Dein Hund neigt den Kopf zur Seite und schaut dich neugierig an? Während du dieses Verhalten total niedlich findest, steckt womöglich ein kognitiver Prozess dahinter. Selbst die Wissenschaft weiß noch nicht genau, warum die Vierbeiner sich so verhalten. Es gibt jedoch spannende Theorien und mögliche Erklärungen.
Hund neigt den Kopf zur Seite: 5 mögliche Erklärungen
Wenn der Hund den Kopf zur Seite neigt, kann das verschiedene Gründe haben. Leider können wir die Vierbeiner nicht einfach fragen, was hinter ihrem Verhalten steckt. Forschende haben trotzdem ein paar mögliche Theorien aufgestellt. Allerdings ist nur eine davon durch eine Studie wissenschaftlich belegt.
1. Hund neigt den Kopf zur Seite aus Neugier
Fachleute vermuten, dass Hunde den Kopf zur Seite neigen, wenn sie etwas Interessantes oder Unbekanntes entdeckten. Schließlich sind die Fellnasen neugierige Tiere, die eine Vielzahl von Geräuschen und Gerüchen wahrnehmen.
2. Hund neigt den Kopf zur Seite als Kommunikation
Wie einige Expertinnen und Experten vermuten, neigen Hunde ihren Kopf zur Seite, um ihre soziale Kommunikation zu verbessern. Durch diese Geste können Hunde Empathie zeigen und so signalisieren, dass die friedlich mit ihren Menschen und Artgenossen interagieren möchten.
3. Hund neigt den Kopf zur Seite, um besser zu hören
Wenn der Hund den Kopf zur Seite neigt, kann es auch sein, dass er schlecht hört. Indem sie den Kopf zur Seite drehen, können Hunde besser lokalisieren, wo ein Geräusch herkommt, erklärt Julia Meyers-Manor, die am Ripon College in Wisconsin über Tierwahrnehmung forscht. Das Verhalten lässt sich zum Beispiel auch bei Vögeln oder bei uns Menschen beobachten.
4. Hund neigt den Kopf zur Seite, um uns zu lesen
Hunde sind in der Lage, die menschliche Mimik zu interpretieren. So sollen sie auch den Kopf zur Seite neigen, wenn sie unseren Gesichtsausdruck sehen und verstehen möchten. Das niedliche Kopfneigen könnte also auf einen nachdenklichen Prozess hindeuten, in dem der Vierbeiner versucht, die unterschiedlichen Gesichtsausdrücke von uns Zweibeinern zu deuten.
5. Hund neigt den Kopf zur Seite, wenn er vertraute Wörter verarbeitet
Eine aktuelle Untersuchung der Budapester Eötvös-Loránd-Universität, über die auch schon das Spektrum berichtete, bringt nun noch eine fünfte Theorie ins Spiel. „Wenn Menschen sich an eine Geschichte oder etwas anderes erinnern, dann neigen sie ebenfalls ihren Kopf zur Seite – dabei entsteht ein geistiges Bild der Sache im Kopf“, erklärt Andrea Sommese, Hauptautor der Studie und Forscher für Tierkognition. „Womöglich ist es bei Hunden genauso.“
- Ähnliche Artikel:
- Das bedeutet es, wenn dein Hund sich an dich drückt
- Mein Hund leckt mich im Schritt: Das könnte der Grund sein
- Hund kann dich nicht leiden: Diese 6 Anzeichen solltest du kennen
Gehirnhälfte könnte ausschlaggebend sein
Das heißt, wenn Hunde ihren Kopf zur Seite legen, wollen sie damit nicht unbedingt mehr Informationen sammeln, sondern schon vorhandene Informationen verarbeiten. Besonders verblüffend: Die Tiere neigten den Kopf immer zur selben Seite – ganz egal, wo ihr Besitzer oder ihre Besitzerin stand. Somit wurde die ursprüngliche Theorie der Geräuschlokalisierung entkräftet. Vielmehr ginge es darum, das Geräusch zu verarbeiten und es mit einem mentalen Bild zu verknüpfen, so das Forscherteam.
Weiterlesen: Mehr zur Studie ließt du in unserem Artikel.
Warum Hunde bei der Verarbeitung den Kopf zur Seite legen, bleibt jedoch ein Rätsel. Womöglich hängt es mit der verantwortlichen Gehirnhälfte zusammen, denn Hunde verarbeiten vertraute menschliche Worte in der rechten Gehirnhälfte. Daraus entwickelte sich höchstwahrscheinlich das Kopfneigen, welches wir oft als niedlich empfinden und als Zeichen von Neugier und Aufmerksamkeit interpretieren.