Wer kennt es nicht: Man geht ins IKEA-Möbelhaus, mit der Intention, nur ein Regal zu kaufen, welches man unbedingt für die Wohnung braucht. Eine Stunde später schaut man in den Einkaufswagen und auf einmal liegen dort viel mehr Dinge drin, als du ursprünglich haben wolltest. Du bist nicht die Einzige, der es so geht. Und bei dieser riesigen Auswahl an Kissen, Pflanzen, Duftkerzen und Co. kann man nur sehr schwer widerstehen. Doch damit ist jetzt Schluss! Denn ich zeige dir heute ein paar kleine Tipps, mit denen es dir leichter fällt, im IKEA-Möbelhaus auch wirklich nur das zu kaufen, was du unbedingt brauchst.
Alles zum Thema „IKEA-Möbelhaus“:
So beeinflusst das IKEA-Möbelhaus unser Kaufverhalten
Mittlerweile sollte jeder/m klar sein, dass das IKEA-Möbelhaus ein sehr gutes Marktkonzept hat und weiß, wie es seine Kund:innen manipulieren kann. Der Neuromarketing-Experte Tim Zuidgeest hat Business Punk deshalb erklärt, wie IKEA auf Konsumpsychologie setzt:
- Das Småland: Eltern können ihre Kinder hier abgeben und haben dadurch mehr Zeit und Aufmerksamkeit, sich auf die Produkte zu konzentrieren und verbringen dadurch mehr Zeit im Store.
- Kleine, nützliche Artikel am Anfang des IKEA-Möbelhauses: „Laut Zuidgeest führt die erste, kleine Kauf-Entscheidung dazu, dass sich das Mindset des Kunden ändert: Von ehemals ‚Was muss ich unbedingt kaufen?‘ zu ‚Was könnte ich mir noch kaufen?'“
- IKEA-Bleistifte: Das Listen-Machen und Aufschreiben animiert zum Kauf: „Wenn man sich notiert, was man kaufen will, legt man sich aus psychologischer Sicht bereits stärker auf den Kauf fest. Notiert ist also halb gekauft.“
- Uhren, die nicht die richtige Uhrzeit anzeigen: So vergisst man die Zeit im IKEA-Möbelhaus.
- Hot-Dog als ablenkender Glücklichmacher: Wenn man viel geshoppt hat, stellt sich automatisch eine gewisse Reue ein. Dagegen geht der 1,50 Euro Hot-Dog vor – der letzte Kauf bleibt im Gewissen und da dieser kein Vermögen ist, hat man auch das Gefühl, nicht im IKEA-Möbelhaus sein halbes Gehalt gelassen zu haben.
IKEA-Möbelhaus: Wir haben doch alle dasselbe Problem
Eine Frage, die sich mir selbst nach einem Besuch bei IKEA häufig stellt, ist: Warum kaufe ich hier eigentlich immer so viel? Und das ist tatsächlich eine gute Frage, denn um das Problem endgültig zu beheben, muss man es bei der Wurzel packen.
Das Wichtigste zuerst: Wir müssen uns eigentlich gar nicht so schlecht fühlen, denn schließlich ist es nicht unsere Schuld, so viel im IKEA-Möbelhaus zu kaufen. Jede:r, der oder die schonmal bei IKEA war, weiß, dass es einen Grund für die genaue Aufteilung in den Filialen gibt.
Auch die Tatsache, dass man bereits im Ausstellungsbereich kleine Artikel wie Kleiderbügel, Spiegel und Magnete kaufen kann, zeigt: Das IKEA-Möbelhaus hat ein sehr durchdachtes Marktkonzept. Daher ist es keine Schande, andauernd darauf hereinzufallen und mehr zu kaufen, als man braucht. Das ist schließlich so gewollt.
Kaufen im IKEA-Möbelhaus: Es geht auch ohne völlige Selbstbeherrschung
Trotz alledem ist es doch ein befreiendes Gefühl, wenn man mal nur das kauft, was man auch wirklich braucht. Und das kannst du sogar ohne unglaubliche Selbstdisziplin erreichen. Denn mit diesen Tricks ist es mir schon einige Male gelungen, auch wirklich nur diese eine Sache zu kaufen:
1. Bye bye, EC-Karte
Das ist zwar vielleicht ein sehr radikaler Trick, jedoch ist er zugleich auch sehr effektiv. Bevor du das nächste Mal zum IKEA-Möbelhaus fährst, nimmst du alles aus deinem Portemonnaie raus, was du nicht unbedingt brauchst. In diesem Fall solltest du vor allem deine EC- und Kreditkarten zu Hause lassen.
Nimm am besten nur soviel Geld mit, wie du auch tatsächlich benötigen wirst. Wenn du also ein Regal für ca. 50€ kaufen möchtest, dann nimm auch maximal diesen Betrag mit. So kommst du nämlich gar nicht erst in Versuchung, überhaupt noch etwas anderes mitzunehmen, bezahlen könntest du es schließlich sowieso nicht.
2. Weg mit dem Einkaufswagen!
Lass bei deinem nächsten Besuch im IKEA-Möbelhaus den Einkaufswagen stehen. Denn: In einen Einkaufswagen passen so viele Dinge rein, die du theoretisch kaufen könntest. Hast du also keinen dabei, kannst du auch nicht so viel hineinlegen.
Klar ist das nicht immer realistisch. Denn einen Kleiderschrank durch das ganze Ikea-Möbelhaus zu tragen, ist dann den Aufwand vielleicht doch nicht wert. Aber wenn du die Möglichkeit hast, nimm doch einfach nur deinen eigenen Beutel mit.
3. Vermeide die Ausstellung
So schön die Ausstellung im IKEA-Möbelhaus auch immer ist, du solltest sie trotzdem meiden. Denn hier ist das Risiko einfach viel zu groß, dass man doch noch was Schönes sieht und es mitnehmen möchte. Gehe stattdessen direkt in die Verkaufshalle und suche dir nur die Sachen, die du auch wirklich benötigst.
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Tipp: Du brauchst eine Kommode, aber weißt nicht, in welchem Regal in der Lagerhalle du sie findest? Dafür musst du zum Glück gar nicht in die Ausstellung gehen. Je nachdem wie dein IKEA-Möbelhaus ausgestattet ist, gibt es Info-Stationen, an denen du einfach den Namen des Möbelstücks eingeben kannst und schon wird dir angezeigt, wo du es findest. Sollte es solche Stationen nicht geben, kannst du auch einfach eine:n Mitarbeiter:in fragen. Die kennen sich schließlich aus.
4. Abkürzungen sind deine besten Freunde
Du folgst auch immer den Leuchtpfeilen auf dem Boden? Vermutlich schon, denn das ist ja auch der ausgeschilderte Rundgang. Aber wusstest du, dass es auch Abkürzungen zwischen den jeweiligen Abteilungen gibt? Die sind sogar richtig praktisch. Denn so kannst du ganz schnell vom einen in den anderen Bereich kommen, ohne auch nur in die Verlegenheit zu geraten, dir doch noch eine Duftkerze in die Einkaufstasche zu legen.
Tipp: Du findest diese Abkürzungen sogar auf der Info-Karte. Sie sind dort meistens mit gestrichelten Linien eingezeichnet.
5. Endlich: Der langersehnte Hotdog
Doch was ist, wenn all diese Tipps immer noch nichts taugen? Dann hilft eigentlich nur noch eins: Die Freude auf einen Hotdog nach einem erfolgreichen Einkauf. Zwar ist der Hotdog am Ende eines Besuchs im IKEA-Möbelhaus bei mir zumindest schon fast Tradition, aber in besonderen Fällen muss er auch mal als Belohnung herhalten.
Wenn also alle Stricke reißen und du während deines Aufenthalts bei IKEA merkst, dass es dir doch schwerer fällt, als gedacht so wenig zu kaufen, dann belohne dich einfach selbst mit einem Hotdog, sobald du nur das gekauft hast, was du brauchst.
Bist du bereit für das IKEA-Möbelhaus?
Ob du nach all diesen Tipps jetzt wirklich bereit bist, um dich dem IKEA-Möbelhaus zu stellen, erfährst du nur, wenn du es einfach mal ausprobierst. Aber ich bin mir sicher, wenn es bei mir klappt, funktioniert es auch bei dir. Und falls gar nichts mehr geht, muss eben nach dem Hotdog doch noch ein kleines Softeis her.