Eine Blasenentzündung bei Katzen kommt häufiger vor, als wir denken und ist für die Tiere genauso unangenehm wie wir uns. In der Herbstzeit solltest du als Katzenbestizer:in besonders Acht geben, vor allem, wenn du deine ältere Katze hast. Denn betagte Stubentiger sind anfälliger für eine Zystitis. Alles Wissenswerte zum Thema liest du hier.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 15 Jahren mit ihrer Katze „Anouk“ zusammen. Ihre alltäglichen Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln und hält dich mit spannenden News und emotionalen Tiergeschichten auf dem Laufenden.
Wodurch bekommen Katzen eine Blasenentzündung?
Eine Blasenentzündung, medizinisch auch Feline Urologisches Syndrom (FUS) oder Feline Idiopathische Zystitis (FIC) genannt, wird bei Katzen durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst. Während bei uns meist Bakterien in den Harnwegen und in der Blase für das Brennen verantwortlich sind, spielen bei Katzen Kristalle und Blasensteine eine entscheidende Rolle. Diese entstehen zum Beispiel durch:
- Übergewicht
- Stress
- mangelnde Flüssigkeitsaufnahme
- zu viel Trockenfutter oder sehr mineralstoffhaltiges Futter
- Bewegungsmangel
- Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus
- Immunsuppression
Schlimmstenfalls können auch Tumorerkrankungen, Katzenaids oder Feline Leukose der Auslöser für die Blasenentzündung bei der Katze sein.
Blasenentzündung bei Katzen: Typische Symptome
Ich habe sofort gemerkt, dass meine Katze eine Blasenentzündung hat, da sie alle fünf Minuten das Katzenklo aufgesucht hat und jedoch immer nur ein kleiner Tropfen Urin herauskam. Dieses Anzeichen kennen wir, wenn wir selbst eine Blasenentzündung haben. Da das Wasserlassen schmerzhaft ist, werden viele Miezen unsauber und suchen sich eine weiche Unterlage zum Urinieren wie zum Beispiel einen Teppich oder das Sofa.
Nicht selten sind in den Urinflecken auch Blut zu sehen. Es kommt auch vor, dass sich die Katze vor Schmerzen krümmt, miaut oder sogar schreit. Ist die Entzündung schon weiter fortgeschritten, können auch Symptome wie Fieber, Appetitlosigkeit oder Lethargie hinzukommen.
Was tun, wenn die Katze eine Zystitis hat?
Zeigt deine Katze Anzeichen einer Blasenentzündung, solltest du umgehend eine Tierarztpraxis aufsuchen. Denn genauso wie für uns Zweibeiner ist eine Zystitis auch für die Vierbeiner sehr unangenehm. Indem der Urin deiner Mieze untersucht wird, kann der Tierarzt oder die Tierärztin eine genaue Diagnose stellen.
Mein Tipp: Habe für den Notfall immer Pipetten zu Hause. So kannst du direkt eine Urinprobe bei der Katze nehmen und sie in die Tierarztpraxis mitbringen. Das spart Zeit.
Je nach Diagnose wird auch die Therapie und die Behandlung angepasst. Bei einer bakterielle Infektionen hilft Antibiotika, während bei Blasensteinen eine Operation nötig sein kann. Der Veterinär oder die Veterinärin spritzt häufig unterstützend ein Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente verabreicht, um deine Mieze etwas zu beruhigen. Alles, was du tun kannst: Behalte deinen Liebling im Auge. Halte deine Katze warm, schmuse mit ihr und sorge dafür, dass sie ausreichend Wasser zu sich nimmt.
Blasenentzündung bei der Katze vorbeugen
Das A und O ist eine hygienische Katzentoilette, die du regelmäßig reinigst und sauber hältst, um der Ansammlung von Bakterien entgegen zu wirken. Ebenso wichtig ist eine ausgewogene Ernährung bestehend aus Nass- und Trockenfutter und der Zugang zu frischem Trinkwasser. Um die Mieze zum Trinken zu animieren, stelle mehrere Trinknäpfe auf oder investiere in einen Katzen-Trinkbrunnen.
Ganz wichtig: Stelle den Wassernapf nicht neben den Futternapf, da viele Katzen dann nicht daraus trinken. Ist deine Katze anfällig für eine Blasenentzündung, überlege auf spezielles Diätfutter umzusteigen, welches präventiv wirkt. Achte auf das Gewicht des Stubentigers! Die Katze auszupowern und in Bewegung zu halten beugt nicht nur Blasen- und Harnsteinen vor, sondern stärkt auch eure Bindung zueinander und sorgt für Stressabbau.
Sind Seniorkatzen besonders gefährdet?
Tatsächlich sind betagte Miezen anfälliger für eine Blasenentzündung. Das liegt daran, dass ihr Immunsystem im Alter schwächer wird oder chronische Erkrankungen zugrunde liegen. Umso wichtiger, deine Seniorkatze regelmäßig tierärztlich untersuchen zu lassen, um eine Zystitis früh zu erkennen.
Steigt das Risiko im Herbst und Winter?
Kälte an sich verursacht keine Blasenentzündung bei Katzen. Doch in der kühlen, dunklen Jahreszeit sind unsere Stubentiger meist weniger aktiv, trinken weniger und könnten durch die Kälte gestresst sein, was wiederum eine Zystitis begünstigen kann.
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Wenn die Blasenentzündung bei der Katze chronisch wird…
Heilt die Blasenentzündung nicht vollständig ab, kann sie im Worst Case sogar chronisch werden. Vor allem Katzen, die wiederholt unter Stress stehen, falsch ernährt werden oder Probleme mit Übergewicht haben, sind anfällig für eine chronische Zystitis. Dann gilt es, den Lebensstil deines Lieblings umzustellen und anzupassen, sowie eine langfristige medizinische Betreuung in Anspruch zu nehmen. So wird er hoffentlich ein langes, schmerzfreies Leben führen.