Hunde können beinahe kleine Wunder vollbringen. Immerhin können sie viel besser riechen als wir Menschen und ihr Hörvermögen ist auch extrem ausgeprägt. Aber können sie auch unsere innersten Gefühle erkennen – allein mit ihrer Spürnase? Können Hunde Angst riechen? Italienische Forscher:innen sollen die Antwort zu dieser Frage gefunden haben.
Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.
Alles zum Thema „Können Hunde Angst riechen?“:
Hunde können uns besser deuten als Menschen
Hunde sind extrem sensible Tiere. Sie können anhand unserer Stimme, der Mimik und Gestik unsere Absichten deuten und haben im Laufe ihrer Domestizierung sogar gelernt, wie sie ihre Besitzer:innen (liebevoll) manipulieren können. Doch dabei bleibt es nicht, wie Wissenschaftler:innen der Universität Neapel Federico II kürzlich herausfanden. Denn sie können nicht nur unsere Gemütslage durch ihre Augen sehen, wenn wir zum Beispiel weinen, sondern auch riechen, egal, wie gut wir sie verbergen.
„Können Hunde Angst riechen?“ Ja, das können sie – und so wurde das herausgefunden
Für die Studie untersuchte der Zoologieprofessor Biagio D’Aniello den Geruchssinn von insgesamt 40 Labradoren und Golden Retriever, die dafür bekannt sind, dass sie extrem sensibel im Umgang mit Menschen sind. Die menschlichen Proband:innen, die keine Hunde als Haustiere hatten, wurden in drei Gruppen aufgeteilt.
Anschließend wurden ihnen Filme gezeigt, die Glücksgefühle, Angst oder eine neutrale Reaktion auslösten. Infolgedessen wurden von allen Teilnehmer:innen Schweißproben genommen. Diese wurden den Hunden dann zum Geruchstest vorgelegt. Die Vierbeiner schnupperten an den Proben, während die Besitzer:innen und eine fremde Person anwesend waren, welche aber nicht mit den Vierbeinern interagierten.
Das verspüren Hunde beim Geruch von Angstschweiß
Besonders stark reagierten die Vierbeiner auf die Proben von Angstschweiß. Bei diesen zeigten die Hunde Anzeichen von Stress, wie die Wissenschaftler:innen aufgrund von einer erhöhten Herzfrequenz feststellen konnten. Die Tiere suchten in diesen Situationen auch den Blickkontakt zu ihren Besitzer:innen und weniger zu Fremden, da sie die Sicherheit eher bei Herrchen und Frauchen finden werden.
- Noch mehr zum Thema Hunde:
- Diese 3 Erziehungsfehler schaden deinem Hund am meisten
- Warum du öfter mit deinem Hund spielen solltest
- Kupieren von Hunden: So wird Hunden für die Schönheit Schmerz zugefügt
Das Ergebnis der Forscher:innen war dementsprechend einstimmig: Sie konnten Angst nicht nur riechen, sondern verspürten sie selbst am eigenen Leib und suchten infolgedessen Schutz bei ihren Besitzer:innen, wenn auch nur durch Augenkontakt.