Was in aller Welt hatte das denn zu bedeuten? In seine ZDF-Talkshow vom gestrigen Dienstag hatte Markus Lanz vier Frauen eingeladen. Nichts Besonderes? Nun ja, für Markus Lanz anscheinend schon. Denn am Ende der Vorstellungsrunde sagte er einen Satz über seine ausnahmslos weiblichen Gäste, den viele User:innen der Sozialen Medien deplatziert fanden.
Das sagte Markus Lanz über die geladenen Frauen
Der Beginn des Abends unterschied sich kaum von anderen Markus Lanz-Sendungen. Der Moderator stellte seine Gästinnen vor – darunter die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht, die Journalistin Anja Maier, die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats Alena Buyx und die Virologin und Chemikerin Helga Rübsamen-Schaeff.
Danach hätte Markus Lanz einfach mit dem ersten Gespräch starten können, aber es schien, als müsste der 52-Jährige noch etwas zu der Konstellation im Studio sagen. Denn die schien für ihn so ungewöhnlich zu sein, dass er Folgendes sagte: „Vier Frauen heute, das hat sich so ergeben. Freut mich sehr. Die Gesellschaft wird offenbar ein bisschen vielfältiger.“
User:innen sind irritiert von Lanz‘ Kommentar über Frauenrunde
Ein Kommentar, der besonders auf Twitter für Irritationen sorgte. Während einige sich einfach über den Umstand freuten, dass es eine rein weibliche Runde war (z. B.: „Sahen meine müden Augen richtig? Alle Gäste bei #Lanz waren #Frauen. Selten eine gesellschaftspolitische #Diskussion gesehen, die ausschließlich von Frauen geführt wurde“), hatten andere berechtigte Fragen (z. B. „Was haben Frauen mit Vielfalt zu tun?“).
Eine weitere Userin schien Markus Lanz‘ Kommentar verpasst zu haben und freute sich: „Habe es gerade ganze 30 Minuten als völlige Selbstverständlichkeit wahrgenommen, dass vier Frauen zu Gast in einer Polit-Talkshow sind. Wir sind auf einem guten Weg!“.
Naja, nicht so ganz. Denn tatsächlich fragen wir uns: Hätte Markus Lanz das auch so kommentiert, wenn ausschließlich männliche Gäste in seiner Talkshow gewesen wären? Uns beschleicht das Gefühl, dass ihn das deutlich weniger überrascht hätte. Und so lange dem so ist, dürfte der Weg zur Gleichberechtigung wohl noch ein langer sein.
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crlnmyr