Die zweite Staffel der Erfolgsserie Emily in Paris hat schon für einige Schlagzeilen gesorgt. Leider aber wenig für gute. Gerade geht ein Raunen um den Globus, dass Emily in Paris rassistisch sei und Klischees bis zum Abwinken bediene. Unter anderem hat sich der ukrainische Kultusminister über die Staffel auf Telegram beschwert.
Emily in Paris: Wie rassistisch ist die Serie?
Aber erst einmal der Reihe nach: Emily in Paris ist eigentlich eine Serie, die so wenig politisch ist wie keine zweite. Es geht um eine junge Amerikanerin, die in Paris versucht Fuß zu fassen und als Influencerin durchzustarten. Soweit, so unverfänglich. Dabei begegnet sie allerdings allerlei Charakteren, die durchweg klischeebehaftet sind.
Da ist beispielsweise ein junger Mann namens Alfie aus London, der gerne Bier trinkt und Fußball schaut. Die Pariser:innen werden zudem immer rauchend, betrügend, mit Baskenmütze und schlecht gelaunt dargestellt.
Petra: Hier zeigt sich der Rassismus bei Emily in Paris
Wirklich rassistisch wird es aber bei dem Charakter, der in der zweiten Staffel eingeführt wird. Ihr Name ist Petra und sie kommt aus der Ukraine, genau genommen aus Kiev.
In der Serie freundet Emily sich mit ihr an und sie erleben „Abenteuer“ zusammen. Die junge Ukrainerin bedient dabei jedes Klischee, das es über ukrainische Frauen zu geben scheint:
- Sie hat absolut keinen Sinn für Mode und kleidet sich geschmacklos. Dass auch Emily sich geschmacklos kleidet und ihre Outfits ziemlich hässlich aussehen, hat wohl einen anderen Grund.
- Sie hat Angst abgeschoben zu werden.
- Sie ist eine Diebin. Bei einem gemeinsamen Shoppingtrip will Petra die Kleidung einfach klauen, doch Emily hält standhaft dagegen.
Hier wurde sehr tief in die Klischeekiste gegriffen. Die Macher:innen des Podcasts FOMO finden sogar, dass hier rassistische Tendenzen zu sehen sind.
Rassismus gegen Ukrainer:innnen: Kultusminister wehrt sich
Der ukrainische Kultusminister Oleksandr Tkatschenko hat sich über dieses Klischee über die Ukraine auf Telegram ausgelassen. Zurecht, wie wir finden. Er schrieb „Wir haben ein karikaturhaftes Bild einer ukrainischen Frau, das inakzeptabel ist.“ Er fragte sich weiterhin: „Ist das das Bild, das in der Welt über die Ukraine besteht?“ Außerdem schrieb der Kulturminister einen Brief an Netflix, in welchem er um Stellungnahme bat.
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