In einigen skandinavischen Ländern gibt es ein simples Ritual, das den Job und den gesamten Alltag erträglicher macht. Die sogenannte Fika ist laut Definition eine soziale Institution in Schweden und Finnland. Es bedeutet die Unterbrechung einer Tätigkeit, um mit der Familie, mit Freund:innen oder mit Kolleg:innen Kaffee oder, in seltenen Fällen auch ein anderes Getränk zu sich zu nehmen. Eine Fika kann zwischen 15 und 45 Minuten dauern und soll dir dein Leben erleichtern. Wie da funktioniert, liest du hier.
Alles zur „Fika“:
3 Keyfacts zur schwedischen Fika
Fika ist ein wichtiger Bestandteil des schwedischen Alltagslebens. Im Grunde bedeutet Fika nur, dass man einen Kaffee trinkt. Aber es ist laut Schweden-Expert:innen so viel mehr als nur das.
Es wurde als soziale Einrichtung oder sogar als Phänomen beschrieben. Die Schwed:innen lieben so angeblich die Fika. Es gibt ihnen die Möglichkeit, sich mit Freund:innen zu treffen, neue Leute kennenzulernen, potenzielle Partner:innen zu treffen oder sich mit Geschäftsleuten zu vernetzen.
1. Fika auf der Arbeit
An vielen Arbeitsplätzen ist die Fika Teil des regulären Tagesablaufs. Morgens eine Fika um 10:00 Uhr und nachmittags um 15:00 Uhr ist nicht ungewöhnlich.
Das bedeutet zwei 10- bis 30-minütige Extrapausen, genannt fikarast oder fikapaus. Wenn sich alle im Besprechungsraum versammeln, hörst du also besser auf zu arbeiten und setzt dich zu der Gruppe. Du bekommst, anders als in anderen Ländern, keine Extrapunkte von deinem Chef oder deiner Chefin, wenn du so tust, als hättest du keine Zeit für eine Pause, denn deine Arbeit und dein Wohlbefinden sind in diesem Umfeld einfach zu wichtig.
2. Das gibt es während der Fika
Unverzichtbar für eine Fika ist die Tasse Kaffee. Für Menschen, die keinen Kaffee trinken, ist ein Tee, eine Limonade oder ein anderes Getränk allerdings genauso gut.
Die meisten Schwed:innen kombinieren ihre Pause mit einem Gebäck, dem sogenannten Fikabröd. Zu den beliebtesten gehören Kanelbullar (Zimtschnecken), Chokladbollar (Schokoladenkugeln) und Kekse.
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3. Wo wird die Pause gemacht?
Vorzugsweise wird Fika in einem Café oder Restaurant gemacht. Aber natürlich kann man auch jemanden zu sich nach Hause zu einer Fika einladen. Wenn du keine Lust hast, dich mit jemandem zu treffen und dich zu unterhalten, kannst du die Fika auch allein genießen.
Studien belegen: In Schweden ist man glücklicher
Von 2013 bis heute waren die fünf nordischen Länder – Finnland, Dänemark, Norwegen, Schweden und Island – jedes Mal, wenn der World Happiness Report (WHR) sein jährliches Länderranking veröffentlicht hat, unter den Top Ten. Wobei die nordischen Länder 2017, 2018 und 2019 die ersten drei Plätze belegten.
Es ist klar, dass die nordischen Staaten etwas richtig machen, wenn es um das Niveau der durchschnittlichen Lebensbewertung geht, aber die nordische Ausnahmestellung beschränkt sich nicht auf das Glück der Bürger:innen, sondern geht darüber hinaus. Dies ist unter anderem auf eine gesicherte und ausgeglichene Einnahmequelle, sowie ein hohes Maß an Autonomie der Bürger:innen und einen hohen sozialen Zusammenhalt in der Bevölkerung zurückzuführen.
Fika: Mit einer Pause zu mehr Glück
In Ländern, in denen eine große Leistungsgesellschaft herrscht, sind Kaffeepausen kaum denkbar. Dass Fika mehr bedeutet, als einfach mal eine Kaffeepause zu machen, ist klar. Doch nachweislich helfen eben genau solche Pausen den Menschen, ihren Alltag ausgeglichener zu gestalten. Nicht umsonst sind Menschen in nordischen Ländern statistisch gesehen am glücklichsten.