„Pfui, dein Hund hat gepupst!“ Sicherlich hast du diese Aussage schon einmal von deinen Freund:innen gehört oder hast sie selbst empört von dir gegeben. Wenn Hunde Blähungen haben, bleibt das nicht lange unbemerkt. Was wir allerdings mit einer gerümpften Nase und einem lachenden Auge abtun, kann für den Vierbeiner extrem unangenehm werden. Wenn deine Fellnase nämlich über mehrere Tage einen Pups nach dem anderen von sich gibt, liegt oft ein ernstzunehmendes Problem vor.
Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.
Alles zum Thema „Blähungen beim Hund“:
Blähungen beim Hund: Wie entstehen die „Darmwinde“?
Für die Blähungen sind Bakterien im Magen und Darm verantwortlich. Diese findet man bei unseren Fellnasen auf den Schleimhäuten des Magens, des Darms und auf der Schnauze. Die (teilweise stinkende) Gasproduktion ist dabei an sich völlig normal und gehört zur natürlichen Funktion der Darmflora.
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Wenn diese allerdings aus dem Gleichgewicht gerät, verschlechtern sich die Lebensbedingungen der guten Bakterien, während sich die der schlechten Bakterien verbessern. Das Resultat: Der Hund hat schmerzhafte Blähungen und braucht menschliche Unterstützung, um diese wieder loszuwerden.
Die häufigsten Ursachen für Blähungen beim Hund
Früher oder später hat jeder Hund mal mit Blähungen zu kämpfen. Für dich als Halter:in heißt es deshalb, die Ursache von diesen herauszufinden – und das ist manchmal gar nicht so einfach. In der Regel entstehen die Blähungen beim Hund durch eine übermäßige Produktion an Darmgasen; deshalb auch die Darmgeräusche und Blähungen.
Die häufigsten Ursachen für genau das sind:
- Futterunterverträglichkeit
- Futterumstellung
- eine zu große Futterportion
- träge Verdauung als Alterserscheinung
- Magen-Darm-Infektion
- Laktoseintoleranz
- Organschäden
- Mangelerscheinungen
- Immunschwächen
Schon eine kleine Abwechslung im Futternapf kann der Auslöser für Blähungen sein. Hierbei könnte es sein, dass der Vierbeiner das Futter oder die Fleischsorte schlicht und einfach nicht verträgt! Eine Futterumstellung sollte deshalb über einen längeren Zeitraum von zwei Wochen erfolgen, damit der Hundekörper sich an die neue Ernährung gewöhnen kann.
Good to know: Es gibt auch Hunderassen, die aufgrund ihrer Anatomie zu Blähungen neigen. Dies gilt vor allem für Vierbeiner, die eine kurze Schnauze haben, dadurch beim Fressen zu viel Luft schlucken und zu den sogenannten brachyzephalen Rassen gehören: Boxer, Mops, Bulldoggen usw.
Hund hat Blähungen: So sehr müssen die Vierbeiner unter den Folgen leiden
Wenn dein Hund ab und zu Blähungen hat, ist das an sich kein großes Problem. Wenn diese allerdings dauerhaft auftreten, ist ein Gang zum Tierarzt oder zur Tierärztin (optimalerweise mit einer Kotprobe im Gepäck) unumgänglich. Denn: Der übermäßige Darmdruck vergrößert Magen und Darm des Hundes, wodurch sich die körperlichen Magnetfelder verändern und die Muskulatur- und Schleimhautschichten der Organe strapaziert werden.
Aufgrund dessen steigt das Risiko von flüchtigen Gasen, die sich durch die Darmwand und das Bauchfell bis in die Rückenfaszien ausbreiten! Diese trocknen dann aus, verkrampfen und verhärten sich, was für den Vierbeiner äußerst unangenehm ist – denn die Verhärtungen können sich vom Genick über die Brustwirbel bis hin zum Rückenmark ausbreiten.
Zudem sind unbehandelte Blähungen beim Hund über einen langen Zeitraum auch für die folgenden Krankheitsbilder verantwortlich:
- Bandscheiben-Verkalkungen
- Rückenmarksinfarkte
- Wirbelentzündungen
- Zerstörung des Rückenmarks
SOS-Tipps bei Hunden mit Blähungen: So hilfst du ihm schnell
Wenn du herausgefunden hast, wodurch die Blähungen bei deinem Hund verursacht wurden, gilt es, ihm zu helfen. Wenn dein:e Tierarzt/Tierärztin dir sagt, dass die Blähungen ernährungsbedingt sind, solltet ihr gemeinsam über die bisherige Fütterung sprechen und einen Diätplan aufstellen, damit sich Magen und Darm schnell wieder erholen können.
Dabei solltest du die folgenden Tipps beachten:
- Gib deinem Hund nur Schonkost.
- Verdünne Wasser mit Kamillentee (lasse aber alles auskühlen, bevor du es deiner Fellnase zum Trinken gibst).
- Verfüttere kleine Portionen mehrmals über den Tag.
- Bewegung ist besonders wichtig und regt die natürliche Bewegung des Darms an.
Zudem kannst du auch mit Futterzusätzen arbeiten, die dem Darm deines Hundes weiterhin auf die Sprünge helfen können und welche oft bei akuten Beschwerden wirken. Greife hier auf Probiotika, Präbiotika, auf Heilmoor oder auch auf Kohletabletten zurück.
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