so groß und weit umfassend ist. Doch genau da liegt der erste Fehler: Denn wenn wir nicht bei uns selbst anfangen, wo sollen wir dann beginnen? Nachhaltigkeit und nachhaltiger Konsum betrifft nicht die breite Masse, sondern das Individuum an sich.
Wenn jede:r sich sagt, dass nachhaltiger Konsum unmöglich ist, fängt niemand an, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen – und das ist mehr als kontraproduktiv. Gehe also kleine Schritte in Richtung Nachhaltigkeit – du musst nicht von jetzt auf gleich dein ganzes Leben umkrempeln.
2. Für einen nachhaltigen Konsum sollte man kein Fleisch mehr essen
Diese Aussage ist nur bedingt richtig. Denn ja, billiges Fleisch hat meistens diesen Preis, weil die Tiere in Massentierhaltung gehalten werden, was nicht nur schlecht für die Tiere, sondern auch für die Umwelt ist. Diese sorgt nämlich für eine Belastung von Grundwasser, Luft und Boden durch Schadstoffe und verbraucht enorm viel Energie und Wasser.
Doch nur, weil du dich nun dem nachhaltigen Konsum widmest, musst du nicht gleich Veganer:in werden. Deinen Fleischkonsum zu reduzieren, würde an dieser Stelle schon reichen. Wenn du in der Woche statt jeden Tag nur ein-, bis zweimal die Woche Fleisch isst und dieses in Bio-Qualität ist, tust du auch schon viel für deine Umwelt und das Thema Nachhaltigkeit.
3. Viel Fair Fashion zu kaufen bedeutet nachhaltig konsumieren
Natürlich ist Fair Fashion viel nachhaltiger als Fast Fashion, das ist keine Frage. Doch auch hier spielt die Menge die Musik. Denn seien wir mal ehrlich: Das meiste, was du in deinem Schrank hast, ziehst du doch eh nur einmal an und dann nie wieder. Fair Fashion zu kaufen ist deshalb ein Schritt in die richtige Richtung, doch auch hier solltest du gewissenhaft sein und dir überlegen, ob du die verschiedenen Teile wirklich brauchst.
Denn egal wie: Auch Fair Fashion muss produziert, vielleicht auch verschickt werden und erzeugt dadurch Emissionen, die nicht gut für die Umwelt sind. Trage also deine Kleidung so lange, bis sie nicht mehr tragbar ist. Kaufe bessere Kleidung im Basic-Stil, aber weniger davon, die du dann nach Belieben und vielfältig kombinieren kannst. Auch Second Hand-Kleidung ist eine super Idee, um Klamotten ein zweites Leben zu geben und nachhaltig zu konsumieren.
4. Im Discounter kann man nicht nachhaltig einkaufen
Natürlich finden sich im Discounter nicht so viele nachhaltige Produkte wie im Bio-Laden oder in Reformhäusern. Trotzdem ist es durchaus möglich, auch im Discounter nachhaltig zu konsumieren und einzukaufen. Die Bio-Produkt-Herstellenden im Discounter sind dazu verpflichtet, keine chemischen Düngemittel und Pestizide einzusetzen, was der Umwelt natürlich guttut.
An verschiedenen Öko-Siegeln kannst du außerdem erkennen, ob sich ein Produkt der Nachhaltigkeit verschrieben hat (MSC-Siegel), oder ob es sich für Tierschutz oder soziale Gerechtigkeit einsetzt. Eine Übersicht der verschiedenen Label findest du hier.
5. Wasser aus Glasflaschen zu trinken ist nachhaltig
An sich ist Wasser trinken eine nachhaltige Angelegenheit – doch nur, wenn es aus dem heimischen Wasserhahn kommt. Denn die Flaschen, die du aus dem Supermarkt nach Hause schleppst, verursachen Plastikmüll. Außerdem wird durch die Herstellung der Einwegflaschen viel Energie zur Herstellung des Plastiks, für das Abfüllen in Flaschen und für den Transport gebraucht.
Designer-Wässerchen können schon mal an die 2 Euro kosten, während ein Liter Leitungswasser nur 2 Cent kostet! Wir können von Glück reden, dass das deutsche Leitungswasser mit zu den am strengsten kontrolliertesten Lebensmitteln überhaupt gehören und wir es ohne Bedenken trinken können. Und beim Trinken aus dem heimischen Wasserhahn tust du auch noch etwas für den nachhaltigen Konsum!
Nachhaltiger Konsum: Es beginnt bei dir!
Natürlich ist es ‚anstrengender‘ nachhaltig zu konsumieren, als einfach drauflos zu kaufen. Doch noch anstrengender wird es, wenn unsere Welt regelrecht zusammenbricht und wir alle am Rand der Existenzlosigkeit sind. Wenn also schon ein kleiner Schritt in Richtung Nachhaltigkeit von jedem von uns gemacht wird, können wir gemeinsam großes erreichen und unsere Zukunft ein Stück retten.
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