Eigentlich galt sie als ausgerottet, doch jetzt nimmt sie wieder zu: eine tödliche Hundeseuche, die wirklich jeden bellenden Vierbeiner treffen kann. Wir haben uns angeschaut, was hinter der Seuche steckt und wie du deinen Hund vor dieser Krankheit in Zukunft schützen kannst.
Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.
Tödliche Hundeseuche: Parvovirose breitet sich aus
Die tödliche Hundeseuche, die sich momentan wieder in Deutschland ausbreitet, nennt sich Parvovirose und galt eigentlich als ausgerottet. Die Ursache laut Tierschützer:innen? Der stetig ansteigende und immer schlimmer werdende illegale Tierhandel. Vor diesem wird immer wieder dringlichst gewarnt, denn er bringt viele Risiken für vor allem unschuldige Tiere mit sich – und dessen Ausmaße kann gar nicht erst erahnt werden.
Parvovirose: Das hat der illegale Tierhandel damit zu tun
Die Welpen von vielen illegalen Tierhandel-Geschäften werden oft in Zucht-Fabriken in Ostblock-Staaten gezeugt und dort unter unwürdigen Bedingungen gehalten. Anschließend bringt man sie in den Westen, um sie dort an willige Abnehmer:innen zu verkaufen, denen man das Blaue vom Himmel verspricht – und verschweigt, wie der wahre Zustand der Welpen ist.
Die Zuchtfabriken sind allerdings ideale Brutstätten für Erkrankungen. Das Immunsystem der Welpen ist aufgrund der schlimmen Lebensbedingungen geschwächt und ihnen kommt keinerlei tierärztliche Versorgung zugute – von den nötigen Impfungen ganz zu schweigen.
Viele Welpen sterben, kurz nachdem sie in das Zielland transportiert wurden, an unterschiedlichsten Erkrankungen. Die Hundeseuche, die sich gerade in Deutschland ausbreitet, wird dabei auch hauptsächlich bei Tieren aus illegalem Handel festgestellt. Die Welpen werden mit Parvovirose oft keine drei Monate alt und sterben an den Folgen einer Herzmuskelentzündung.
Parvovirose: Das sind die Symptome & so wird es übertragen
Die Parvovirose tritt häufig bei sehr jungen Hunden und ungeimpften Tieren auf. Die Symptome dieser Hundeseuche sind unter anderem starkes Erbrechen und wässriger, zum Teil blutiger Durchfall. Manchmal ist es aber auch möglich, dass die Tiere keine Symptome zeigen und an der Hundeseuche einfach sterben.
Übrigens: Einige Hunderassen scheinen häufiger von Parvovirose betroffen zu sein. Dazu gehören Rottweiler, Dobermann Pinscher, Englische Springer Spaniel und Deutsche Schäferhunde.
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Aufgrund des Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes wegen des Durchfalls und des Erbrechens und der Verweigerung von Futter- und Wasseraufnahme, kommt es schnell zu einer Dehydratation des Vierbeiners. Ein Blutverlust durch Blut im Kot und ein erhöhter Verbrauch von Abwehrzellen im Darm verschlimmern die Lage noch mehr.
Doch wie wird die Hundeseuche von schon erkrankten Tieren übertragen? Eines steht fest: Parvovirose ist hochansteckend. Der Virus wird in großen Mengen durch den Kot ausgeschieden. In der Regel erfolgt die Ansteckung dann fäkal-oral durch kotkontaminiertes Futter, Gegenstände wie Spielzeug oder Kleidung. Auch eine Übertragung vom Muttertier auf seine ungeborenen Welpen ist durchaus möglich.
Wie kann man seinen Hund vor Parvovirose schützen?
Wenn der Vierbeiner mit Parvovirose infiziert ist, ist es schwer, diesen wieder zu heilen. Es existiert leider noch keine spezifische antivirale Therapie. Wichtig ist es allerdings, auf strenge Hygienemaßnahmen zu achten und den erkrankten Hund von anderen Tieren zu separieren. Eine Therapie gegen die Parvovirose umfasst unter anderem intravenöse Infusionen zum Ausgleich des Flüssigkeits- und Elektroylytverlusts.
Aber wie kann man seinen Hund vor der momentan umgehenden Hundeseuche schützen? Die einzige Möglichkeit besteht eigentlich im Impfen, da das Virus weit verbreitet und sehr widerstandsfähig ist. Die Grundimmunisierung beinhaltet die Grundimmunisierung mit einer Impfung im Alter von 8, 12 und 16 Lebenswochen und einer Wiederholung im Alter von 15 Lebensmonaten. Auffrischungsimpfungen werden alle drei Jahre empfohlen.
Genauso wichtig ist es aber, den illegalen Tierhandel nicht zu unterstützen. Nur so kann man die Erkrankung junger Welpen minimieren. Wenn du also einen Welpen adoptieren möchtest, solltest du die Herkunft der Tiere und die Identität der Verkäufer:innen prüfen.
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Quellen: AniCura.de, Wamiz.de