Haustiere bereichern unser Leben. Wenn wir von der Arbeit nach Hause kommen, werden wir erst einmal von einem kleinen Fellball begrüßt, der den ganzen Tag auf unsere Rückkehr gewartet hat. Doch was ist, wenn man nach Hause kommt und die Haustiere nicht auf einen warten – weil sie selbst arbeiten sind? Richtig gehört: Manche Haustierbesitzer:innen schicken ihre Haustiere für eine Finanzspritze zur Arbeit. Wir wissen, in welchem Land das gang und gäbe ist und was hinter dem Haustier-Job steckt.
Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.
China: Hier müssen Hund und Katze arbeiten
Es ist mittlerweile beinahe ein Trend in China: Haustierbesitzer:innen schicken ihre Tiere hier zur „Arbeit“ in sogenannte Haustiercafés. Für diesen Job werden die Tiere mit Snacks und Dosenfutter bezahlt – und vielen Streicheleinheiten von Café-Besucher:innen.
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Die Tiere sollen dort soziale Kontakte pflegen – und ihre Halter:innen sparen gleichzeitig Geld, weil sie keinen Hunde- oder Katzensitter für ihre tierischen Schützlinge bezahlen müssen, wenn diese mal wieder den ganzen Tag alleine sind. Zudem können sich die Besitzer:innen noch etwas Kleines dazuverdienen, um zum Beispiel die gestiegenen Energiekosten zu bezahlen.
„Zhengmaotiaoqian“: „Snackgeld verdienen“ mit Hund & Katz‘
Der Trend, über den CNN und Focus Online berichteten, nennt sich „Zhengmaotiaoqian“, was so viel bedeutet wie „Snackgeld verdienen“. Die Haustiere arbeiten in diesem Zusammenhang tatsächlich in Katze- oder Hundecafés – Teilzeit oder Vollzeit – und kehren nachts wieder zu ihren Familien zurück. Eben genau so, wie Menschen, die nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommen.
Laut CNN zahlen die Kund:innen für den Besuch der Hunde- und Katzencafés, in welchen die Vierbeiner arbeiten, eine Eintrittsgebühr, die zwischen 30 und 60 Yuan (circa 3,85 Euro – 7,70 Euro) liegen oder bestellen etwas, um die felligen Mitarbeiter in den Cafés zu erleben, zu streicheln und mit ihnen zu spielen.
Jane Xue, eine 27-jährige Doktorandin, die ihren Hund in ein Hunde-Café in Fuzhou zum Arbeiten schickt, sagt gegenüber CNN: „Ich fühle mich, als würde ich mein Kind zur Schule schicken“. Das Geschäft mit den Hunde- und Katzencafés boomt also. Seit 2011 ist die Zahl der Katzen-Cafés seit 2011 jährlich um ganze 200 Prozent gestiegen!
Arbeitende Hunde und Katzen: Bitte nicht das Tierwohl vergessen!
So weit, so gut. Die Vorteile, die das „Arbeiten“ von Hunden und Katzen in diversen Tier-Cafés mit sich bringen, sind sicherlich vielen Menschen klar. Eine kleine Finanzspritze, Sparen von Kosten und ein sozialisiertes Tier sind nur einige von diesen Argumenten, die für die tierischen „Angestellten“ sprechen.
Allerdings sollte man das Tierwohl hierbei nicht aus den Augen lassen. Die arbeitenden Haustiere sind den ganzen Tag vielen Reizen ausgesetzt, werden von zahlreichen Menschen angefasst und kommen vielleicht aufgrund dessen nicht zur Ruhe. Schlafmangel und Stress sind deshalb nur zwei Nebenwirkungen, die dieser Job mit sich bringt. Auf die körperlichen Signale der Vierbeiner zu achten, ist deshalb das A und O.
Aufgrund dessen sollte man immer überlegen, ob der Hund oder die Katze vom Wesen her dafür gemacht sind, „arbeiten zu gehen“. Wenn sich die Haustiere ohne Probleme auch in einer reizerfüllten Umgebung gut ausruhen und zurückziehen können (wenn denn ein Rückzugsort gegeben ist) und sie menschenfreundlich und aufgeschlossen sind, sollte es kein Problem sein, Hund und Katze für einige Stunden arbeiten zu lassen. Trotzdem sollte man immer das Tierwohl und die artgerechte Haltung und Behandlung von diesen im Hinterkopf haben.
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