Schaffst du dir ein Minischwein an, ist die Freude zunächst groß: Sie quieken fröhlich, sehen verdammt süß aus und können einen tollen Begleiter durch deinen Alltag darstellen. Doch solltest du auf einiges gefasst sein, denn im Unterschied zu einer Katze oder einem Hund erfordert die Haltung eines Minischweins jede Menge Sicherheitsmaßnahmen. Wir erklären dir, welche Gefahren ein Minischwein als Haustier mit sich bringen kann.
Das spricht gegen ein Minischwein als Haustier:
Minischwein als Haustier? Ja, das geht in Deutschland
Tatsächlich ist es in Deutschland legal, das gerade einmal 50 cm-hohe und 1 Meter lange Tierchen zu halten; egal ob drinnen oder draußen. Eine Wohnungshaltung des maximal 100 Kilogramm schweren Minischweins ist jedoch alles andere als tierfreundlich.
Es gibt verschiedene Höfe in Deutschland, die sich auf die Zucht des Minischweins spezialisieren.
1. Minischweine können aggressiv werden
Genau auf solch einem Hof arbeitet auch Sabine Bracker. Auf dem Gnadenhof bei Erbstorf in der Lüneburger Heide erfährt sie auch, dass Minischwein-Käufer:innen das Tier nach spätestens 3 Jahren zurückbringen. Der Grund: Sie ertrugen das Temperament des geschlechtsreifen Minischweins nicht.
Statt in Kuschellaune sind die heranwachsenden Schweine auch oft bockig drauf. Und das zieht den Besitzer:innen dann einen Strich durch die Rechnung, wenn sie sich ein rosa Kuscheltier gewünscht haben.
2. Sie müssen unbedingt artgerecht gehalten werden
Für die Haltung der Minischweine gibt es einige Anforderungen. Diese gehen nicht nur vom Schwein selbst aus, das sich etwa nach Schlamm, frischer Luft, viel Raum zum Toben und einem schweinischen Begleiter oder einer Begleiterin sehnt.
Ebenso ist das Minischwein als Haustier dem zuständigen Veterinäramt zu melden. Die Haltung unterliegt den Vorschriften des Tierseuchenschutzes. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Ausläufe doppelt umzäunt werden – selbst im eigenen Garten.
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3. Minischweine übertragen Tierkrankheiten
Die doppelte Umzäunung ist wichtig, um eine Verbreitung der Maul- und Klauenseuche sowie die der Aujeszkyschen Krankheit zu vermeiden. Es kann sonst schnell passieren, dass die Minischweine ausbüxen und größere Bestände mit den Viren infizieren.
Es ist wichtig, dass du keine Speisereste an das Minischwein verfütterst, denn so entstanden schon viele Schweinepest-Ausbrüche.
Fazit: Komplexe Haltung mit Gefahren
Solltest du mit dem Gedanken spielen, dir ein Minischwein als Haustier zuzulegen, dann überlege dir besser Alternativen, die für dich auch infrage kommen. Hund und Katze sind von uns Menschen so lange domestiziert worden, dass sie an den Alltag im Haus oder in der Wohnung recht gut angepasst sind.
Ein Minischwein erfordert besondere Pflege und die Haltung unterliegt speziellen Regeln, ebenfalls von staatlicher Seite. Auch wenn das Minischwein als Haustier bestimmt deine Tage versüßt, am Ende soll es ja euch beiden gut gehen.
Quelle: zdf.de