Eine Katze zu überfahren, ist für viele Autofahrer:innen der blanke Horror. Doch was ist, wenn die schlimmste Befürchtung zur Realität wird? Leider bleiben viele Menschen nach dem Zusammenprall nicht stehen, sondern fahren fluchtartig weiter. Das ist nicht nur herzlos, sondern auch strafbar. In diesem Artikel liest du, welche notwendigen Schritte nach dem Unfall zu befolgen sind und wie du der verletzten Katze helfen kannst.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 15 Jahren mit ihrer Katze „Anouk“ zusammen. Ihre alltäglichen Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln und hält dich mit spannenden News und emotionalen Tiergeschichten auf dem Laufenden.
Katze überfahren: So verhältst du dich richtig
Eines der schlimmsten Szenarien für Autofahrer:innen ist sicherlich, eine Katze zu überfahren. Es ist nicht nur ein emotionaler Schock, sondern es bringt auch rechtliche und finanzielle Konsequenzen mit sich. Als Fahrer:in trägst du eine hohe Verantwortung, nicht nur für dich selbst, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer:innen – auch für die vierbeinigen. Dazu empfiehlt der ADAC folgende Verhaltenstipps:
Erste Schritte nach dem Unfall
- Ruhe bewahren: Wenn du merkst, dass du eine Katze überfahren hast, ist es wichtig, ruhig zu bleiben und schnell zu handeln. Halte sofort an einem sicheren Ort an und schalte den Warnblinker ein. Diese Maßnahme warnt andere Verkehrsteilnehmer:innen und gibt dir Zeit, die Situation zu überblicken.
- Sicherheit geht vor: Bevor du aus dem Auto steigst, ziehe deine Warnweste an. Damit bist du für andere Verkehrsteilnehmer:innen besser sichtbar und verhinderst weitere Unfälle. Sichere anschließend die Unfallstelle, indem du ein Warndreieck aufstellst.
- Umgang mit dem verletzten Tier: Dem Tier und natürlich auch dem Frauchen oder Herrchen zuliebe, sollte nachgeschaut werden, ob es verletzt oder gar tot ist. Nähere dich vorsichtig dem verletzten Tier. Ziehe Handschuhe aus dem Verbandskasten an und versuche, die Katze behutsam zu greifen. Dabei ist es entscheidend, das Tier nicht zu belasten. Wenn du dir zutraust und es möglich ist, bringe die Katze in die nächste Tierarztpraxis. Falls nicht, kannst du dort oder in einer Tierklinik anrufen.
Die Realität zeigt jedoch, dass nicht alle diese Verantwortung ernst nehmen. Nach dem Überfahren einer Katze fahren viele Menschen einfach weiter, ohne sich um das verletzte Tier zu kümmern. Das ist nicht nur herzlos, sondern auch gesetzwidrig.
Katze überfahren: Rechtliche Aspekte im Überblick
Wer eine Katze überfahren hat, steht selbstverständlich unter Schock. In diesem Augenblick schießen unzählige Fragen durch den Kopf: Wie verhalte ich mich richtig? Wen muss ich anrufen? Welche Konsequenzen habe ich zu befürchten? Die Rechtslage ist hier nicht immer eindeutig.
Pflichten laut StVO
Die Straßenverkehrsordnung, kurz StVO, legt fest, dass du nach jedem Unfall anhalten musst. Das gilt nicht nur für Kollisionen mit anderen Fahrzeugen, sondern auch, wenn du eine Katze überfahren hast. Das Gesetz sieht Tiere als „Sachen“ an, und das bedeutet, dass du verpflichtet bist, nach dem Unfall stehen zu bleiben und dich um die Folgen zu kümmern.
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Rechtslage zu Fahrerflucht und Tieren
Viele sind sich nicht bewusst, dass Fahrerflucht auch bei Tieren greift. Wenn du also nach dem Unfall einfach weiterfährst, ohne angemessene Maßnahmen zu ergreifen, kann das rechtliche Konsequenzen für dich haben. Fahrerflucht wird nicht nur als moralisch verwerflich betrachtet, sondern kann auch zu hohen Bußgeldern oder Geldstrafen führen. Besonders, wenn dich Zeug:innen bei deiner Flucht beobachtet haben. Doch Vorsicht – du kannst nicht nur wegen Fahrerflucht belangt werden.
Anzeige wegen Tierquälerei möglich
Es kann vorkommen, dass Zeugen:innen den Vorfall beobachten und dich später anzeigen. Die Anzeige kann sich nicht nur auf Fahrerflucht beziehen. Wenn du das Tier am Straßenrand liegen lässt, kannst du auch wegen Tierquälerei angezeigt werden. Das sieht das Tierschutzgesetz vor. Dies kann mit einem Bußgeld von bis zu 5.000 Euro verbunden sein. Um sicherzugehen, ist es ratsam, die Polizei zu rufen. Die Beamt:innen stellen sicher, dass du alle erforderlichen Schritte unternimmst.
Wer trägt die Kosten?
Solltest du eine Katze überfahren, stehen neben den emotionalen und rechtlichen Aspekten auch finanzielle Fragen im Raum. In den meisten Fällen muss der Tierhalter oder die Tierhalterin für die Behandlungs- und eventuelle Reparaturkosten aufkommen. Doch das bedeutet nicht, dass du als Fahrer:in von jeglicher finanzieller Verantwortung befreit bist.
Katze überfahren: Mögliche Teilschuld des Fahrenden
Es gibt Situationen, in denen du als Fahrer:in eine Teilschuld erhalten könntest. Ein Beispiel hierfür wäre, wenn du mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs warst. Das kann dazu führen, dass ein Teil der Kosten auf dich zurückfällt. Es ist immer gut, wenn die Katze durch eine Tierkrankenversicherung abgesichert ist. Diese deckt bestenfalls die Behandlungskosten des Tieres ab.
Unabhängig von den finanziellen Aspekten ist es wichtig, sich der Verantwortung bewusst zu sein, die du als Verkehrsteilnehmer trägst. Das Wohl des Tieres und das Einhalten der gesetzlichen Vorschriften sollten immer im Vordergrund stehen.